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E-Book

Sklavin LISA

Teil V - Sünde, Buße, Qualen- Zeitreise ins Mittelalter

AutorP. Dragonfire
VerlagMath. Lempertz
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl203 Seiten
ISBN9783945860281
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis6,99 EUR
Wie Lisa von ihrem sicheren Zuhause und der Gemeinschaft mit ihren Gefährtinnen nun im düsteren Mittelalter in eine Verhörkammer der Inquisition versetzt wird, ist eine eigene Erzählung wert, denn die dortigen Geschehnisse sind nicht minder erotisch und spannend als die Abenteuer zusammen mit Anja und Conny. Diese Geschichte ist keine Fortsetzung des Bandes (4) der LISA-Erzählungen, sondern wurde als Zusatz-Abenteuer zeitlich zwischen der Reise nach Peru und der großen Einweihung der drei Mädchen von 'Trinity' auf Spitzbergen angesiedelt, also etwa zwischen Band (2) und (3). Die drei Heldinnen tragen also noch ihre energetischen Genital-Verschlüsse, deren Rafinessen sie manchmal in den Wahnsinn treiben...

P. Dragonfire, die Autorin und Ideenlieferantin der Lisa-Romane, bringt hier teilweise ihre eigenen Erfahrungen mit taoistischen Sublimierungs-Prozessen der weiblichen Sexualkraft zu Papier, was durch die Authentizität der Beschreibungen auch spürbar und erlebbar wird.

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Leseprobe

***

Am nächsten Tag stehen wir zeitig auf, denn es wartet ja einiges auf mich. Rocca zündet den kleinen Ofen im Zimmer an, sodaß alsbald eine wohlige Wärme die Kühle der Nacht vertreibt.

Auf diesem Ofen setzt sie Waschwasser auf, um mich später damit zartfühlig zu waschen.

Dann geht sie mit mir zum Schrank, worin einige unglaublich schöne Kleider hängen, die sofort die Frage aufwerfen, wofür der Kirchenmann sie angeschafft hat. Nächtigen öfters junge Frauen in diesem Gästezimmer? Verbotene Konkubinen gar? Oder als unschuldig erkannte Hexen, die sich auf besondere Weise beim Großinquisitor für ihre Freilassung bedanken?

Ich will diese Gedanken gar nicht näher erörtern, sondern lege mit Roccas Hilfe ein edles Kleid in hellblauen Farbtönen an, das zusammen mit meinen strohblonden Haaren tatsächlich einen Eindruck des Himmels bei einem Betrachter hinterläßt. Es handelt sich um ein züchtiges, langes Kleid, sodaß ich darunter problemlos auf Unterwäsche verzichten kann, um meine gepiercte Klit nicht noch weiter zu reizen.

Edle Prinzessinnenschuhe aus weißem Leder und ein von Rocca aus einem Tisch geholtes Silbercollier runden meine Erscheinung ab.

Rocca führt mich zunächst in das Speisezimmer des Herrenhauses, das gerade auch der Großinquisitor aus einer anderen Türe betritt.

Als er mich erblickt, verbeugt er sich absolut aufrichtig und sagt: "Werte Celestische, vom Himmel berührte Frau! Ich wünsche Euch einen wunderschönen guten Morgen. Möge die Sonne des Ewigen Euren Tag durchlichten!"

Unglaublich!

Wie kann ein Mann, der Folterungen begeht und Frauen verbrennen läßt, derart tiefe Worte äußern?

Vielleicht ist in diesem Zeitalter alles doch ganz anders, als es mir auf den ersten Blick erscheint. Nunja, ich werde später ja sehen…

Ich antworte zunächst lächelnd: "Werter Diener des Herrn! Möge dieser Morgen auch für Euch ein edler werden. Die innere Sonne der göttlichen Wahrheit möge auch Euer Herz durchleuchten!"

Während ich ihm so schmeichle, gibt es einen Stich in meinem Herzen.

Ist es richtig, einem potentiellen Folterer derart schmeichelhaft zu begegnen?

