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Markt und Wettbewerb in der Sozialwirtschaft.

Wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven für den Pflegesektor.

VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2010
ReiheVolkswirtschaftliche Schriften 551
Seitenanzahl290 Seiten
ISBN9783428522026
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis89,90 EUR
Die Sozialwirtschaft steht unter erheblichem Veränderungsdruck. Unter dem Eindruck fiskalischer Probleme und der Entwicklung einer europäischen Wettbewerbsordnung zieht sich der Staat zunehmend aus der (Zuwendungs-) Finanzierung zurück. Die traditionellen Anbieter sozialwirtschaftlicher Leistungen sehen sich wachsendem Wettbewerbsdruck durch gewinnorientierte private Unternehmungen ausgesetzt. Wie gut aber kann dieser Wettbewerb funktionieren auf einem Markt, der sich im Vergleich zu anderen Märkten durch eine Reihe von Eigenheiten abgrenzt? Welche Auswirkungen hat die häufig fehlende Identität von Leistungsempfängern und Zahlern von Leistungen? Wie steht es um die enormen Schwierigkeiten der Leistungsmessung dort, wo es besonders auf Vertrauen und individuelle Zuwendung ankommt? Optimisten gehen davon aus, dass dieser Markt grundsätzlich wie jeder andere funktioniere, während Skeptiker meinen, dass ein wettbewerbliches Angebot scheitern müsse. Die Autoren dieses Bandes gehen einen anderen Weg. Sie befassen sich mit der grundlegenden Frage, unter welchen Voraussetzungen der Wettbewerb in ausgewählten Bereichen der Sozialwirtschaft funktionieren kann und unter welchen Bedingungen dabei die traditionellen Träger sozialwirtschaftlicher Leistungen gerade angesichts der erwähnten Besonderheiten möglicherweise sogar Wettbewerbsvorteile ausspielen können.

Prof. Dr. habil. Detlef Aufderheide; Business Ethics and Strategic Management, School of International Business, Hochschule Bremen. Studium der Volkswirtschaftslehre und der Rechtswissenschaften in Bielefeld, Göttingen und Münster. Diplom-Volkswirt. Promotion zu einem wirtschafts- und unternehmensethischen Thema (im Verlag Duncker & Humblot erschienen). Habilitation zum Thema Wettbewerb durch Regulierung netzgebundener Energieversorgung. Zahlreiche Publikationen zur Wirtschafts- und Unternehmensethik. Herausgeber der Reihe »Wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven« (zusammen mit Martin Dabrowski), die im Verlag Duncker & Humblot erscheint. Dr. Martin Dabrowski; Studium der Volkswirtschaftslehre und der Politikwissenschaft an der Universität Münster. Diplom-Volkswirt. Promotion zu einem wirtschafts- und sozialethischen Thema. Er arbeitet seit 1994 als Dozent in der katholisch-sozialen Akademie Franz Hitze Haus und leitet dort den Fachbereich »Wirtschaft, Sozialethik, Medien«. Herausgeber der Reihe »Wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven« (zusammen mit Martin Dabrowski), die im Verlag Duncker & Humblot erscheint.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis8
Michael Schramm: Der Sozialmarkt im normativen Konflikt. Sozialethische Erörterung des Marktwettbewerbs in der Sozialwirtschaft12
I. Die Sozialwirtschaft in der ,Sozialwirtschaft‘ oder: Was ist eigentlich ,sozial‘?13
II. Nicht im ‚luftleeren‘ Raum, aber in welcher ‚Luft‘? Der Streit um die erwünschten Rahmenbedingungen des Marktwettbewerbs in der Sozialwirtschaft16
1. Die Governance des Sozialmarkts – Regelungsnotwendigkeiten aufgrund von Eigenheiten des Produkts17
a) Die Frage der Kaufkraft17
b) Das Bereitstellungsargument18
c) Fehlende Konsumentensouveränität I: Informationsasymmetrien bei Vertrauensgütern19
d) (Zer-)Teilung der Ergebnisverantwortung für den Erfolg sozialer Dienstleistungen20
e) Fehlende Konsumentensouveränität II: Lock-in-Effekte21
2. Marktwettbewerb als ‚Ellbogen‘-Logik? Normative Konflikte in der Diskussion um den Sozialmarkt22
III. Barmherzigkeitsunternehmen. Das Werteprofil (Markenprofil) religiöser Anbieter auf dem Markt der Sozialwirtschaft27
IV. Schluss30
Literatur30
Alexander Brink: Sozialmarkt und Wettbewerb – Korreferat zu Michael Schramm –34
I. Einleitung34
II. Sozialwirtschaft und Bedeutungsvarianten des Begriffs „sozial“35
