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Die Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik im Mehrebenensystem

Eine rechtswissenschaftliche Untersuchung am Beispiel der Militäroperation der Europäischen Union in der Demokratischen Republik Kongo 2003

AutorMaike Kuhn
VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl340 Seiten
ISBN9783642297779
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis62,99 EUR
Seit 2003 hat sich die Europäische Union in mehr als zwanzig militärischen und zivilen Operationen engagiert. Spezifika der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) sind zum einen ihre starke politische Prägung und zum anderen ihre Einbettung in das europäische Mehrebenensystem. Die Arbeit untersucht die verschiedenen Ebenen der europäischen Verteidigungsstrukturen vom Ausgangspunkt der Operation 'Artemis'. Die erste Problemlage 'Streitkräfte im europäischen Verfassungsrecht' behandelt Fragen in Bezug auf die 'Gewaltenteilung' im Rahmen der ESVP und die (parlamentarische) Legitimation von Streitkräften, die im Bereich solcher Operationen eingesetzt werden. Die zweite Ebene untersucht Befehlsketten und die Zurechnung von Verantwortung für Entscheidungen, die in der ESVP gefällt werden. Die dritte Ebene geht der Frage nach, inwieweit die EU inhaltlich an das Völkerrecht gebunden ist, und welche Rolle sie im 'conflict-management' der Vereinten Nationen spielt.

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Inhaltsverzeichnis
Die Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik im Mehrebenensystem4
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis8
A. Einleitung16
B. Europäische Ebene20
I. Schaffung der ESVP20
1. Europäische Verteidigungsgemeinschaft (EVG)21
2. Westeuropäische Union (WEU)23
3. Bilaterale Verteidigungspolitik25
a) Französische Sicherheitsdoktrin der 1960er Jahre25
b) Elyseé-Vertrag26
c) Zusammenarbeit in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik26
4. Europäische Politische Zusammenarbeit (EPZ)28
5. Einheitliche Europäische Akte (EEA) 198630
6. EU-Vertrag von Maastricht 199131
a) Allgemeine Bestimmungen der GASP32
b) Instrumente32
c) Sicherheits- und Verteidigungspolitik33
7. Vertrag von Amsterdam 199735
a) Instrumente36
b) Organe36
c) Beschlussfassung38
d) Finanzbestimmungen39
e) Sicherheits- und Verteidigungspolitik40
8. Tagungen des Europäischen Rates41
a) Tagung im Juni 1999 in Köln42
aa) Selbständige Durchführung der Petersberg-Aufgaben43
bb) Autonome Handlungsfähigkeit44
b) Tagung im Dezember 1999 in Helsinki44
aa) Neue Gremien44
bb) Helsinki-Planziel (Helsinki Headline Goal)45
cc) Nicht-militärische (= zivile) Krisenbewältigung47
c) Tagung im Dezember 2000 in Nizza48
aa) Politisches und Sicherheitspolitisches Komitee (PSK)48
bb) Militärausschuss (EUMC)50
cc) Militärstab (EUMS)51
dd) Bewertung52
9. Vertrag von Nizza 200153
a) ESVP53
b) Rolle des Europäischen Parlaments54
aa) Art. 21 EU-Vertrag54
bb) Haushaltsrecht, Art. 28 EU-Vertrag57
cc) Fazit59
c) Zusammenarbeit mit der NATO und Drittstaaten59
10. Europäische Sicherheitsstrategie vom 12. Dezember 200360
a) Bedrohungsanalyse61
b) Strategische Ziele der EU61
c) Auswirkungen auf die europäische Politik62
