Ob Kaugummi oder Gummireifen - die 'Amerikanisierung' der deutschen Industrie- und Konsumgüterproduktion im 20. Jahrhundert ist evident. Doch wie lässt sich diese Transfer- und Wirkungsgeschichte erklären und periodisieren?Volker Berghahn schaut auf das Zeitalter der beiden Weltkriege und konstatiert einen Wandel des amerikanischen Einflusses auf die deutsche Industrie: Nach 1918 leisteten die USA zwar Wiederaufbauhilfe, wirkten aber nicht verändernd auf das System. Für die Zeit nach 1945 hingegen diagnostiziert er einen amerikanisch gelenkten Umbau der westdeutschen Industrie. Berghahn untersucht die großen Linien dieser Entwicklung, nimmt sie am Beispiel des Unternehmers Otto A. Friedrich aber auch genauer in den Blick. In einem Epilog, der seine Forschungen aus über vier Jahrzehnten zusammenführt, und in einem abschließenden Gespräch spannt der deutsch-amerikanische Historiker dann den Bogen von den 1960er Jahren bis zum Beginn der Finanzkrise 2008.
Volker Berghahn, geboren 1938 in Berlin, ist Seth Low Professor of History an der Columbia University in New York. Für seine Publikationen und seine Verdienste um die deutsch-amerikanischen Kulturbeziehungen wurde Berghahn mit dem Helmut-Schmidt-Preis der ZEIT-Stiftung und dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse geehrt.Veröffentlichungen u. a.: Industriegesellschaft und Kulturtransfer (2010); Transatlantische Kulturkriege (2004); Otto A. Friedrich. Ein politischer Unternehmer (1993)
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