Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 1,7, Freie Universität Berlin (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Einführung in das Denken Foucaults, 12 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Michel Foucaults Ausführungen zur Literaturwissenschaft sind widersprüchlich aufgefaßt worden. Sei es, daß ihm mangelhafte theoretische Ausarbeitung attestiert wurde, sei es, daß geäußert wurde, seine Ausführungen seien wenig spektakulär oder er widerspreche sich gar selbst- immer wieder ist scharfe Kritik zu vernehmen. Dennoch sind Foucaults diesbezügliche Schriften mit größtem Interesse und bis heute noch nicht abzuschätzenden Auswirkungen rezipiert worden. Foucaults diskursanalytischer Ansatz nimmt in der Theoriedebatte der Literaturwissenschaften nach wie vor einen breiten Raum ein. Daher erscheint die Fragestellung interessant, inwiefern seine theoretischen Entwürfe als konkrete Arbeitsgrundlage für die Beschäftigung mit der Literatur dienen können. Wer zum Kern der Ausführungen Foucaults vordringen will, sieht sich schnell mit einem strittigen Punkt konfrontiert: Welchen Stellenwert schreibt Foucault dem Subjekt in literarischen Diskursen zu? Diesem Problemkomplex soll auch hier nachgegangen werden, und zwar unter der besonderen Prämisse, zum einen das Subjekt als Erschaffer von Literatur, als Autor, zu fokussieren, um dann im zweiten Schritt zu einer Auslegung der Thesen Foucaults zur Person im literarischen Text zu gelangen, sprich zu narratologischen Implikationen. Das Ziel der vorliegenden Arbeit kann es nicht sein, eine umfassende Darstellung des Subjektbegriffes nach Foucault zu erarbeiten. Vielmehr sollen zwei Äußerungen Foucaults, in denen die Problematik essayistisch zugespitzt formuliert wird, als Reverenz seines Standpunktes herbeigezogen werden: zum einen ist dies die Rede 'Was ist ein Autor?' (im folgenden bei Zitaten mit WA abgekürzt), die Foucault im Jahr 1969 gehalten hat, zum anderen der Essay 'Die Fabel hinter der Fabel' (FF) aus dem Jahr 1966. Auch sollen diese beiden Texte nicht en Detail referiert werden. Eine textnahe Betrachtung wird aber immer dann einsetzen, wenn eine besondere Relevanz für die Fragestellungen dieser Arbeit vorliegt. Um den Blickwinkel zu weiten, soll darüber hinaus noch Bezug auf andere Aussagen Foucaults zu Thema genommen werden. Noch eine Bemerkung zur Methode: diese Arbeit hat zwar Foucaults diskursanalytischen Ansatz zum Thema- das heißt aber nicht, daß hier auch mit dieser Methode gearbeitet werden soll. Es darf daher nicht verwundern, wenn, entgegen der nachdrücklichen Forderungen Michel Foucaults, immer wieder danach gefragt wird, was der Autor in seinen Texten zum Ausdruck bringen wolle.
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