Sie sind hier
E-Book

Dispositionsparameter in der Produktionsplanung mit SAP

Einstellhinweise, Wirkungen, Nebenwirkungen

AutorAndreas Hufgard, Jörg Dittrich, Michael Hau, Peter Mertens
VerlagVieweg+Teubner (GWV)
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl220 Seiten
ISBN9783834890689
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis62,99 EUR
Die Autoren erklären das individuelle Customizing der Dispositionsparameter von SAP-Systemen und zeigen deren Wirkungen, Querverbindungen und Nebenwirkungen auf. Fach- und Führungskräfte aus Produktion, Logistik und Einkauf erhalten so Anleitung, wie sie durch eine geschickte Parameterwahl die Besonderheiten und Ziele ihres Betriebes betonen können. Controllern wird eine Möglichkeit an die Hand gegeben, die Parametrierung aus betriebswirtschaftlicher Sicht zu begleiten und die Rentabilität der Investition in SAP-Systemen stärker zu erhöhen, als es durch bloße Übernahme allgemeiner Empfehlungen oder Faustregeln möglich wäre.


Dr. Jörg Dittrich ist Geschäftsbereichsleiter für Supply Chain Management bei der EDS Business Solutions GmbH. Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Peter Mertens arbeitet als Hochschullehrer (emeritiert) an der Universität Erlangen-Nürnberg auf den Gebieten Produktionslogistik und Informationsmanagement. Dr. Michael Hau ist Mitarbeiter der DATEV eG. Dr. Andreas Hufgard ist Vorstand der IBIS Prof. Thome AG.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe
5.1.3 Einstellhinweise Gruppe II (S. 81-82)

Die Parameter der Gruppe II teilen sich in zwei Kategorien auf: In die erste Klasse fallen das Verrechnungskennzeichen, das Vorschlag- Verrechnungskennzeichen, das Zuordnungskennzeichen, das Bedarfsabbaukennzeichen, das Dispositionsrelevanzkennzeichen, das Bedarfsübergabekennzeichen und das Verfügbarkeitsprüfungskennzeichen. Die zweite Gruppe umfasst das Einzelbedarfskennzeichen sowie die Bedarfszusammenfassung. Die erstgenannten Parameter sind existenziell für die Funktionsfähigkeit einzelner Planungsstrategien. Sie legen fest, ob überhaupt verrechnet werden kann bzw. welcher Input in Form von Kundenprimärbedarfen der Verrechnung zugrunde liegen soll.

Das Einzelbedarfskennzeichen und die Bedarfszusammenfassung hingegen bestimmen, bis zu welcher Stücklisten- bzw. Dispositionsstufe eine Einzelplanung zugelassen ist und ab wo Sammelplanungen inklusive Losbündelungen erlaubt sind. Beide Stellgrößen konkretisieren somit die festgelegte Planungsstrategie. Einstellhinweise können für diese Art von Parametern nur insofern gegeben werden, als man auf ihre zahlreichen Wechselwirkungen mit anderen Stellgrößen verweist, die im Folgeabschnitt aufgeführt sind. Relativ unproblematisch ist es, wenn man die Default-Einstellungen des Systems übernimmt. Ferner sollte man in Zweifelsfällen die Parameter Dispositionsrelevanzkennzeichen, Bedarfsübergabekennzeichen und Verfügbarkeitsprüfung aktivieren, um das System mit allen verfügbaren Bedarfsinformationen zu versorgen.

5.1.4 Wechselwirkungen

Die Planungsstrategiegrößen stehen mit vielen anderen Parametern in Wechselwirkung. Das mag daran liegen, dass sie in der Hierarchie der PPS-Parameter relativ weit oben stehen und - wie die Wechselwirkungen zeigen werden – viele andere Parameter in ihren möglichen Konfigurationswerten eingrenzen, da diese direkt von ihnen abhängen. Ein zweiter Grund für ihre große Bedeutung ist, dass sie als Programmplanungsparameter den Beginn der sequenziellen, stufenweisen MRP-Planungen beeinflussen. Sie determinieren den Input der nachgelagerten Planungsstufen. Fasst man unter der Gruppe der Planungsstrategieparameter aus Abb. 13 die Stellgrößenkategorien I und II zusammen (die Abgrenzung zwischen Planungsstrategie- und Verrechnungsparametern ist hier eher didaktischer Art), so erkennt man dort sehr einprägsame Beispiele für datentechnisch bedingte Abhängigkeiten zwischen unterschiedlichen Parametern.

Die beiden Stellgrößen Strategiegruppe und Verrechnungskennzeichen sind beispielsweise nur indirekt über drei weitere Parameter miteinander verbunden. Eine erhöhte Flexibilität beim Customizing erkauft sich der Anwender in diesem Fall mit einer vergleichsweise unübersichtlichen und daher fehleranfälligen Parameterstruktur. Die Aufgabe wird dadurch problematisch, dass die einzelnen Parameter nicht in einer einzigen Maske zugreifbar sind, sondern sich auf verschiedene Sichten in unterschiedlichen Funktionsbereichen (Produktion und Vertrieb) verteilen. Ihre Interdependenzen sind daher keineswegs so leicht zu erkennen, wie es die Abb. 13 suggeriert.

