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E-Book

Ab durch die Decke

Erfolgsstrategien für Frauen, die nach oben wollen

AutorChristine Weiner
VerlagAriston
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl288 Seiten
ISBN9783641122577
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR
So macht Frau Karriere
Viele Frauen träumen davon, im Job erfolgreich zu sein. Doch immer noch stoßen sie an die » gläserne Decke «. Ein Phänomen, das verhindert, dass Frauen vergleichbare Top - Positionen erreichen können wie ihre männlichen Kollegen.

Christine Weiner berichtet von erfolgreichen Frauen, die die » gläserne Decke « durchbrochen haben - beispielsweise Christine Kirbach ( Personalmanagerin Pro7 / Sat1) oder Christine Scheffler ( Mitglied des Vorstandes bei Arvato ). Gestützt auf ihre eigene Coaching-Praxis und die Rückmeldungen jener Frauen, die es geschafft haben, gibt Christine Weiner Tipps, wie Frauen ihre Karriere forcieren und sich in Positionen stärker behaupten können. Aber auch männliche Vorstände kommen zu Wort, die erklären, was es ihrer Meinung nach braucht, das talentierte Frauen sichtbar und erfolgreich macht.

Christine Weiners ermutigender Appell lautet: Ja, die » gläserne Decke « lässt sich durchbrechen. Frauen sollen genauso selbstverständlich wie Männer Führungspositionen übernehmen - und erfolgreich gestalten!

Christine Weiner, geb. 1960, ist systemische Supervisorin, Coach und Beraterin. Sie begleitet seit vielen Jahren Frauen, die sich beruflich und/oder persönlich entwickeln wollen. Außerdem ist sie Autorin vieler erfolgreicher Bücher, u.a. »Das Pippilotta-Projekt«, »Ich wär so gern ganz anders, aber ich komme einfach nicht dazu« und des Kartensets für Kinder »Erzähl doch mal von dir!«. Christine Weiner lebt und arbeitet in Mannheim.

