Fantum ist eine sonderbare, wunderbare, manchmal erschreckende Sucht, die sich in allen Populärkulturen industrialisierter Gesellschaften findet. Sie führt dazu, dass Menschen sich verändern, sich selbst nicht wieder erkennen, wie besessen reagieren oder sich gar selbst aufgeben. In diesem Buch geht es um Fans von Popstars, die über ihr eigenes Fantum ein Buch geschrieben haben - wie die Autorin einst selbst, deren Fan-Buch 'Backstreet Girl' Teil dieser Arbeit ist.
'Ein Buch von einem Fan über die BACKSTREET BOYS in unserer Gazette?! Ja, warum denn nicht?! Über die BACKSTREET BOYS kann man zwar deutlich streiten, ist ja aber eine reine Einstellungssache und somit kaum diskutierbar.
Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt: Tagebuch, Fantum und Interviews. Erster Teil liest sich wirklich Gänsehaut-mäßig. Wenn man selber Fan von etwas ist, seien es Bands, Musiker oder im Sport, dann kann man richtig mitfiebern, wie nah Jennie ihrem Objekt der Begierde gekommen ist. In diesem Fall ist dies Kevin, eins der Goldkehlchen der BACKSTREET BOYS. Jennie wagt sich mit diesem Buch das erste Mal auf das schriftstellerische Parkett. Was ihr auch sehr gut gelingt, weil sie einen einfach fesseln kann.
Demgegenüber stehen im Abschnitt Fantum die Analysen des Fan-Daseins im Vordergrund. Das komplette Buch wurde zunächst als Diplomarbeit erstellt. Daher auch der wissenschaftliche Schreibstil dieses Teils, der deutlich weniger dramatisch zu lesen ist. Im letzten Teil, den Interviews, werden andere Fan-Autoren befragt, wie und warum sie zum Fan-Autor wurden. Neben weiteren, nicht relevanten, Musik Idolen wie PETER MAFFAY, TAKE THAT und PUR (???!), ist hier nur das Interview mit Christian Gasser interessant zu lesen. Dieser referiert über sein Buch: ' Mein erster Sanyo - Bekenntnisse eines Pop-Besessenen' und seine Vorliebe für Stars wie IGGY POP und deren selbstzerstörerischen Lebensweisen. Daher insgesamt nur eingeschränkt empfehlenswert. Die Tagebuchgeschichte war aber geil! Es erinnerte mich förmlich an meine Starverehrung der SPICE GIRLS.'
Marky in: Pankerknacker
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