Analyse und Dokumentation von Stressoren und -faktoren in den Berufsfeldern 'Feuerwehr und Rettungsdienst' einschließlich der akuten- / posttraumatischen Belastungsstörung
Inhaltsangabe:Zusammenfassung: Mittels eines eigens geschaffenen Erfassungsinstrumentes wurden berufsbedingte Belastungsfaktoren der Berufsfelder „Feuerwehr und Rettungsdienst“ eruiert. Insbesondere wurde nach dem Auftreten und den Auswirkungen von „Critical Incidents“ und deren Auswirkungen auf akute und posttraumtische Belastungsstörungen geforscht. Die primär zu untersuchenden Fragen waren: a) Wie oft und bei wem treten Critical Incidents auf? b) Welche Folgen haben diese bei Betroffenen? c) Mit welchen Belastungen bzw. Bedingungen sind Critical Incidents assoziiert? d) Wie gehen Betroffene mit Critical Incidents um? Es hat sich herausgestellt, dass die Mitarbeiter insgesamt ihrem Beruf mit einem hohen Grad an Motivation nachgehen und Freude an ihrer Arbeit haben, obwohl diese häufig aufgrund von physischen wie auch psychischen Einflüssen sehr belastend und beanspruchend sein kann. Abhilfe kann hier der konsequente Einsatz persönlicher Schutzausrüstung, in Maßen eine gute Arbeitsorganisation und Training, sowie psychische Betreuungsangebote schaffen. Jedoch haben insbesondere Mitarbeiter der Rettungsdienststellen Sorge um die Sicherheit ihrer Arbeitsplätze. Sie arbeiten überwiegend als Angestellte, und auf dem Arbeitsmarkt ist derzeit noch eine große Masse an arbeitssuchenden Rettungssanitätern und –assistenten vorhanden. Des Weiteren ist der Beruf körperlich anspruchsvoll (verschleißend) und es existieren wenige Weiterbeschäftigungsmöglichkeiten für ältere bzw. körperlich nicht mehr „arbeitstaugliche“ Kollegen, im Gegensatz zu den Möglichkeiten der Feuerwehrkollegen (überwiegend verbeamtet auf Lebenszeit). Die soziale Unterstützung der Mitarbeiter durch Kollegen und Vorgesetzte brachte keine bemerkenswerten Ergebnisse, alle Angaben lagen hier eng zusammen im Mittelfeld. Am deutlichsten war dies bei den Berufsfeuerwehren, wo erfahrungsgemäß auch eine sehr effektive und enge sozial-hierarchische Bindung und ein hoher Teamgeist unter den Kollegen besteht. Auch die Auswertung des allgemeinen Gesundheitszustands (SF-36 [13]) zeigt, dass die Mitarbeiter diesen überwiegend im mittleren Bereich einschätzen, in jedem Fall aber nicht besonders auffällig zu anderen Berufsgruppen. Überraschend war es, dass die emotionalen Anforderungen eines anspruchsvollen Berufsbildes (Menschenrettung) eher mittelmäßig eingeschätzt wurden. Es ist denkbar, dass die Beschäftigten sich im Laufe ihrer Berufstätigkeit mit den besonderen Bedingungen arrangiert [...]
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