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Leseprobe

Self-Leadership: Die eigene Karriere managen

Erfolg ist eine Sache von Talent und Durchsetzungskompetenz, aber auch von Organisation, Self-Leadership und Selbstmotivation. Auf dem Weg in den Erfolg gibt es verschiedene Klimazonen und Begegnungen aller Art. Um diesen Weg zu managen, ist wie bei einer Bergtour ein gewisser Überblick erforderlich, damit man auch ankommt und sich nicht in den Gipfeln verliert. Es gibt Frauen, die »beißen« sich da regelrecht durch, andere führen sich langsam und mit Bedacht in den Erfolg, und wieder andere halten nicht durch, obwohl sie anfangs sehr motiviert und begeistert waren. Sie kapitulieren vor den Bedingungen, wollen nicht mehr »weiter« und entscheiden sich manchmal sogar für einen Zustand, den man früher »innere Kündigung« nannte und der heute mit dem Fachbegriff »Cooling out« beschrieben wird. Menschen, die innerlich auskühlen, reduzieren ganz langsam Engagement und Hingabe. Die Soziologin Dr. Heike Kahlert untersuchte das Phänomen bei Nachwuchswissenschaftlerinnen, deren Motivation und Engagement langsam erlöschen, bis diese Frauen sich dazu entscheiden, die Karriere aufzugeben, und andere Berufswege für sich finden.13 Cooling out ist kein individuelles »Problem«, sondern findet in einem Kontext statt – vorzugsweise in Unternehmen, die nicht sicherstellen, dass Wandel und neue Chancen für das Unternehmen selbst wie für den/die einzelne/n Mitarbeiter/in gegeben sind. Aktuell beobachte ich bei einer Kollegin, die – stets hellwach und engagiert – seit Jahrzehnten als Trainerin im Talentmanagement eines globalen Unternehmens tätig gewesen war. Nach einer Aufgabenumverteilung im Unternehmen, bei der sie weder als Person noch mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung »gehört« wurde, drehte sie ihren »Hahn« langsam, aber kontinuierlich zu. Sie kühlte aus, nahm sich zurück – und fand schließlich in der Freiberuflichkeit einen Weg, um das einstige Engagement wieder zu entfachen. Beim Cooling out stimmt das Gleichgewicht zwischen Leistung, Ehrgeiz und Rückmeldung nicht mehr. Der Begriff geht auf den US-Amerikaner Burton R. Clark zurück, der das Phänomen bereits 1960 im Hochschulbereich beschrieb. Beim Cooling out mangelt es an wertschätzender Resonanz. Letztlich ist aber auch dieses Phänomen eine persönliche Entscheidung. Sie entscheiden, wie sich Ihre Karriere entwickelt, wie Sie die Umstände bewerten und was das mit Ihnen macht. Männer scheinen eine dickere Haut zu haben und Herausforderungen, die mit Konkurrenz, Kampf und Ignoranz zu tun haben, zuweilen sogar als Ansporn zu betrachten. Sie tragen selten belastende Themen »mit in die Nacht« und pochen viel direkter auf Bestätigung und Karriere. »Männer und Frauen haben unterschiedliche Verhaltensweisen und Reaktionsmuster. Ich finde diesen Geschlechtervergleich spannend und dass man viel lernen kann – auch von Männern«, erklärt Marlene, eine Businesspartnerin. »Für mich sind Fußballspiele gute Lehrstunden, auch verglichen mit Damenfußball: Was ist da unterschiedlich? Was wird als Regel vorgegeben? Wann wird gepfiffen? Was ist mit den Spielern und den Fans? Wie gehen die beim Spiel miteinander um?! Außerdem weiß man: Männer haben in der Karriere so etwas wie eine Tanzkarte. Da steht drauf: ›Jetzt bin ich dran!‹ Davor sammeln sie Punkte, aber wenn die Karte voll ist, legen sie diese ihrem Vorgesetzten vor – selbst wenn ein Kollege gerade besser ist als sie.« Das Bild der Tanzkarte, gerne amüsiert benutzt, zeigt im grellen Businesslicht: Männer haben ihre Erfolge fest im Blick und bestehen auf die Verwirklichung von Zielen. Frauen warten hingegen öfter, bis sie auffordern und bemerken, dass sie »doch nun wirklich an der Reihe« sind. Dieses Warten ist frustrierend und zehrt an der Motivation. Oft kommt es dann zu dem beschriebenen Cooling out. Wenn das Feuer brennen soll, müssen Sie es bei sich selbst entzünden. Niemand kümmert sich um Ihre Karriere so verantwortungsbewusst und umsichtig wie Sie. Ja, es gibt natürlich Bedingungen, die eine Karriere begünstigen, aber am inneren Thermostat drehen Sie.

Sie sind die Hauptakteurin in Ihrem Karrierespiel!

Sich als verantwortlich für die eigene Karriere zu erklären, macht aus einem Cooling out ein »Searching new«: ein neues Gespräch, ein neuer Ansatz, ein neues Konzept, eine neue Abteilung, ein neues Unternehmen. »Ich habe von meinem Unternehmen einen Vertrag vorgelegt bekommen, der meine Arbeit, obwohl ich sehr gut bin, in Zukunft weniger honoriert. Das hat nichts mit mir, sondern mit dem Kastensystem des öffentlichen Dienstes zu tun. Ich will diese Aufgabe, aber wenn ich diese Bezahlung annehme, fühlt sich das wie ein Gesichtsverlust an«, beschrieb eine Coachee ihren Bedarf. An dem Gehalt, so fanden wir heraus, war nicht viel zu rütteln. »Wie wäre es, wenn Sie anstelle der nun fehlenden Summe eine Weiterbildung oder ein Fernstudium verhandeln?«, fragte ich – und sofort leuchteten ihre Augen auf. »Das ist eine super Idee. Geld haben die nicht, aber Zeit können sie mir geben.« Und Zeit ist schließlich Geld … Um nicht frustriert alle Gespräche bei irgendwelchen Hindernissen abzubrechen, muss man wissen, was man will. Dann kann man verhandeln, Alternativen präsentieren und laut und sichtbar sein – sodass Ihre Vorgesetzten nicht mehr an Ihnen vorbeikommen. Diese Coachee war sehr gut in ihrem Job. Und Sie scheute sich auch nicht, die Wertschätzung, die sie gegenüber sich selbst hatte, laut und deutlich auszusprechen. Sie wusste, in welchen Punkten sie die Beste war, welche Projekte deshalb erfolgreich waren – und gestand sich zu, entsprechende Selbst-PR zu machen. Niemand hätte ihr diese Alternative angeboten, denn die gesamte Verwaltung ging davon aus, dass sie sich den Konditionen fügte. Letztlich war es ihr Auftreten in Verbindung mit dem Selbstbewusstsein, was der Verhandlung eine neue Wendung gab.