Andererseits wäre es sehr unklug, ihm meine ehrliche Meinung zum momentanen Zeitpunkt offen darzulegen, denn zu wunderhaft hat sich das Schicksal zu meinen Gunsten entwickelt, als daß ich es jetzt gefährden dürfte. Außerdem könnte das Wirken des Wahrheitslichtes in seinem Herzen tatsächlich so manche positive Veränderung in dieser dunklen Menschheitsepoche einleiten.

So behalte ich meine Höflichkeit und bemühe mich, in der folgenden Stunde zusammen mit dem Kirchenmann eine angenehme Unterhaltung zu führen, die mir einiges Wissenswerte über die Verhältnisse in dieser Epoche verrät.

Es erschreckt mich dabei nicht mehr sonderlich, daß ich tatsächlich irgendwo im finstersten Mittelalter in einer deutschen Kleinstadt stecke, wahrscheinlich Anfang des 16. Jahrhunderts, denn der 1486 veröffentlichte Hexenhammer war dem Inquisitor bereits ein Begriff. Auch hatte Columbus wohl bereits Amerika entdeckt. Von einer neuen Welt ganz im Westen wußte der dicke Mann dennoch nichts, als ich ihn danach fragte.

Wie um alles in der Welt war ich hierher gelangt? Bin ich nachts durch ein Wurmloch oder so eine verrückte physikalische Erscheinung gestürzt, die Raum und Zeit verzerrt?

Noch schwerwiegender klingt aber die Frage in mir: Wie komme ich je wieder in meine eigene Zeit zurück?

***

Nach einem opulenten Frühstück zeigt mir der Kirchenfürst erst einmal die nähere Umgebung seines Palastes, der in der Nähe eines kleinen, schmucken Dorfes gelegen ist. Ausgedehnte, gepflegte Gärten, in denen bereits viele Blumen und Büsche blühen (denn es ist momentan hier Frühsommer), wechseln mit Teichen und Wasserspielen.

Das kleine Dorf entspricht tatsächlich meinen Vorstellungen eines einfachen aber anstrengenden Lebens in den damaligen Verhältnissen.

Die typische Dorfschmiede ist ebenso vorhanden wie eine Taverne, in der bereits am Vormittag einiger Betrieb herrscht.

Das Dorf ist nahezu als Bilderbuchsiedlung zu bezeichnen, denn die Häuser sind in einem guten, soliden Zustand, die Bevölkerung wirkt fröhlich und viele Blumen in Gärten und an den Fenstern zeugen von einem Sinn für Schönheit.

Mir fällt sofort auf, mit welch aufrichtigem Respekt der Inquisitor überall begrüßt wird, wo er auftaucht. Und dies ist keine gespielte Unterwürfigkeit, um vor seinen etwaigen Verfolgungen sicher zu sein, es wirkt absolut echt. Wie kann es sein, daß ein Frauenfolterer und engstirniger Kirchenfürst von der Bevölkerung so sehr verehrt wird?

Könnte die Inquisition, zumindest in diesem Teil Deutschlands, eine gänzlich andere Funktion haben, als in den Geschichtsbüchern gelehrt wird? War sie vielleicht wirklich der Wahrhaftigkeit dienlich?

Aber warum hat sich der Fettsack, der mir jetzt allerdings gar nicht mehr so unsympathisch ist wie zuvor, dann derart herablassend mir gegenüber verhalten, als er mich noch für eine Hexe hielt?

Hoffend, diese Fragen in absehbarer Zeit klären zu können, frage ich ihn, als wir einen Feldweg am Rande des Dorfes entlanglaufen: "Werter Herr, alles was ich bisher mit meinen Augen erblicken durfte, ist wunderschön und harmonisch. Doch in meiner Heimat, die sich ja außerhalb des Zeitverlaufes dieser Epoche befindet, blicken wir teilweise mit Abscheu auf diese Zeiten, weil gerade die Inquisition als äußerst grausam empfunden wird. Auch hätte ich niemals erwartet, ein derart schönes Dorf mit so netten und liebevollen Menschen hier zu finden, denn man ist bei uns leider der Meinung, in diesem Zeitalter der Menschheit sei alles verschmutzt und verkommen. So bitte ich Euch um Eure absolute Offenheit. Berichtet mir von diesen Zeiten; und berichtet auch genauestens von den Taten der Inquisition, wozu ich ja heute sowieso noch einiges erfahren werde."

