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E-Book

Informationsmanagement

AutorHelmut Krcmar
VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl576 Seiten
ISBN9783540270355
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis24,99 EUR
Informationsmanagement hat die Aufgabe, den für das Unternehmensziel bestmöglichen Einsatz der Ressource Information zu gewährleisten. Das Buch zeigt, dass Informations- und Kommunikationstechniken nicht nur Rationalisierungsmöglichkeiten eröffnen, sondern auch Gestaltungsmöglichkeiten. Diese Chance zu nutzen und dabei die Risiken zu beherrschen, sind Ziele, die im Mittelpunkt des Buches stehen.

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Leseprobe
4.2.4 Informations- und Kommunikationstechnik (S. 497)

Auf der Ebene der Informations- und Kommunikationstechnik steht die Frage im Mittelpunkt, welche besondere Anforderung Wissensmanagement an die Verarbeitung, Speicherung und Kommunikation von Informationen stellt. Bei der Informationsverarbeitung geht es darum, wie Wissensmanagementprozesse durch Funktionen von Anwendungssystemen automatisiert oder unterstützt werden können. Aus Sicht der Speicherung von Informationen geht es um die Speicherung von Wissenseinheiten (z.B. Dokumente). Durch Kommunikationstechnik ist schließlich die bedarfsgerechte Vernetzung von Wissensträgern (Mitarbeiter) untereinander und deren Zugriff auf Wissenseinheiten sicherzustellen. Diese Anforderungen werden durch unterschiedliche Technikbündel abgedeckt, die einzeln oder in Kombination die informationstechnische Grundlage für die weiter oben vorgestellten funktionsorientierten Technikbündel des Wissensmanagement sind (Böhmann/Krcmar 2002).

4.2.4.1 Technikbündel

4.2.4.1.1 Dokumenten- und Inhaltsmanagementsysteme

Dokumentenmanagementsysteme unterstützen die Arbeit mit großen Dokumentensammlungen. Dabei geht es um Erzeugung, Erfassung, Ablage, Verwaltung sowie das Wiederauffinden und Weiterverarbeiten von Dokumenten (Götzer et al. 2001, S. 11). Die Systeme bieten neben der Möglichkeit, Dokumentensammlungen nach einer inhaltlichen Struktur zu organisieren, auch eine Unterstützung der geordneten Arbeit an einzelnen Dokumenten. Dazu gehört bspw. die Möglichkeit, Dokumente zur Bearbeitung aus dem System auszubuchen. Diese Ausbuchung verhindert, dass andere Benutzer zur gleichen Zeit das Dokument verändern. Eine Versionierung von Dokumenten macht Veränderungen an Dokumenten kenntlich und durch Sicherung von älteren Versionen des Dokuments auch später noch nachvollziehbar. Gleichzeitig können bei vielen Systemen auch einfache Arbeitsabläufe zur Prüfung von Dokumenten hinterlegt werden, wenn diese in einer Dokumentensammlung veröffentlicht werden. Beim Einbuchen des Dokuments, also dem Einstellen in die Dokumentensammlung, werden dann andere Mitarbeiter aufgefordert, das Dokument zu prüfen und für die Veröffentlichung freizugeben. Über solche Mechanismen können Teile der Qualitätssicherung von Wissenseinheiten umgesetzt oder zumindest unterstützt werden.

Content Management Systeme (CMS) folgen ähnlichen Prinzipien wie Dokumentenmanagementsysteme. Ihr Schwerpunkt liegt aber vor allem auf dem redaktionellen Management von Inhalten im Intra- oder Internet. CMS unterstützen die Erzeugung und Verwaltung von Inhalten, wobei Inhalte und Darstellung der Inhalte getrennt werden (Darstellungsunabhängigkeit). Damit ermöglichen sie die Präsentation der Inhalte in unterschiedlichen Kontexten, Kombinationen, Medien und Formaten (Gersdorf 2002; Hartmann 2001, S. 121). Gleichzeitig werden redaktionelle Abläufe wie die Prüfung und Freigabe der Inhalte unterstützt.


4.2.4.1.2 Recherchesysteme

Aufgabe von Recherchesystemen ist es, Benutzern das Auffinden von Wissenseinheiten (z.B. Dokumente) in unterschiedlichen Datenquellen zu ermöglichen. Dazu müssen zunächst die für solche Suchanfragen zu berücksichtigenden Wissenseinheiten identifiziert werden. Diese Wissenseinheiten sind zu deskribieren, d.h. ihnen müssen Beschreibungswörter als Deskriptoren der Inhalte zugeordnet werden (Wedekind 2001a). Diese Zuordnung kann entweder manuell, halb- oder vollautomatisch erfolgen, wobei die unterschiedlichen Vorgehensweisen verschiedene Qualitäts- und Kostenanforderungen befriedigen. Bei der Deskribierung können die Wissenseinheiten zum einen klassifiziert und zum anderen indiziert werden.