1) Verrechnungskennzeichen, Vorschlag-Verrechnungskennzeichen und Zuordnungskennzeichen:

Wählt man eine Planungsstrategie mit Verrechnung, so muss bei der Bedarfsart/Bedarfsklasse des Planprimärbedarfs das dort definierte Verrechnungskennzeichen mit dem Zuordnungskennzeichen der Bedarfsart/Bedarfsklasse des Kundenprimärbedarfs übereinstimmen. Bei der Auslieferung des Systems sind die Parameter bereits richtig voreingestellt. Interessant wird es, wenn das festgelegte Verrechnungskennzeichen des Planprimärbedarfs vom so genannten Vorschlag-Verrechnungskennzeichen (VVKZ) abweicht. Bei der Erfassung der Planprimärbedarfsmengen schlägt das System dann automatisch das VVKZ vor. Akzeptiert der Disponent den Vorschlag ungeprüft, so wird die Verrechnung nicht wie geplant erfolgen.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort zur vierten Auflage6
Inhaltsverzeichnis8
1 Einleitung12
1.1 Problem: Die Komplexität des SAP-Systems12
1.2 Untersuchungsbereich16
1.2.1 Datenfelder und Parameter in der Produktionsplanung mit mySAP ERP16
1.2.2 Dispositionsrelevante Parameter in der Produktionsplanung mit mySAP ERP18
1.2.3 Abgrenzung der SAP-Komponente PP zum SAP Advanced Planner & Optimizer (SAP APO)19
2 Bedeutung für die Praxis – der Gegenstand ist wichtig24
2.1 Quantitative und qualitative Parameterwirkungen24
2.2 Befunde in der Praxis27
2.3 Fazit30
3 Konfigurationshilfsmittel als Lösungsansatz32
3.1 (Intelligente) Checkliste33
3.2 Anforderungsnavigator33
3.3 Referenzmodell37
3.4 Referenzsystem39
3.5 Business Configuration Sets40
3.6 Ereignisgesteuertes Wissensbasiertes System (EWBS)41
3.7 PPS-Simulation41
4 Anforderungsnavigation bis zu den Dispositionsparametern der Produktionsplanung mit SAP44
4.1 mySAP-ERP-Komponenten mit Bezug zur Disposition44
4.2 Organisation und Materialarten48
4.2.1 Werksanzahl aufgrund von Standorten48
4.2.2 Werke und Lagerortorganisation50
4.2.3 Bedarfsplanung mit Dispositionsbereichen51
4.2.4 Materialarten52
4.2.5 Zusammenspiel der behandelten Profile55
4.3 Produktion56
4.3.1 Produktionsablauf56
4.3.2 Planung in der Produktion57
4.3.3 MRP II-Planungsebenen59
4.4 Absatz- und Grobplanung60
4.4.1 Planung60
4.4.2 Kapazitätsebenen61
4.4.3 Distributionsplanung62
4.4.4 Verteilung/Deployment63
4.5 Produktionsplanung65
4.5.1 Planungsstrategien65
4.5.2 Vorplanungsarten66
4.5.3 Vorplanungsarten bei Konfiguration68
4.5.4 Planungsstrategien für Kundeneinzelfertigungsarten69
4.5.5 Herkunft der Bedarfsdaten für Programmplanung71
4.6 Sonderformen der MRP II-Planung72
4.6.1 Leitteileplanung72
4.6.2 Serienplanung72
4.7 Vertrieb und Disposition73
4.7.1 Kontingentierung74
4.7.2 Verfügbarkeitsprüfung im Vertrieb75
4.7.3 Bedarfsübergabe aus dem Vertrieb76
4.7.4 Bedarfsübergabe bei Kundeneinzelaufträgen78
4.7.5 Variantenkonfiguration im Auftrag79
4.8 Realisierung betriebswirtschaftlicher Profile80
5 Konfigurationshinweise zu Dispositionsparametern der Produktionsplanung in mySAP ERP84
5.1 Planungsstrategieparameter84
5.1.1 Bedeutung84
5.1.2 Einstellhinweise Gruppe I86
5.1.3 Einstellhinweise Gruppe II92
5.1.4 Wechselwirkungen92
5.2 Verrechnungsparameter (Verrechnungsmodus und -horizonte)101
5.2.1 Bedeutung101
5.2.2 Einstellhinweise103
5.2.3 Wechselwirkungen108
5.3 Dispositionsart111
5.3.1 Bedeutung111
5.3.2 Einstellhinweise112
5.3.3 Wechselwirkungen115
5.4 Prognoseparameter120
5.4.1 Bedeutung120
5.4.2 Einstellhinweise121
5.4.3 Wechselwirkungen131
5.5 Losgrößenverfahren139
5.5.1 Bedeutung139
5.5.2 Einstellhinweise140
5.5.3 Wechselwirkungen148
5.6 Losgrößenmodifikatoren155
5.6.1 Maximale Losgröße155
5.6.2 Rundungswert161
5.6.3 Rundungsprofil166
5.6.4 Minimale Losgröße167
5.6.5 Wechselwirkungen171
5.7 Sicherheitsbestandsparameter174
5.7.1 Bedeutung174
5.7.2 Einstellhinweise176
5.7.3 Wechselwirkungen180
5.8 Terminierungsparameter185
5.8.1 Bedeutung185
5.8.2 Einstellhinweise185
5.8.3 Wechselwirkungen203
5.9 Parameter der Verfügbarkeitsprüfung206
5.9.1 Bedeutung206
5.9.2 Einstellhinweise210
5.9.3 Wechselwirkungen211
Literaturverzeichnis220
Schlagwortverzeichnis224