Der Kirchenmann, der auch bei dem Gang durch das Dorf und jetzt über die Feldwege der Umgebung nichts von seiner zur Schau getragenen Würde abgelegt hat, atmet einige Male tief durch, als wenn die zu gebende Antwort ihn belasten würde.

Dann gibt er eine wirklich interessante Erklärung ab: "Werte Besucherin aus höheren Ebenen, die ihr vom Lichte tatsächlich berührt seid. Es bedrücket mein Gemüt, wenn Ihr von der geringen Achtung der zeitlosen Himmlischen für unsere Epoche berichtet. So laßt mich Euch ein paar Erläuterungen abgeben, die das Ansehen der Menschen unseres Zeitalters und der Taten von Mutter Kirche in Euren Augen etwas erhöhen mögen…"

Er macht eine kurze Pause, setzt sich auf einen am Wegrand liegenden dicken Baumstamm, wartet, bis ich es ihm gleichtue, und fährt fort: "Unser Herr Jesus Christus sagte: Ich bin die Liebe! Und so fällt es uns Dienern der Kirche oftmals schwer, die hochnotpeinlichen Befragungen in unseren Kellern zu akzeptieren, zumal wir sie im Namen Christi ausführen. Doch ebenso wissen wir von den Schlichen des Satans, des großen Verführers und Fesslers an die Verlockungen der Vergänglichkeit, dessen Wirken in unserer Epoche ein nicht mehr zu tolerierendes Maß erreicht hat.

Mir ist bekannt, daß in einer weit entfernten Abtei einmal eine Frau unschuldig auf dem Scheiterhaufen hingerichtet wurde, weil sie verleumdet worden war. Diese Frau war eine Weise, eine Heilerin, wie sich später herausgestellt hatte. Diese eine Freveltat hat fürchterliche Schmach auf die christlichen Kirchen geworfen, so bemühen wir uns jetzt umso aufrichtiger, die Wahrheit herauszubekommen. Und Ihr habt es in Eurem Falle erlebt: Sobald feststeht, daß die angeschuldigte Person ein aufrichtiges Herz hat, entschuldigen wir uns für die erleidete Schmach und lassen sie sofort frei.

Ihr werdet Euch nun in den hohen Ebenen fragen, warum überhaupt eine schmerzvolle Befragung notwendig wurde, um das Böse zu demaskieren.

Liegt das im Sinne des christlichen Gebotes der Nächstenliebe?

Nun, werte Besucherin aus höheren Ebenen…, das Gebot zur Liebe greift wohl nur bei Menschen, deren Wesenskern aus einer ewigen, göttlichen Seele besteht. Und diese Menschen werden alle unsere Zuwendung erfahren. Doch es gibt auch Wesen in Menschengestalt, die keine Menschen mehr sind, und diese würden jeden Versuch von Liebe und Zuwendung nur pervertieren und für ihre Zwecke ins Gegenteil verkehren. Warum dies so ist und wieso solche Wesen überhaupt existieren, kann nur schwerlich erörtert werden, denn in den meisten Fällen wurden sie als reine Menschen mit einer Seele geboren. Meines Erachtens nach ist das auch gar nicht anders möglich bei einer menschlichen Geburt. Doch im Laufe ihres Lebens haben diese Wesen wohl ihr Menschsein verwirkt. Sie lebten sündhaft, schwelgten in Gier, Bosheit und Genußsucht und ließen sich von den Mächten der Verführung binden, wodurch sie automatisch den Pfad des Ewigen verließen. Ihr Ansinnen wird von niedren Trieben beherrscht, deren vollständige Sklaven sie geworden sind; sie gehen den in den Evangelien erwähnten breiten Pfad in den Abgrund, während der aufsteigende Pfad zur Erlösung von allen irdischen Gebundenheiten, den uns Christus wies,...

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