Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Klassische Philologie - Gräzistik - Literatur, Philipps-Universität Marburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Ilias des Homer, mit der ich mich in dieser Seminararbeit beschäftigen werde, hat ihren Titel erst im Nachhinein erhalten. Die 'eigentliche' Ilias ihrem Wortsinn nach, also die (schon zu Zeiten Homers lange bekannte und mündlich tradierte) sagenhafte Geschichte des Untergangs der Stadt Troja etwa 500 Jahre zuvor, bildet aber nur den äußeren Rahmen für die innere Handlung des Epos, die lediglich 51 Tage des letzten Kriegsjahrs umfasst. Dabei wird der endgültige Untergang Trojas zwar oft ankündigt, selbst aber gar nicht geschildert. Vielmehr wird das Ende Trojas durch die im Epos erzählte Handlung hinausgezögert, weshalb NICOLAI sie folgerichtig als eine 'Retardation' bezeichnet. Andererseits kommt der Untergang Trojas durch die Handlung der Ilias erst zustande, wie SCHMITT betont, und zwar durch die Tötung des trojanischen Heerführer und Königssohns Hektor durch Achilleus und seinen Zorn am Ende des Epos. ????? ????? ??? ????????? ??????? ?????????: diesen Musenanruf stellt Homer seinem Werk voran und macht damit deutlich, dass eben dieser verderbliche Zorn des Achilleus, des 'Besten der Achäer', im Vordergrund seines Werkes stehen wird. Damit kündigt er zudem (indirekt) an, den gesamten Fortgang der Handlung von diesem Zorn ausgehend zu erzählen, bis dieser schließlich mit dem Tode Hektors, endgültig dann in der Versöhnungsszene zwischen Achill und Priamos im letzten Buch der Ilias, besänftigt wird.
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