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E-Book

Mitarbeiterbefragungen

kompakt

AutorIngwer Borg
VerlagHogrefe Verlag Göttingen
Erscheinungsjahr2002
Seitenanzahl113 Seiten
ISBN9783840916243
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis17,99 EUR
Mitarbeiterbefragungen werden heute in vielen Unternehmen eingesetzt, um den strategischen und operativen Fortschritt zu messen, zu prognostizieren und zu beschleunigen. Der Band stellt in kompakter Form alle wesentlichen Überlegungen und Schritte einer erfolgreichen Mitarbeiterbefragung (MAB) praxisorientiert und wissenschaftlich fundiert dar.

Von der Positionierung des Projektes bis zu nachfolgenden Aktionen oder Reaktionen wird die MAB-Technik Schritt für Schritt vorgestellt. Insbesondere wird auch auf die verschiedenen Chancen, Risiken und Kosten einer Mitarbeiterbefragung eingegangen. Das Buch soll den Personalspezialisten und den Linienmanager befähigen, eine Mitarbeiterberfragung anzulegen, gegebenenfalls selbst durchzuführen oder optimal zu nutzen.   

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Kapitelübersicht
  1. Inhaltsverzeichnis und Vorwort
  2. 1 Geschichte und Trends
  3. 2 Übersicht: Hauptelemente einer MAB
  4. 3 Design und Positionierung einer MAB
  5. 4 Fragebogen
  6. 5 Informationen zur MAB
  7. 6 Datenerhebung
  8. 7 Standard-Datenanalyse
  9. 8 Nichtstandard-Datenanalyse und Präsentationen
  10. 9 Folgeprozesse und MAB-Workshops
  11. 10 Erfolgsfaktoren: Worauf muss man achten?
  12. Literatur und Stichwortverzeichnis
Leseprobe
7 Standard-Datenanalyse (S. 68-69)

Die Auswertung der MAB-Daten sollte zügig erfolgen, damit der Schwung der Befragung für die Folgeprozesse erhalten bleibt. Die Folgeprozesse werden auch dadurch angekurbelt, dass jede Gruppe und jede Organisationseinheit nicht nur über allgemeine Trends, sondern auch über „ihre" Ergebnisse informiert wird. Das bedeutet aber, dass nicht nur ein Auswertungsbericht, sondern möglicherweise Tausende solcher Berichte zu erstellen sind.

Derartige Größenordnungen – bei gleichzeitig knapper Zeit und hohem Qualitätsanspruch – erfordern eine weitgehend automatisierte Berichtserstellung, die wir als Standard- Datenanalyse (SDA) bezeichnen. Weil die SDA computerisiert abläuft, kann sie keine Interpretationen der jeweiligen Ergebnisse enthalten. Sie berichtet diese Ergebnisse nur beschreibend, zusammen mit einer Reihe von unterstützenden Vergleichswerten.

7.1 Statistiken für die Standard-Datenanalyse

Für eine SDA kommen nur Statistiken in Frage, die jeder sofort richtig versteht. Verwendet man, wie heute üblich, Items mit Likert-Antwortskalen (wie in Abbildung 9, S. 34), dann werden die Befragungsergebnisse meist dargestellt als Prozentanteile der Personen, die dem jeweiligen Item zugestimmt haben (Ja%) bzw. es abgelehnt haben (Nein%). Eine solche Darstellung zeigt Tabelle 5 auf Seite 18. Dort sind zudem noch die Prozentwerte der „teils-teils"-Antworten dargestellt.

Alternativ hierzu findet man auch Skalenmittelwerte. Dazu werden die Kategorien der Likert-Antwortskala zunächst mit 1, 2, …, 5 (Notenskala) oder mit 5, 4, …, 1 codiert. Kreuzt eine Person also z. B. „stimme voll und ganz zu" an, dann bekommt sie – auf der Notenskala – den Wert „1", antwortet sie mit „teils-teils", dann „3". Der Mittelwert ist dann der Durchschnittswert der Antwortwerte aller betrachteten Personen.

Das scheint genauer zu sein als Prozentwerte, hat aber den Nachteil, dass ein Wert von z. B. 2,34 nicht unmittelbar verständlich ist („Wie war noch mal die Skala? Ist ein kleiner Wert gut oder schlecht?"). Schlechter noch sind keine Nachfragen, sondern Missverständnisse oder Unverständnis. Die Ja%-Statistik ist unmittelbarer zu verstehen, zuverlässiger im Gebrauch und unabhängig davon, wie viele Kategorien die Antwortskala enthält und wie diese gepolt sind. Sie wird aber bisweilen kritisiert als unangemessene Vereinfachung („Warum fragen Sie erst abgestuft, wenn Sie später doch alles wieder zusammenwerfen?").