Das sagt die Coach

Sie sind die Hüterin Ihrer Tanzkarte. Sie gestalten das, was man rückblickend einen Karriereweg nennt – auch wenn Sie einen Job angeboten bekommen: Schließlich haben Sie die Wahl, das Angebot anzunehmen oder abzulehnen.

  1. Wisse, wie die Kommunikationsstrukturen verlaufen!
  2. Vergleiche Verhaltensweisen und suche dir die besten davon heraus!
  3. Kenne das Spiel!
  4. Spiel mit!
  5. Und vergiss nicht, dir die Punkte auf deiner Tanzkarte eintragen zu lassen!

»Männer fordern ganz direkt, wenn sie bei einem Job nicht berücksichtigt wurden«, sagt auch Marlene. »Sie stellen sich hin und bestehen darauf: ›Bei der nächsten Beförderung bin ich dann aber dran!‹ Sie verlieren ihren Karriereweg nicht aus dem Blick. Viele meiner Kolleginnen schweigen eher und versuchen, die Gefühle von Kränkung und Ablehnung irgendwie wieder loszuwerden. Männer stehen auf und spielen weiter.«

Sich gekränkt zu fühlen ist ein großes Frauenthema. Frauen besprechen sich dann mit anderen Frauen, suchen Bestätigung bei ihrem Partner, wollen von anderen hören, dass das so ja gar nicht stimmt und sie doch eigentlich richtig klasse sind. Den Menschen, den sie für die Kränkung verantwortlich machen, meiden sie fortan. Nicht wenige in der Hoffnung, dass er/sie das merkt, »angekrochen« kommt und um Entschuldigung bittet. Als ich noch im Heimbereich tätig war, motzten »meine« Jungs: »Wovon träumsch’ denn du nachts?«, wenn sie etwas verweigern wollten. Eine sehr passende Reaktion auf all das Hoffen und Warten. Denn äußerst selten kommt tatsächlich jemand und sagt: »Ach herrje, jetzt hab ich Sie gar nicht richtig gewürdigt! Entschuldigung bitte, so ein Versehen!« Wenn Sie von einem bestimmten Menschen eine direkte Rückmeldung wollen, müssen Sie in den Dialog gehen, und zwar genau mit der Person, die den (inneren) Konflikt betrifft. Freundinnen trösten, helfen Ihnen aber nicht weiter. Beraten Sie sich zur Vorbereitung des Gesprächs also lieber mit einer Mentorin, wie die Erfolgskommunikation in Ihrem Unternehmen ist. Eine stillschweigend akzeptierte Kränkung macht aus Ihnen so etwas wie ein »Opfer«. Die Sache direkt anzugehen gibt Ihnen Macht und Stolz zurück.

Das sagt die Coach

Ihr Erfolg ist ein Management! Je mehr Menschen Sie dazu befragen, desto mehr Meinungen dazu werden Sie erfahren. Denn Menschen, die man fragt, sagen auch meistens etwas. Und sei es nur aus Höflichkeit. Sprechen Sie Ihren Weg ruhig mit anderen durch, aber ab einem gewissen Punkt müssen Sie entscheiden, welche Rückmeldungen und Meinungen für Ihren Weg wichtig sind und welche nicht!

Die Modedesignerin Siggi Spiegelburg braucht für ihre Entscheidungen nicht nur Strategie, sondern auch eine gute Portion Naivität – und zwar im besten Sinne. »Naivität meint: Ich lasse mich auf eine Idee ein und blende erst mal aus, was mich bremst. Ich gehe meinen Weg, ich gehe los und weiß: Wenn ich dafür brenne, werde ich andere Menschen davon überzeugen. Und ist die Idee nicht so gut, wird das Feuer in mir von alleine verlöschen.« Frei von Vorbehalten gepaart mit etwas Sicherheit: Erst mal losgehen, sachte oder direkt probieren (hängt vom Thema ab) und sich die Kreativität erlauben, dass Neues entstehen kann, was nicht unbedingt auf Altem aufbaut. Viele Frauen wünschen sich Zeit dafür. Viel Zeit. Zeit, um nachzudenken, Zeit, um sich zu entfalten, Zeit, um auf die noch bessere Idee oder Lösung zu kommen. Gut möglich, dass sie...

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