Bei der Klassifikation werden die Wissenseinheiten Klassen einer Klassifikation zugeordnet, also z. B. bestimmten Themengebieten. Allerdings ist hier beim automatisierten Vorgehen auch eine Umkehrung möglich. Dazu werden auf Grundlage von aus den Wissenseinheiten ermittelten Inhalten Cluster gebildet, die dann manuell benannt werden. Bei der Indizierung werden den Wissenseinheiten Schlagwörter oder Stichwörter zugeordnet. Die Stichwörter werden dabei meistens Textinhalten der Wissenseinheiten entnommen. Schlagworte müssen dazu im Unterschied nicht im Text vorkommen. Werden als Schlagworte Begriffe aus einer Ontologie zugeordnet, so lassen sich bei der Recherche auch die in der Ontologie abgebildeten Beziehungen berücksichtigen (z. B. dass ein „PPS-System" ein Spezialfall des Begriffs „Betriebliches Anwendungssystem" ist).
Inhaltsverzeichnis
Vorwort zur 4. Auflage6
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
1 Einleitung19
1.1 Zur Bedeutung des Informationsmanagements19
1.2 Ziel des Buches22
1.3 Aufbau des Buches25
2 Ein Rahmen für Informationsmanagement27
2.1 Informationsmanagement als Managementaufgabe27
2.2 Grundbegriffe32
2.2.1 Information32
2.2.2 Management41
2.2.3 Informationssysteme42
2.2.4 Informations- und Kommunikationstechnik45
2.3 Konzepte des Informationsmanagements46
2.3.1 Problemorientierte Ansätze im amerikanischen Sprachraum47
2.3.2 Aufgabenorientierte Ansätze im deutschen Sprachraum52
2.3.3 Prozessorientierte Ansätze53
2.3.4 Ebenenmodell58
2.3.5 Architekturmodelle59
2.3.6 Zusammenfassung63
2.4 Ein Modell des Informationsmanagements65
3 Die Aufgaben des Informationsmanagements69
3.1 Management der Informationswirtschaft69
3.1.1 Informationswirtschaft im Überblick70
3.1.2 Managementaufgaben im Lebenszyklus der Informationswirtschaft77
3.1.3 Fallstudie: Das Unternehmen Rockhaus AG113
3.1.3.1 Überblick113
3.1.3.2 Das Unternehmen Rockhaus AG113
3.1.4 Fallstudie Teil 1: Informationswirtschaftliche Fragestellungen115
3.1.4.1 Problemstellung115
3.1.4.2 Fragen118
3.2 Management der Informationssysteme120
3.2.1 Managementprozess der Informationssysteme120
3.2.2 Referenzmodelle125
3.2.3 Management der Daten129
3.2.3.1 Datenarchitektur130
3.2.3.2 Datenbanksystem132
3.2.3.3 Datenbanktechnik136
3.2.4 Management der Prozesse137
3.2.4.1 Grundlagen der Prozessorientierung137
3.2.4.2 Prozessmodellierung mit ereignisgesteuerten Prozessketten140
3.2.4.3 Gestaltungsalternativen bei der Prozessmodellierung142
3.2.4.4 Verwendung von Referenzprozessen zur Prozessmodellierung143
3.2.4.5 Prozessbeurteilung145
3.2.5 Management des Anwendungslebenszyklus147
3.2.5.1 Anforderungen an Software147
3.2.5.2 Softwareauswahl153
3.2.5.3 Softwareentwicklung164
3.2.5.4 Das Management von Anwendungsentwicklungsprojekten183
3.2.5.5 Einführung von Software202
3.2.5.6 Operativer Betrieb und Abschaffung208
3.2.6 Gesamtheit der Anwendungen209
3.2.6.1 IS-Architekturen211
3.2.6.2 Anwendungsplanung durch Business Systems Planning214
3.2.6.3 Informationssystem-Portfolio217
3.2.6.4 Methode: Erstellung eines IS-Portfolios220
3.2.7 Fallstudie Teil 2: Ebene der Informationssysteme224
3.2.7.1 Problemstellungen224
3.2.7.2 Fragen227
3.3 Management der Informations- und Kommunikationstechnik228
3.3.1 Überblick228
Methoden des strategischen IKT-Management235
3.3.2 Aufgaben des IKT-Managements235