III. Governance des Sozialmarktes36
1. Das Kaufkraftargument36
2. Das Bereitstellungsargument37
3. Das Informationsasymmetrienargument37
4. Das Verantwortungsargument37
5. Das Lock-In-Argument38
IV. Normative Konflikte im Streit in der Sozialwirtschaft39
V. Barmherzigkeitsunternehmen zwischen Markt und Moral41
Literatur41
Bernhard Emunds: Die Sozialwirtschaft ist nicht einfach ein Sozialmarkt – Korreferat zu Michael Schramm –44
Literatur52
Nils Goldschmidt: Kann oder soll es Sektoren geben, die dem Markt entzogen werden und gibt es in dieser Frage einen (unüberbrückbaren) Hiatus zwischen ‚sozialethischer‘ und ‚ökonomischer‘ Perspektive?54
I. „Der garstig breite Graben“54
II. Von der Kunst des sozialen Wollens zur Technik der Sozialpolitik56
III. Sozialpolitik zur Erreichung der Gesellschaftszwecke und Achingers „Sozialpolitik als Gesellschaftspolitik“60
IV. Sozialpolitik mit dem Markt65
V. Von „all inclusive“ zu „all included“69
VI. Schlussbetrachtungen74
Literatur76
Anne van Aaken: Rationale Sozialpolitik: Effizienz und das Verfassungsprinzip des Sozialstaates– Korreferat zu Nils Goldschmidt –84
I. Einleitung84
II. Marktmechanismen als Sozialtechnik oder „Effizienz als Instrument“: Ja, aber welches Verhaltensmodell?85
III. Zielbestimmung auf der Regelsetzungsebene: Was sagt das Verfassungsrecht?87
1. Die privilegienfreie Sozialpolitik: Utopie oder Wirklichkeit?88
2. Sozialstaatsprinzip und Inklusion89
IV. Fazit91
Literatur92
Jens Kreuter: Kann oder soll es Sektoren geben, die dem Markt entzogen werden und gibt es in dieser Frage einen (unüberbrückbaren) Hiatus zwischen ,sozialethischer‘ und ‚ökonomischer‘ Perspektive? – Korreferat zu Nils Goldschmid –94
I. Gibt es einen unüberbrückbaren Graben zwischen ‚sozialethischer‘ und ‚ökonomischer‘ Perspektive?94
II. Kann beziehungsweise soll es Sektoren geben, die dem Markt entzogen werden?95
III. Zur kirchlichen Perspektive95
Literatur97
Frank Nullmeier: Vermarktlichung des Sozialstaates?98
I. Vermarktlichungsbestrebungen in der deutschen Sozialpolitik98
II. Sozialpolitische Argumente für Vermarktlichungsstrategien102
III. Formen der Vermarktlichung104
IV. Universelle soziale Rechte und Finanzierungsformen105
Literatur108
Andreas Lob-Hüdepohl: Vermarktlichung des Sozialstaates? – Anmerkungen aus sozialethischer Sicht – Korreferat zu Frank Nullmeier –110
I. Der normative Kern des Sozialstaats110
II. Sozialwirtschaft als Instrument eines normativ anspruchsvollen Sozialstaats112
III. Chancen und Grenzen der Vermarktlichung der Sozialwirtschaft114
IV. Der Leistungsempfänger als Kunde?116
V. Vermarktlichung der Sozialwirtschaft im Kontext von Pflege117
Literatur119
Christoph Lütge: Zwei Argumentationen pro Wettbewerb – Korreferat zu Frank Nullmeier –122
I. Vorteile des Wettbewerbs123
II. Sozialpolitik gegen und für den Markt123
III. Sozialpolitik gegen und für den Markt124
Literatur125
Joachim Wiemeyer: Besonderheiten der Sozialwirtschaft – Grenzen des Wettbewerbs?126
Einleitung126
I. Grundelemente von Markt und Wettbewerb127
II. Die normative Perspektive institutioneller Arrangements von Einzelmärkten132
III. Genese und traditionelle Regulierung der Sozialwirtschaft133
IV. Möglichkeiten und Grenzen von Wettbewerb in der Sozialwirtschaft138
1. Die Nachfrageseite138
2. Die Angebotsseite142
3. Charakteristika sozialer Dienstleistungen und Probleme der Qualitätskontrolle144
V. Wettbewerbsanstöße durch privatwirtschaftliche Anbieter146
Schlusswort147
Literaturverzeichnis147
Johannes Eurich: Sozialwirtschaft und gesellschaftliche Wohlfahrtspflege – Korreferat zu Joachim Wiemeyer –150
I. Besonderheiten der ‚Produktion‘ personenbezogener sozialer Dienstleistungen151
1. Kundenbegriff151
2. Kundenbeziehung und Produktbeschreibung153
3. Effizienz, Effektivität und Qualität154
4. Kritikpunkte der ökonomischen Steuerung155
II. Solidarität, die intermediäre Sphäre und sozialwirtschaftliche Organisationen156
III. Sozialkapital und Sozialanwaltschaft158
Literatur160
Stefan Voigt: Besonderheiten der Sozialwirtschaft – Grenzen des Wettbewerbs? – Korreferat zu Joachim Wiemeyer –164
Einleitung164
I. Grundelemente von Markt und Wettbewerb164
