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Die Theorie des falschen Selbst bei R. D. Laing

AutorTobias Fiege
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl7 Seiten
ISBN9783638423380
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis1,99 EUR
Rezension / Literaturbericht aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: sehr gut, Freie Universität Berlin (Ethnologie), Veranstaltung: Das Selbst und seine Störungen in der transkulturellen Psychiatrie, 1 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Ich werde zunächst etwas zum Kontext sagen, aus dem heraus der Autor (R. D. Laing schreibt, denkt, forscht(e), werde kurz auf die erkenntnistheoretischen u. philosophischen Voraussetzungen eingehen und dann auf das falsche Selbst-System zu sprechen kommen: A) Ronald David Laing lebte von 1927-1989. Er studierte Medizin u. Psychoanalyse, beschäftigte sich eingehend mit der Philosophie, Theologie, arbeitete die meiste Zeit als Psychiater; gründete in London einige Wohngemeinschaften, in denen er und andere Ärzte/Therapeuten mit Schizophrenen zusammenwohnten, sodass in seine Analysen ein reicher Erfahrungsschatz mit Patienten eingehen konnte. B) Methodisch wandte Laing sich gegen den medizinischen Materialismus der Schulpsychiatrie, der alle seelischen Phänomene als Begleiterscheinungen von Körpervorgängen erklären wollte und demnach den Patienten mehr o. weniger verdinglicht, entsubjektiviert, ohne an einer wirklichen Beziehung zu ihm interessiert zu sein. Die teilweise wirren Mitteilungen der als schizophren diagnostizierten galten oft als sinnlos u. schwachsinnig. Und gegen eine solche aus medizinischer Distanz heraus resultierende Auffassung vom Menschen bzw. Geisteskrankheiten wehrte sich Laing. Er wollte ein neues Verständnis in die Psychiatrie einführen und den naturwissenschaftlichen Ansatz überwinden, indem er auf einen geisteswissenschaftlichen Ansatz, nämlich die W. Dilteysche Hermeneutik, zurückgriff, die ja die Spaltung von Subjekt u. Objekt im Prozess des Verstehens aufheben wollte und zwar durch das Sich-Einfühlen in die Lebensbezüge des anderen. Also Empathie und nicht ausschließlich ein intellektueller Akt zum wesentlichen Erkenntnisprinzip wird. Und das Verstehen im Gegensatz zum Erklären zum Erkenntnisziel. Möglich werden eine verstehende Lehre von Geisteskrankheiten und eine Entgrenzung zwischen Therapeut und Patient für Laing deshalb, weil es für ihn keine klare Demarkationslinie zwischen Normalität und Krankheit gibt.

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