Dieses Argument zieht jedoch nicht, weil man zeigen kann, dass die Ja%-Statistik unter den für MABs normalen Umständen die gleiche Information enthält wie der Skalenmittelwert. (Beide Statistiken sind fast so genau ineinander konvertierbar wie Grad Celsius und Grad Fahrenheit.) Für kleine Gruppen sollte man trotzdem die Mittelwerte mitführen (wie in Tabelle 6 gezeigt), weil die Ja%-Werte bei sehr kleinen Gruppen „springen" (20% können z. B. nur einer einzigen Person entsprechen). Die Mittelwerte sind auch dann zusätzlich informativ, wenn die Ja%- oder Nein%- Prozentwerte gegen 0 oder 100 gehen, weil man z. B. aus Ja% = 100 nicht mehr ablesen kann, ob die Zustimmung sehr stark oder nur stark war.

Z. B. kann das Item „Ich bin stolz darauf, für die ABC AG zu arbeiten" zu Ja%-Werten von 80 % und mehr führen. Hier würde dann der Skalenmittelwert zeigen, wie stolz genau diese Personen durchschnittlich sind. Sollte man daher nicht lieber gleich für jedes Item die ganze statistische Verteilung der Antworten zeigen, also ausweisen, wie viele Personen mit „Stimme voll zu" geantwortet haben, wie viele mit „Stimme eher zu" usw.? Das wird in der Praxis bisweilen gemacht, führt aber zu dicken Tabellenbänden oder zu Unmengen grafischer Verteilungen, die alle irgendwie gleich – nämlich „normal", also glockenförmig – aussehen.

Der Leser kann einen solchen Datenwust selten verdauen. Andere Statistiken (z. B. Varianzen oder Korrelationen) sind für eine SDA nicht geeignet. Der Nichtstatistiker braucht für ihre richtige Verwendung i. d. R. kompetente Hilfe. Zudem sollte man bedenken, dass der Leser sowieso schon viele Daten zu einem Gesamtbild zusammenfügen muss, also nicht überladen werden sollte mit Statistiken, die aus praktischer Sicht eher marginale Informationen transportieren.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis5
Vorwort7
1 Geschichte und Trends9
2 Übersicht: Hauptelemente einer MAB15
2.1 Interventionistische MAB: Hauptphasen und Schritte15
2.2 Messorientierte MAB: Hauptphasen und Schritte16
2.3 Zum Einsatz von iMABs und mMABs in der Praxis17
3 Design und Positionierung einer MAB20
3.1 Zweck und Ziele einer MAB20
3.2 Nutzen- und Kostenüberlegungen22
3.3 Folgeprozesse22
3.4 Erwartungen und Commitment der Geschäftsleitung23
3.5 Datenschutz24
3.6 Anonymität des Befragten26
3.7 Regeln für Vergleiche der MAB-Ergebnisse untereinander28
3.8 Projekt-Rahmenplan29
3.9 Projektarchitektur31
3.10 Hidden Agendas32
4 Fragebogen34
4.1 Fragebogenkonstruktion: Übersicht34
4.2 Was fragen?36
4.3 Ein Bauplan für MAB-Items38
4.4 MAB-Items und Strategiekarten43
4.5 Der LZ-Motor44
4.6 Typische Zusammenstellungen von Items46
4.7 Formulierung von MAB-Items47
4.8 Sortierung der MAB-Items50
4.9 Fragebogenaufbau51
4.10 Pretesting und Endredaktion des Fragebogens52
4.11 Prognosefragebogen54
5 Informationen zur MAB55
5.1 Zur Ausrichtung der Informationskampagne55
5.2 Phasen und Schritte56
5.3 Informieren vor der Befragung57
5.4 Informieren nach der Befragung59
6 Datenerhebung62
6.1 Die Befragung im Wahllokal62
6.2 Die postalische Befragung63
6.3 Die Online-Befragung64
6.4 Erhöhung der Teilnahmequote65
7 Standard-Datenanalyse68
7.1 Statistiken für die Standard-Datenanalyse68
7.2 Fokusberichte69
7.3 Quervergleichsberichte73
7.4 Berichtsformate und ihre Verwendung74
8 Nichtstandard-Datenanalyse und Präsentationen76
8.1 Interpretation von MAB-Daten: Bedeutung und Ansätze76
8.2 Formen des Benchmarking77
8.3 Theoriegestützte Interpretation78
8.4 Business-orientierte Interpretationen79
8.5 Analyse besonderer Fragen80
8.6 Durchführung einer MAB-Präsentation87
9 Folgeprozesse und MAB-Workshops89
9.1 Aktionen als Muss-Reaktionen auf eine MAB89
9.2 Typen von Reaktionen auf eine MAB90
9.3 MAB-Workshops: Wozu?93
9.4 Der traditionelle MAB-Workshop94
9.5 Alternativen zum traditionellen MAB-Workshop100
9.6 Vorbereitung von MAB-Workshops102
9.7 Planung von Serien von MAB-Workshops102
9.8 Aktionsplanung und -umsetzung104
10 Erfolgsfaktoren: Worauf muss man achten?106
Literatur108
Stichwortverzeichnis110

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