Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, 6 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Sowohl Gustave Flaubert, mit seiner Madame Bovary, als auch Arthur Schnitzler, mit seiner Fräulein Else, klagen die Gesellschaft an, in der sie leben. Beide Geschichten spielen im späten 19. Jahrhundert. Die genannten Werke verurteilen auf ihre eigene Art und Weise die Rolle, die zu dieser Zeit der Frau zugesprochen wird. Obgleich sowohl die Technik als auch der Inhalt der Bücher verschieden sind, und vielleicht gerade deswegen, bietet sich der Vergleich von Fräulein Else mit Madame Bovary an. Denn trotz aller Unterschiede, die zwischen den beiden Erzählungen bestehen, gibt es doch eine gemeinsame Basis. Da Fräulein Else erst 1924 zum ersten Mal gedruckt wird, während Madame Bovary schon 1856 in einer Zeitschrift erscheint, kann man Schnitzlers Erzählung als eine Weiterentwicklung des psychologischen Schreibens sehen, welches mit Madame Bovary einen Anfang findet.
Auch wenn man nicht mit Sicherheit behaupten kann, dass Schnitzler Madame Bovary gelesen hat, so kann man doch mit ziemlicher Gewissheit annehmen, dass Schnitzler über dieses umstrittene Werk informiert war und sich auch auf seine Weise damit auseinandergesetzt hat. Man kann auch annehmen, dass dieser psychologische Roman, oder zumindest die Reaktionen darauf, einen gewissen Einfluss auf seine, im inneren Monolog geschriebene, Fräulein Else hat.
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