Weitere E-Books zum Thema: Nachschlagewerke Wirtschaft - Wirtschaftswissenschaften

Informationsmanagement

E-Book Informationsmanagement
Format: PDF

Informationsmanagement hat die Aufgabe, den für das Unternehmensziel bestmöglichen Einsatz der Ressource Information zu gewährleisten. Das Buch zeigt, dass Informations- und Kommunikationstechniken…

Informationsmanagement

E-Book Informationsmanagement
Format: PDF

Informationsmanagement hat die Aufgabe, den für das Unternehmensziel bestmöglichen Einsatz der Ressource Information zu gewährleisten. Das Buch zeigt, dass Informations- und Kommunikationstechniken…

Geschäftsprozesse

E-Book Geschäftsprozesse
Modell- und computergestützte Planung Format: PDF

Das Buch zeigt konkret und systematische wie Prozesse konzipiert, erfasst, geändert oder optimiert werden können. Einfache Beispiele und Übungen veranschaulichen die Ausführungen zum Thema. NEU…

Geschäftsprozesse

E-Book Geschäftsprozesse
Modell- und computergestützte Planung Format: PDF

Das Buch zeigt konkret und systematische wie Prozesse konzipiert, erfasst, geändert oder optimiert werden können. Einfache Beispiele und Übungen veranschaulichen die Ausführungen zum Thema. NEU…

Geschäftsprozesse

E-Book Geschäftsprozesse
Modell- und computergestützte Planung Format: PDF

Das Buch zeigt konkret und systematische wie Prozesse konzipiert, erfasst, geändert oder optimiert werden können. Einfache Beispiele und Übungen veranschaulichen die Ausführungen zum Thema. NEU…

Geschäftsprozesse

E-Book Geschäftsprozesse
Modell- und computergestützte Planung Format: PDF

Das Buch zeigt konkret und systematische wie Prozesse konzipiert, erfasst, geändert oder optimiert werden können. Einfache Beispiele und Übungen veranschaulichen die Ausführungen zum Thema. NEU…

Weitere Zeitschriften

FESTIVAL Christmas

FESTIVAL Christmas

Fachzeitschriften für Weihnachtsartikel, Geschenke, Floristik, Papeterie und vieles mehr! FESTIVAL Christmas: Die erste und einzige internationale Weihnachts-Fachzeitschrift seit 1994 auf dem ...

ARCH+.

ARCH+.

ARCH+ ist eine unabhängige, konzeptuelle Zeitschrift für Architektur und Urbanismus. Der Name ist zugleich Programm: mehr als Architektur. Jedes vierteljährlich erscheinende Heft beleuchtet ...

BMW Magazin

BMW Magazin

Unter dem Motto „DRIVEN" steht das BMW Magazin für Antrieb, Leidenschaft und Energie − und die Haltung, im Leben niemals stehen zu bleiben.Das Kundenmagazin der BMW AG inszeniert die neuesten ...

Card Forum International

Card Forum International

Card Forum International, Magazine for Card Technologies and Applications, is a leading source for information in the field of card-based payment systems, related technologies, and required reading ...

Courier

Courier

The Bayer CropScience Magazine for Modern AgriculturePflanzenschutzmagazin für den Landwirt, landwirtschaftlichen Berater, Händler und generell am Thema Interessierten, mit umfassender ...

die horen

die horen

Zeitschrift für Literatur, Kunst und Kritik."...weil sie mit großer Aufmerksamkeit die internationale Literatur beobachtet und vorstellt; weil sie in der deutschen Literatur nicht nur das Neueste ...

Die Versicherungspraxis

Die Versicherungspraxis

Behandlung versicherungsrelevanter Themen. Erfahren Sie mehr über den DVS. Der DVS Deutscher Versicherungs-Schutzverband e.V, Bonn, ist der Interessenvertreter der versicherungsnehmenden Wirtschaft. ...

DSD Der Sicherheitsdienst

DSD Der Sicherheitsdienst

Der "DSD – Der Sicherheitsdienst" ist das Magazin der Sicherheitswirtschaft. Es erscheint viermal jährlich und mit einer Auflage von 11.000 Exemplaren. Der DSD informiert über aktuelle Themen ...

EineWelt

EineWelt

Lebendige Reportagen, spannende Interviews, interessante Meldungen, informative Hintergrundberichte. Lesen Sie in der Zeitschrift „EineWelt“, was Menschen in Mission und Kirche bewegt Man kann ...