Inhaltsangabe:Einleitung: Deutschland war im Jahr 2006 zum wiederholten Male „Exportweltmeister“, und zwar in Bezug auf industrielle Güter. Gibt es einen solchen Exporterfolg möglicherweise auch auf dem Gebiet der Sprache zu verzeichnen? Wandert deutsches Wortgut in jüngster Zeit wieder verstärkt in das in Amerikanische Englisch aus, nachdem es in der ersten Hälfte des Zwanzigsten Jahrhunderts in den USA mancherorts Bestrebungen gab, alles Deutsche aus der amerikanischen Sprache zu entfernen? In Anbetracht der Flut von Amerikanismen, denen wir im deutschen Sprachraum täglich begegnen, vergessen wir leicht, dass auch die Deutschen Spuren in der amerikanischen Sprache hinterlassen haben. Diese Spuren sind vielfach untersucht worden. Sie könnten sich sowohl in der Grammatik als auch im Wortschatz finden lassen. So gab es Behauptungen, nach denen man einen deutschen Einfluss im AE beispielsweise auch in der Syntax feststellen kann. In der vorliegenden Arbeit geht es jedoch allein um Lehnwörter oder Lehnübersetzungen aus dem Deutschen, die in den amerikanischen Wortschatz aufgenommen wurden. Es ist festgestellt worden, dass sich besonders dort, wo sich deutsche Siedler in Nordamerika niedergelassen haben, vor allem solche Wörter niedergeschlagen haben, die für typisch Deutsches (Deutschtum) stehen. Solches Lehngut wurde vor allem in den Bereichen des Essens und Trinkens, sowie der Lebensart, aber auch im Bereich des Handwerks oder der Landwirtschaft gefunden. Als bedeutenste Quellen für deutsches Wortgut in Amerika gelten große deutsche Siedlungen, an erster Stelle Pennsylvania, wo sich das Pennsylvaniadeutsch entwickelte. Doch auch in New York haben die Deutschen mit ihrer Sprache, seit sie ab etwa 1709 begannen, sich im Hudson Valley niederzulassen, solche Spuren hinterlassen. Allerdings sind solche Spuren der deutschen Sprache, zum Beispiel im Vergleich zu denen aus dem Französischen, aus der Zeit der frühen Einwanderer nur noch wenig vorhanden. Deutsche Wörter hielten dann wieder vermehrt in der Zeit der großen Einwandererwelle zwischen 1840 und 1880, und zwischen 1933 und 1945 Einzug in die Sprache Nordamerikas und New Yorks. Und auch heute findet der ein oder andere deutsche Ausdruck seinen Weg ins AE. Auch viele jiddische Begriffe gingen im Laufe der Zeit in den allgemeinen New Yorker Sprachgebrauch, und von dort auch in den amerikanischen Wortschatz über. Auf jiddische Elemente trifft man besonders in Film und Fernsehen (als Beispiel seien [...]
Susanne Jahn, Diplom-Übersetzerin, hat am FASK der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz Übersetzen mit Erstfach Englisch und Zweitfach Französisch studiert. Ihren Abschluss machte sie 2007. Derzeit lebt und arbeitet sie in Berlin.
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