Synergieeffekte werden häufig als Begründung für die Übernahme bzw. den Zusammenschluss von Unternehmen angeführt. So erwartet man nach Zusammenschluss zweier Unternehmen, dass die Umsatzerlöse (Kosten) des verbundenen Unternehmens höher (niedriger) sind als die Summe der Umsatzerlöse (Kosten) der beteiligten Einzelunternehmen. Diese Effekte resultieren bspw. aus Größenvorteilen oder dem Transfer von Know-how. Als Synergiepotential fließen die erwarteten Effekte in die Akquisitionsprämie ein und stellen somit einen nicht unwesentlichen Teil des Kaufpreises dar. Unklar jedoch ist dabei häufig, wie die erwarteten Effekte zu quantifizieren, sprich einzupreisen, sind. Ziel des vorliegenden Buches ist es, die mit der monetären Bewertung von Synergiepotentialen einhergehenden Herausforderungen zu identifizieren und Lösungsansätze aufzuzeigen. Hierzu werden im zweiten Kapitel der Synergiebegriff ausführlich definiert sowie die ökonomischen Ursachen von Synergien (Economies of Scale, Economies of Scope, Machtentfaltung) dargestellt. Das dritte Kapitel widmet sich der zunächst rein qualitativen Erfassung der Synergiepotentiale. So werden das funktionsbereichsbezogene Synergiekonzept von Ansoff und das wertschöpfungskettenorientierte Konzept von Porter dargestellt, die Rolle der Due Diligence im Synergieidentifikationsprozess beschrieben sowie Instrumente zur Identifikation (Stärken-Schwächen-Analyse, Wertkettenanalyse) beschrieben. Im Fokus des vierten Kapitels dann steht die quantitative Erfassung der Synergiepotentiale. Zunächst werden die Herausforderungen und Problemfelder, mit denen sich der Bewertende konfrontiert sieht, identifiziert. Anschließend werden einige Prognosemodelle vorgestellt, mit denen in der neueren Literatur versucht wird, die Bewertung von Synergiepotentialen zu realisieren (so z.B. das Erfahrungskurvenkonzept zur Bewertung von Synergien aus Know-how Transfer). Die kritische Diskussion der beschriebenen Modelle hinsichtlich ihrer praktischen Anwendbarkeit bildet den Abschluss dieses vierten Kapitels. Teil fünf des vorliegenden Buches schließlich geht auf weitere Aspekte ein, die bei der Einpreisung in ein Bewertungsmodell zu berücksichtigen sind (z.B. Eintrittszeitpunkt und Lebensdauer der Effekte sowie Bestimmung des risikoangepassten Diskontierungszinssatzes). Dem Leser bietet dieses Buch einen umfassenden Einblick in die zunächst qualitative Erfassung von Synergiepotentialen sowie in die Herausforderungen und möglichen Lösungswege bei der quantitativen Bewertung der Effekte. Der Gliederungsaufbau dieses Buches orientiert sich dabei an einem Bewertungsschema, das zuerst die vorhandenen Synergiepotentiale identifiziert, anschließend den monetären Effekt bewertet und schließlich die Einpreisung in ein Bewertungsmodell (Barwertbestimmung) vornimmt.
Frank Burde, Jahrgang 1984, studierte Wirtschaftswissenschaften an der Leibniz Universität Hannover mit den Schwerpunkten Rechnungslegung und Wirtschaftsprüfung, Marketing und Produktionswirtschaft. Der Autor schloss sein Studium im Jahre 2010 als Diplom-Ökonom ab. Bereits während seiner akademischen Ausbildung konnte er Praxiserfahrungen bei Unternehmen der Industrie- und Bankenbranche sammeln. Motiviert durch die Einblicke in Theorie und Praxis entstand der Wunsch einer intensiven Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten der quantitativen Erfassung von Synergiepotentialen. Hierbei entstand das vorliegende Buch zur Synergiepotentialbewertung.
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