11. Tagung in Brüssel am 13./ 14. Dezember 200363
12. Tagung in Brüssel am 16./ 17. Dezember 200465
13. Vertrag von Lissabon67
a) Institutionen68
b) Instrumente71
c) Beschlussfassung71
d) Petersberg-Aufgaben73
e) Beistandsklausel74
f) Formen der Zusammenarbeit zwischen mehreren Mitgliedstaaten76
g) Finanzbestimmungen77
h) Bewertung78
II. Entscheidungsstrukturen der ESVP79
1. Militäroperation in Kongo79
a) Entwicklung der Kongo-Krise80
b) Verfahren zur Durchführung militärischer EU-Operationen83
c) Gemeinsame Aktion 2003/423/GASP86
aa) Voraussetzungen des Art. 14 EU-Vertrag87
(1) Zuständigkeit88
(2) Verfahren (bei der Annahme Gemeinsamer Aktionen)88
(3) Ziel89
(4) Umfang und Bedingungen89
(5) Mittel91
(6) Zeitraum92
(7) Fazit92
bb) Einsatz im Rahmen der Petersberg-Aufgaben nach Art. 17 Abs. 2EUV?92
cc) Ergebnis94
d) Beschluss des Rates 2003/432/GASP95
aa) Rechtliche Einordnung95
bb) Operative Bestimmungen96
cc) Fazit96
e) Rolle des Europäischen Parlaments96
2. Vertrag von Lissabon96
3. „Gewaltenteilung“ in der EU?97
a) (Klassische) Definition98
b) Probleme der Übertragung auf die EU100
c) Grundsatz der Rechtsstaatlichkeit auf europäischer Ebene101
d) Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik103
e) Demokratische Legitimation104
aa) Einheitliche Legitimation für Militäreinsätze der EU106
(1) Dänemark107
(2) Deutschland109
(3) Frankreich111
(4) Schweden113
(5) Großbritannien114
(6) Italien117
(7) Spanien117
(8) Polen119
(9) Fazit121
bb) Zwischenergebnis124
f) Konkrete Kompensationsmöglichkeiten124
g) Fazit127
4. Zusammenfassung129
III. Zurechnung von Entscheidungen der ESVP129
1. Militäroperation in Kongo130
a) Gemeinsame Aktion 2003/423/GASP und Beschluss 2003/432/GASP des Rates131
aa) Zuständigkeit132
bb) Bindungswirkung133
cc) Beteiligung134
dd) Abgrenzung zwischen einem Handeln der EU als Organisation und einem bloßen gemeinschaftlichen Handeln ihrer Mitgliedstaaten135
(1) Ausdrückliche Völkerrechtsfähigkeit136
(2) Implizite Völkerrechtsfähigkeit136
(3) Juristische Konstruktion von EU-Militäroperationen142
b) Entscheidung bzgl. der Bereitstellung von Truppen145
c) Kommandokette für EU-geführte militärische Operationen148
2. Vertrag von Lissabon152
a) Gemeinsame Aktion und Einleitungsbeschluss für eine EU-geführte Militäroperation152
aa) Personale Tragweite der Rechtsfähigkeit153
bb) Juristische Konstruktion von EU-Militäroperationen154
b) Entscheidung über die Bereitstellung von Truppen156
c) Ergebnis158
IV. Verstärkte Zusammenarbeit158
1. (Ausgewählte) Formen Verstärkter Zusammenarbeit159
a) Verstärkte Zusammenarbeit außerhalb der GASP160
b) Verstärkte Zusammenarbeit innerhalb der GASP162
c) Europäische Sicherheits- und Verteidigungsunion (ESVU)165
2. Implikationen für das europäische Mehrebenensystem167
a) Verhältnis EU/ NATO168
b) Zurechnung von Entscheidungen170
c) Fazit174
C. Völkerrechtliche Ebene176
I. Adressaten von Rechten und Pflichten des Völkerrechts176
1. Nationale Zurechnung177
2. Gesamtheit der EU-Mitgliedstaaten178
a) Relevanter Adressatenkreis178
b) Rechtsgrundlage für eine Zurechnung178
c) Organleihe?181
aa) Übertragung von operational command182
bb) Konstruktion einer Anweisung zur Zusammenarbeit183