3.3.2.1 Wartung und Betrieb der IKT235
3.3.2.2 Strategisches Management der IKT236
3.3.2.3 Management der Aneignung von IKT258
3.3.3 Management der Basisfunktionalitäten, Basistechnik und Technikbündel266
3.3.3.1 Management der Verarbeitung267
3.3.3.2 Management der Speicherung274
3.3.3.3 Management der Kommunikation279
3.3.4 Management von Technikbündeln290
3.3.4.1 Ausgewählte Beispiele für Technikbündel291
3.3.4.2 Alternative Kategorisierungsmöglichkeiten zu Technikbündeln295
3.3.5 Managementprozess der Informations- und Kommunikationstechnik299
3.3.6 Fallstudie Teil 3: IKT-Management299
3.3.6.1 Problemstellungen299
3.3.6.2 Fragen301
3.4 Führungsaufgaben des Informationsmanagements302
3.4.1 Aufgaben und Entscheidungen302
3.4.2 IT-Governance306
3.4.2.1 Control Objectives for Information and related Technology (CobiT)308
3.4.2.2 Strategiebildung309
3.4.2.3 Stellung der Informationsmanagementfunktion im Unternehmen319
3.4.2.4 Der CIO als Aufgabenträger des Informationsmanagements321
3.4.2.5 Die Synchronisierung der Entwicklungsgeschwindigkeiten im IM326
3.4.3 Strategie und Informationsmanagement333
3.4.3.1 Ausrichtung der IS an der Unternehmensstrategie337
3.4.3.2 IKT-ermöglichte Strategien347
3.4.4 Management der Leistungserbringung377
3.4.4.1 Referenzmodelle für die Leistungserbringung380
3.4.4.2 Aufbauorganisation384
3.4.4.3 IT-Sourcing389
3.4.4.4 Service Level Agreements403
3.4.5 Personalmanagement406
3.4.5.1 Anforderungen an Mitarbeiter406
3.4.5.2 Aufgaben im Personalmanagement407
3.4.6 IT-Controlling413
3.4.6.1 Business Value der IT413
3.4.6.2 Ziele und Aufgaben des IT-Controllings438
3.4.6.3 IM Benchmarking452
3.4.6.4 IT-Risk Management457
3.4.7 Fallstudie Teil 4: Führungsfunktionen des473
3.4.7 Fallstudie Teil 4: Führungsfunktionen des Informationsmanagements473
3.4.7.1 Problemstellungen473
3.4.7.2 Fragen476
4 Einsatzfelder des Informationsmanagements479
4.1 Cooperative Commerce479
4.1.1 Einführung479
4.1.2 Grundlagen des Electronic Business480
4.1.3 Supply Chain Management (SCM)483
4.1.4 Customer Relationship Management (CRM)487
4.1.5 Cooperative Commerce: Herausforderungen an das IM489
4.1.5.1 Informationswirtschaft492
4.1.5.2 Informationssysteme493
4.1.5.3 Informationstechnik494
4.1.5.4 Führungsaufgaben des IM495
4.1.6 Ausblick: Beyond the Hype497
4.2 Wissensmanagement497
4.2.1 Einführung497
4.2.1.1 Warum Wissensmanagement?497
4.2.1.2 Was ist Wissensmanagement?499
4.2.2 Informationswirtschaft503
4.2.3 Informationssysteme506
4.2.3.1 Prozesse507
4.2.3.2 Daten513
4.2.3.3 Anwendungslebenszyklus514
4.2.4 Informations- und Kommunikationstechnik515
4.2.4.1 Technikbündel515
4.2.4.2 Infrastruktur520
4.2.5 Führungsaufgaben520
4.3 Ubiquitous Computing522
4.3.1 Einführung522
4.3.1.1 Warum Ubiquitous Computing?522
4.3.1.2 Was ist Ubiquitous Computing?524
4.3.1.3 Wodurch wird Ubiquitous Computing ermöglicht?527
4.3.2 Ubiquitous Computing: Herausforderungen an das IM528
4.3.2.1 Informationswirtschaft und Ubiquitous Computing528
4.3.2.2 Informationssysteme und Ubiquitous Computing529
4.3.2.3 Informations- und Kommunikationstechnik und Ubiquitous Computing530
4.3.2.4 Führungsaufgaben und Ubiquitous Computing532
4.3.3 Ausblick532
Literaturverzeichnis535
Abbildungsverzeichnis571
Tabellenverzeichnis579
Stichwortverzeichnis581

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