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Humboldts falsche Erben

Eine Bilanz der deutschen Hochschulreform

AutorChristine Burtscheidt
VerlagCampus Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl457 Seiten
ISBN9783593409825
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
Knapp 200 Jahre nach Humboldts Proklamation der Wissenschaftsfreiheit gab die Politik 1998 den Startschuss für eine weitreichende Autonomie der deutschen Hochschulen. Erstmals liefert nun Christine Burtscheidt einen fundierten Überblick über diesen Umbau. Die große Hochschulreform erweist sich als höchst widersprüchlich und teilweise als bereits gescheitert. Vielfach gelang es den Universitäten nicht, ihre Organisation neu auszurichten. Die Politik steuert im Detail weiterhin kräftig mit. Gleichzeitig finanziert und lenkt der Staat den schärfer werdenden Wettbewerb um zusätzliche Mittel. Und auch die individuelle Freiheit des Wissenschaftlers hat durch den Abbau von Mitspracherechten, die Einführung von umstrittenen Qualitätskontrollen sowie die Reduzierung der Grundfinanzierung abgenommen. Ganz zu schweigen vom Bologna-Prozess, dessen Tendenz zur Vereinheitlichung konträr zu den Reformen steht. Vollmundig hatte die Politik den Hochschulen mehr Autonomie versprochen - heute, zwölf Jahre später, sind sie unfreier denn je.

Christine Burtscheidt, Dr. phil., ist langjährige Autorin und Redakteurin der Süddeutschen Zeitung für Schul- und Hochschulpolitik.

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Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
1. Einleitung: Die politische Ausgangslage8
2. Reformtendenzen der vergangenen Jahre12
3. Theoretische Grundlagen18
3.1 Die Steuerungsträger21
3.2 Gegenstände der Steuerung23
3.3 Das neue Steuerungsverfahren25
3.4 Der Wettbewerb29
4. Historischer Rückblick40
4.1 Das Mittelalter: Überformung der Genossenschaft durch Herrschaft40
4.2 Die Klassik: Humboldts Ideal zweckfreier Bildung45
4.3 Die Nachkriegszeit: Verpasste Gelegenheit zur Reform66
4.4 Die 1970er Jahre: Expansion und Chancengleichheit76
5. Trendwende in den 1990er Jahren92
5.1 Ursachen93
5.2 Der Bund: Reformjahr 1998107
5.3 Der Reformstart in den Ländern: Das Beispiel Bayern122
5.4 Bilanz im Bund und in Bayern146
6. Analyse der gegenwärtigen Situation148
6.1 Teil-Rückzug des Bundes148
6.2 Widersprüchliches Handeln der Länder157
6.2.1 Inkonsequente Organisationsreform160
6.2.2 Klärung des Rechtsstatus204
6.2.3 Der Staat – ein unsolider Geldgeber210
6.2.4 Das Dienstrecht und die Kostenneutralität232
6.2.5 Verlust der Freiheit in der Forschung248
6.2.6 Die prekäre wissenschaftliche Laufbahn251
6.2.7 Neue Lasten in Lehre262
6.2.8 Staatlich regulierter Wettbewerb321
6.2.9 Fazit zu den Ländern378
7. Blick in die Zukunft: Gleichheit oder Vielfalt?388
7.1 Ent- oder Ausdifferenzierung?388
7.2 Modell für ein differenziertes System397
8. Humboldt neu denken406
Literatur412
Dank446
Sachwortregister448

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