cc) Konsequenzen für die Organleihe185
d) Ergebnis187
3. Europäische Union187
a) Rechtsgrundlage für eine Zurechnung188
b) Ergebnis190
4. Rechtliche Konstruktion einer Zusammenarbeit von Staaten im militärischen Bereich190
a) Konzepte militärischer Zusammenarbeit190
aa) Lead-Nation-Konzept191
bb) Framework-Nation-Konzept192
cc) Integrationskonzept194
b) Kommandokette für EU-geführte militärische Operationen197
aa) Politische Kontrolle und strategische Leitung197
bb) Militärische Einsatzführung199
cc) Ergebnis202
II. Inhaltliche Bindungen an das Völkerrecht203
1. Rolle der EU im conflict-management der Vereinten Nationen203
a) Geeignete internationale Organisation gemäß Art. 48 Abs. 2 VN-Charta205
aa) Nicht-militärische Zwangsmaßnahmen nach Art. 41 VN-Charta205
bb) Militärische Zwangsmaßnahmen nach Art. 42 VN-Charta206
cc) Sonstige Maßnahmen208
dd) Ergebnis209
b) Regionale Abmachung gemäß Art. 52, 53 VN-Charta209
c) Ergebnis212
2. Charta der Vereinten Nationen und Entscheidungen des Sicherheitsrates213
a) Charta der Vereinten Nationen213
aa) Bindung an die Grundsätze der Charta der VN214
(1) Art. 11 EU-Vertrag214
(2) Art. 6 Abs. 1 EU-Vertrag215
(3) Erklärungen der EU217
(4) Vertrag von Lissabon222
(5) Ergebnis223
bb) Bindung an die Bestimmungen der VN-Charta im Einzelnen225
b) Entscheidungen des Sicherheitsrates der VN231
3. Humanitäres Völkerrecht233
a) Definition234
b) Keine Bindung der EU an das humanitäre Vertragsvölkerrecht235
c) Bindung der EU an das für internationale bewaffnete Konflikte geltende humanitäre Völkergewohnheitsrecht235
d) Einordnung der European Union Guidelines on promoting compliance with internatinal humanitarian law (IHL)236
e) Fragen der Interoperabilität238
f) Ergebnis241
g) Haftung242
4. Menschenrechte245
a) Bindung der EU-Mitgliedstaaten246
b) Rechtliche Bindung der EU?253
c) Ergebnis254
D. Perspektiven255
I. Rechtliche Einordnung der Militäroperation in Kongo255
1. Entscheidungsstrukturen256
2. Gewaltenteilung258
3. Zurechnung von Entscheidungen261
a) 1. Stufe262
b) 2. Stufe263
c) Kommandokette im Rahmen der militärischen Einsatzführung264
4. Verstärkte Zusammenarbeit265
5. Adressaten von Rechten und Pflichten des Völkerrechts268
6. Rechtliche Konstruktion einer Zusammenarbeit von Staaten im militärischen Bereich269
a) Konzepte einer Zusammenarbeit von Staaten im militärischen Bereich269
b) Kommandokette für EU-geführte militärische Operationen270
7. Inhaltliche Bindungen an das Völkerrecht272
a) Rolle der EU im conflict-management der VN272
b) Charta der VN273
c) Entscheidungen des VN-Sicherheitsrates275
d) Humanitäres Völkerrecht277
e) Menschenrechte279
II. Leitlinien für zukünftige Einsätze281
1. Militärische Einsatzführung282
2. Zivil-militärisches (umfassendes) Krisenmanagement285
3. Vereinte Nationen288
4. Einsatzszenarien289
5. Pragmatischer Ansatzpunkt291
III. Übersicht EU-Krisenmanagement-Operationen893292
Summary295
The European Security and Defence Policy in a Multi-level System295
A Legal Analysis Exemplified by the Military Operation of the European Union in the Democratic Republic of Congo 2003295
Literaturverzeichnis310
Sachregister332

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