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Gewalt, Modernität und Pathologie. Stereotypen über Ostdeutsche im Prozess westdeutscher Identitätsbildung

AutorChristiane Reichart-Burikukiye
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2004
Seitenanzahl19 Seiten
ISBN9783638260947
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis3,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Europäische Ethnologie), Veranstaltung: Seminar: Sind die Ostdeutschen eine ethnische Gruppe?, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit mehr als einem halben Jahrzehnt ist das Motiv der Ost-Identität, der Ost-Nostalgie oder Ostalgie ein immer wieder gern aufgegriffenes Modethema der deutschen Medienlandschaft. So mancher Journalist fühlt sich als Entdecker des Phänomens, diagnostiziert, diskutiert und kommentiert es. Als bestimmende Indizien findet man die auf allen Ebenen stattfindende Rückkehr in altvertrautes aus DDR-Zeiten und die gleichzeitige Abkehr von den zuvor bejubelten westlichen Neuerungen. Die Diskurse über die Eigenheiten der Ostdeutschen und deren identitätsstiftende Eigenschaften verlieren dabei meist einen wichtigen Punkt aus dem Auge. Im außereuropäischen Kontext ist es längst keine neue Erkenntnis mehr, dass die Betonung der Differenz vor allem einen Zweck hat und stets damit einher geht: im Anderen, im Fremden, den Abgrenzungspunkt zu schaffen, um die eigene Identität zu festigen und zu bestätigen. 1 Hinter dem Interesse für das neue Selbstbewusstsein des Ostens aber bleibt oft zurück, dass nicht nur die Ostdeutschen im Westdeutschen einen Abgrenzungspunkt sehen, sondern dass auch umgekehrt die Distanzierung in einer allumfassenden und machtvollen Form geschah und geschieht. Die Ostdeutschen wurden in den Jahren nach der Wiedervereinigung von den Medien zu einer Form von Exoten stilisiert, was sicher zur Stärkung eines ostdeutschen Gemeinschaftsgefühls beitrug, andrerseits aber vor allem zur Bestätigung der westdeutschen Identität. Durch die Dominanz westdeutscher Journalisten und Journalistinnen in den Medien blieben westliche Werte konstante, unabänderliche Faktoren, Selbstverständlichkeiten, offiziell nicht hinterfragt und kaum einen Kommentar wert. Die Existenz dieses Gegenübers, der Ostdeutschen, bestärkt vor allem den Identifikationsmechanismus mit dem Eigenen, mit westdeutschen Normen und Werten.

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