Nach mehreren Einzelbeschreibungen vor allem der Phonologie und Morphologie der Sprachen Mittelpersisch und Parthisch sowie einem Versuch, Aspekte der Syntax beider Sprachen nebeneinanderzustellen, ist die 'Grammatik des Westmitteliranischen (Parthisch und Mittelpersisch)' der erste Versuch, alle Bereiche der zwei Sprachen Mittelpersisch und Parthisch in einer sinnvollen und ausgewogenen Weise gemeinsam zu behandeln. Nach einem Überblick über das vorhandene Material werden die verwendeten Schriften beschrieben. Dann folgen Kapitel zur Phonologie, Morphologie und Syntax. Die etwa tausendjährige gemeinsame Geschichte dieser benachbarten und eng verwandten Sprachen macht eine vereinte Behandlung sehr nützlich, denn in den epigraphischen Zeugnissen des 3. Jahrhunderts und im manichäischen Material aus Turfan an der Seidenstraße (Kopien des 9. und 10. Jahrhunderts von Originalen aus dem 3. bis 7. Jahrhundert) sind diese Sprachen zusammen und mit Wechselwirkungen belegt. Diese Quellengruppen bieten eine hervorragende und sehr zuverlässige Grundlage für die Beschreibung. Literarisches, meist zoroastrisches, Mittelpersisch aus dem Sasanidenreich wurde ebenfalls berücksichtigt; nicht aber die 'scholastische' zoroastrische Literatur des 9. Jahrhunderts, die eigene Regeln hat. Die Darstellung ist verständlich, die Sprache der Belege deutlich gekennzeichnet. Im umfangreichen Kapitel zur Syntax werden die Belege in einer klaren Umschrift (Transkription) geboten, die Originalbelege (in Transliteration) sind in einem Verzeichnis aufgeführt und durch einen Stellenindex erschlossen. Forscher und Studenten der iranischen Sprach-, Kultur- und Religionsgeschichte, Manichäologen, Zentralasienforscher und Indogermanisten werden dieses Buch konsultieren.
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