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Risikomanagement in Einrichtungen zur Zusatzversorgung für den öffentlichen und kirchlichen Dienst

AutorPatrick Huber
VerlagVerlag Versicherungswirtschaft
Erscheinungsjahr2011
ReiheLeipziger Masterarbeiten 7
Seitenanzahl87 Seiten
ISBN9783862980901
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis23,99 EUR
Die Zusatzversorgung spielt eine zentrale Rolle bei der Versorgung der Angestellten des öffentlichen und kirchlichen Dienstes. Als besondere Form der betrieblichen Altersversorgung ergänzen die Alters-, Hinterbliebenen- und Erwerbsminderungsleistungen der Zusatzversorgung die entsprechenden Leistungen aus der ge­setzlichen Rentenversicherung. Durchschnittlich ist etwa jeder achte Er­werbstätige in Deutschland aktives Mitglied der Zusatz­versorgung. Als Risikoträger der Zusatzversorgung fungieren die Zusatz­ver­sorgungskassen, die die die Finan­zierung der Leistungen der Arbeitgeber sicherstellen. Mit der jüngsten Systemreform der Zusatzversorgung durch die Tarifvertragsparteien im öffentlichen Dienst wurde insbesondere die kapitalbasierte Fi­nan­zierung stärker betont. Dies führt zur Auseinandersetzung der Zusatzversorgungskassen mit neuen Risiken. Durch das unterschiedliche Geschäftsmodell können Erfahrungen im Risikomanagement der privaten Versicherungswirtschaft nicht unangepasst auf die Zusatzversorgung übertragen werden. In der vorliegenden Arbeit werden die zentralen Risiken der Zusatzversorgung analysiert. Wesentliche Bestandteile einer Risikostrategie für die Zusatzversorgungskassen werden be­schrieben. Daraus abgeleitet ergeben sich Anforderungen an die Risiko­organisation. Die mögliche Ausgestaltung der Risikosteuerung mittels Risikotoleranz­grenzen wird vor dem Hintergrund eines Modellbeispiels konkretisiert. Die Arbeit wendet sich an Entscheidungsträger und Mitarbeiter im Risikomanagement von Einrichtungen der betrieblichen Altersver­sorgung, speziell der Zusatzversorgungskassen. Darüber hinaus gibt die Arbeit für alle Arbeitgeber, die sich mit der Zusatzver­sorgung befassen einen Überblick, welche Risiken der Zusatzver­sorgung durch die Zusatzver­sorgungs­kassen gesteuert werden.

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Leseprobe
5 Zusammenfassung (S. 59-60)

Die Zusatzversorgung stellt einen wichtigen Baustein in der Alters-, Erwerbsminderungs- und Hinterbliebenenabsicherung der Angestellten des öffentlichen und kirchlichen Dienstes dar. Mit der grundlegenden Reform im Jahre 2002 regelten die Tarifvertragsparteien das Leistungsspektrum neu. Insbesondere wurde die Leistungshöhe von der Entwicklung in der gesetzlichen Rentenversicherung abgekoppelt sowie die Berechnung zukünftiger Leistungen auf Basis kapitalgedeckt finanzierter Grundsätze eingeführt.

Es entstand ein Kompromiss zwischen einem tragbaren Aufwand durch die Arbeitgeber und einer angemessenen Versorgung für die Beschäftigten. Die Zusatzversorgungskassen haben den primären Auftrag, die Finanzierung und die technische Umsetzung sicherzustellen. Darüber hinaus füllen die Zusatzversorgungskassen in jüngerer Vergangenheit zunehmend die Rolle des „geborenen“ Partners in der betrieblichen Altersversorgung für ihre Mitglieder aus.

Die Zusatzversorgungskassen bieten eine individuelle arbeitsrechtliche und wirtschaftliche Beratung sowohl für das einzelne Mitglied als auch auf den – die betriebliche Altersversorgung gestaltenden – unternehmensübergreifenden Ebenen an. Für das Unternehmensziel „Leistungserfüllung“ wurden in dieser Arbeit maßgebliche Risiken aus der Kapitalanlage, der Versicherungstechnik, der Bestandszusammensetzung sowie dem rechtlichen Umfeld abgeleitet. Anschließend wurde ein Ansatz für die Aggregation zum Gesamtrisiko vorgestellt. Als Ergebnis konnten – jeweils vor dem Hintergrund der kassenindividuellen Risikotoleranz – objektivierbare Grenzen definiert werden, die durch das Risikomanagement überwacht werden können.

Gegenüber dem Risikomanagement der privaten Versicherungswirtschaft wurden Abweichungen und Gemeinsamkeiten herausgearbeitet. Die Zusatzversorgungskassen sind nicht gewinnorientiert, haben ein einfacheres und stärker langfristig ausgerichtetes Geschäftsmodell und stehen nicht im Wettbewerb. Die Kombination von Umlagefinanzierung und kapitalgedeckter Finanzierung sowie flexiblere Möglichkeiten zur Anpassung des Beitragssatzes führen bei der Definition der Risikotragfähigkeit zu unterschiedlichen aufsichtsrechtlichen und ökonomischen Ansätzen. In der Gestaltung der Risikoprozesse und der Struktur des Risikomanagements finden sich Übereinstimmungen zwischen den MaRisk VA und den Empfehlungen der AKA an die Zusatzversorgungskassen.

Die Einrichtung einer zentralen Stabsstelle bzw. Verantwortlichkeit für das Risikomanagement ist i.d.R. ausreichend. Zentrale Aufgaben betreffen die Entwicklung einer Risikoorganisation, die Etablierung einer Risikokultur sowie die Verantwortung für die Durchführung der Risikoprozesse. Das Volumen der Zusatzversorgung hat eine hohe wirtschaftliche Relevanz bei den Arbeitgebern. Die Zusatzversorgungskassen tragen dieser Tatsache durch einen traditionell sorgfältigen und verantwortungsbewußten Umgang mit den Risiken des Systems Rechnung. Aus heutiger Sicht ist festzustellen, dass die aufgrund der Systemreform geänderte Risikolandkarte von den einzelnen Zusatzversorgungskassen erkannt und verstanden wurde sowie zunehmend aktiv gesteuert wird.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort des Herausgebers6
Vorwort des Autors8
Inhaltsverzeichnis10
Abbildungsverzeichnis12
Abkürzungsverzeichnis14
1 Einleitung18
2 Zusatzversorgung des öffentlichen und kirchlichen Dienstes20
3 Risikomanagement in der Versicherungsbranche48
4 Risikomanagement in der öffentlichen und kirchlichen Zusatzversorgung62
5 Zusammenfassung76
Anhang78
Literaturverzeichnis80

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