Jetzt erst recht! Im Recht spiegeln sich die gesellschaftlichen Machtverhältnisse. Doch mit ihm lässt sich auch die Gesellschaft verändern. Was bedeutet das für die Geschlechtergerechtigkeit und die Frauenrechte? Die Frauenbewegungen sind schon immer Motoren gesellschaftlichen Wandels gewesen: Sie haben politische Widersprüche und soziale Ungerechtigkeit benannt und Gerechtigkeit eingeklagt. Dieses Buch setzt sich mit den Möglichkeiten und Grenzen des Rechts als Mittel politischer Einmischung auseinander, die Geschlechtergerechtigkeit als konkrete Utopie nicht aus den Augen verliert. Den Rechtsgrundsatz der Gleichheit versteht Ute Gerhard dabei nicht als absolutes Prinzip, sondern als dynamisches Konzept. Rechte müssen im jeweiligen Kontext erkämpft, verteidigt und neu verhandelt werden. Sie schildert die Geschichte der Frauenrechte in Europa seit dem 19. Jahrhundert bis heute und zeigt verschiedene Dimensionen feministischer Rechtskritik auf. Die Lebensrealität von Frauen und Männern behält sie dabei fest im Blick.Ute Gerhard hat Rechtswissenschaften, Soziologie und Geschichte studiert. Sie ist emeritierte Professorin für Soziologie mit dem Schwerpunkt Frauenund Geschlechterforschung an der Universität Frankfurt am Main. Dort war sie Gründungsdirektorin des Cornelia Goethe Centrums für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse.Inhalt Einleitung 7 I. Frauenbewegung und Recht Nicht nur Gleichberechtigung - Frauenbewegung, Feminismus und Geschlechterpolitik in der Bundesrepublik 19 Feminismen im 20. Jahrhundert - Diskurse und Konzepte 75 Wozu Menschenrechte? Über Unrechtserfahrungen oder das Aussprechen einer Erfahrung mit Recht, das (bisher) keines ist 97 II. Zur Geschichte der Frauenrechte und den Kämpfen um Anerkennung Frauenrechte im Europa des 19. Jahrhunderts - Die Bedeutung des Privatrechts für die Rechtsungleichheit der Frauen 133 Der Kampf um das Frauenwahlrecht - Deutschland und England im Vergleich 191 Europäische Bürgerinnenrechte - Feministische Anfragen und Visionen 219 III. Gesellschaftskritik in der Geschlechterperspektive Feministische Perspektiven in der Soziologie - Verschüttete Traditionen und kritische Interventionen 249 Die neue Geschlechter(un)ordnung - Feministische Perspektiven auf Ehe und Familie 277 Das Konzept fürsorglicher Praxis - Care als sozialpolitische Herausforderung moderner Gesellschaften 321 Schlusswort: Eine andere Gerechtigkeit 349 Literatur 357 Dank 405
Ute Gerhard hat Rechtswissenschaften, Soziologie und Geschichte studiert. Sie ist emeritierte Professorin für Soziologie mit dem Schwerpunkt Frauenund Geschlechterforschung an der Universität Frankfurt am Main. Dort war sie Gründungsdirektorin des Cornelia Goethe Centrums für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse.
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