II. Die normative Perspektive institutioneller Arrangements von Einzelmärkten165
III. Genese und traditionelle Regulierung der Sozialwirtschaft166
IV. Möglichkeiten und Grenzen von Wettbewerb in der Sozialwirtschaft167
V. Zum guten Schluss168
Literatur169
Dirk Sauerland: Chancen und Probleme des Wettbewerbs im Pflegesektor170
I. Vorbemerkungen170
II. Normative Überlegungen: Rahmenbedingungen funktionsfähiger Märkte für Pflegeleistungen172
III. Positive Analyse: Der Pflegesektor in Deutschland176
1. Marktstruktur: Anbieter, Nachfrager und Finanzierung176
2. Die Rahmenbedingungen des Pflegesektors182
IV. Künftige Herausforderungen und Lösungsansätze186
V. Fazit191
Literatur192
Tobias Jakobi: Chancen und Probleme im Pflegesektor: Qualität in der Pflege durch Wettbewerbsdruck? – Korreferat zu Dirk Sauerland –196
I. Ist der Anbieterwettbewerb das geeignete Instrument?197
II. Von wem und wie sind Qualitätsverbesserungen in der Pflege zu erwarten?198
III. Wettbewerb als sinnvolles Element im Strategiemix zur Qualitätssicherung?199
IV. Funktioniert der Pflegemarkt?201
Literatur203
Torsten Sundmacher: Chancen und Probleme des Wettbewerbs im Pflegesektor – Probleme mit Konsumentensouveränität und Prinzipal-Agenten-Beziehungen als Hindernis? – Korreferat zu Dirk Sauerland –204
I. Zur Lage der Gesetzlichen Pflegeversicherung204
II. Probleme für eine stärkere Wettbewerbsorientierung im Pflegebereich vor dem Hintergrund von Konsumentensouveränität und Prinzipal-Agenten-Beziehungen205
1. Konsumentensouveränität im Bereich Pflege und Gesundheit205
2. Bedeutung von Agenten und Ausgestaltung der Prinzipal-Agenten-Beziehungen207
III. Fazit212
Literatur213
Karl Gabriel: Ambulante Pflege zwischen Staat, Markt und Familie216
I. Einleitung216
II. Ambulante Pflege im Spannungsfeld marktlicher, bürokratischer und solidarischer Steuerung217
1. Markt217
2. Staat218
3. Familie220
III. Pflege als familiale Aufgabe222
IV. Die Pflegeversicherung als Paradigmenwechsel224
V. Die Vermarktlichung der Pflege und ihre Folgen225
VI. Schieflage im Steuerungsmix ambulanter Pflege230
Literatur232
Andrea Clausen: Kooperation erfordert Solidarität und Vertrauen – Eine entscheidungstheoretische Rekonstruktion – Korreferat zu Karl Gabriel –234
I. Einleitung234
II. Warum zerstört der Markt die Kooperationsbereitschaft?236
III. Warum ist Solidarität erforderlich?240
IV. Sind Solidarität und Vertrauen zu unterscheiden?242
V. Fazit243
Literatur243
Alexander Spermann: Ambulante Pflege zwischen Staat, Markt und Familie – Korreferat zu Karl Gabriel –246
Literatur249
Georg Cremer: Ausschreibung sozialer Dienstleistungen als Problem – Wie lassen sich Transparenz, Wirtschaftlichkeit und das Wahlrecht der Hilfeberechtigten sichern?250
I. Ausschreibungen auf dem Vormarsch?250
II. Das sozialrechtliche Dreiecksverhältnis251
III. Kritik am sozialrechtlichen Dreiecksverhältnis252
IV. Ausschreibung sozialer Dienstleitungen nach Vergaberecht253
V. Scheinargument: Wettbewerb nicht geeignet254
VI. Billigstanbieterargument255
VII. Welches Modell garantiert Wahlfreiheit?257
VIII. Eingriff in das Grundrecht der Berufsfreiheit260
IX. Wie steht es mit der Kostenersparnis?262
X. Wettbewerb im Markt oder Wettbewerb um den Markt?264
XI. Mehr Transparenz im sozialrechtlichen Dreiecksverhältnis266
Literatur269
Alfred Jäger: Markt und Wettbewerb in der Sozialwirtschaft – Korreferat zu Georg Cremer –272
Literatur278
Rüdiger Wilhelmi: Spielräume der Ausschreibung sozialer Dienstleistungen im deutschen und europäischen Vergaberecht – Korreferat zu Georg Cremer –280
I. Einleitung280
II. Sozialrechtliches Dreiecksverhältnis280
III. Funktion des Vergaberechts281
IV. Die Diskussion um die Anwendbarkeit des Vergaberechts282
1. Deutsches Vergaberecht283
2. Europäisches Vergaberecht283
V. Erweiterung der Anwendung des Vergaberechts285
VI. Verbleibende Vorgaben des Sozialrechts285
1. Wunsch- und Wahlrecht des Leistungsberechtigten286
2. Anspruch des Leistungserbringers auf Berücksichtigung286
3. Individuelle Verhandlung der Rahmenvereinbarung287
4. Ausschließlichkeit ausgeschlossen287
VII. Fazit288
Literatur288
Rechtsprechung289
Autorenverzeichnis290

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