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Achtsamkeit und gestörter Schlaf

Stress abbauen, inneres Gleichgewicht und Lebenszufriedenheit finden

AutorClaus Derra, Corinna Schilling
VerlagKlett-Cotta
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl192 Seiten
ISBN9783608115581
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis24,99 EUR
Rund ein Drittel der Deutschen leiden unter Schlafstörungen. Die Ursachen dafür sind vielfältig: falsche Schlafgewohnheiten, Alkohol, Stress oder ein gestörter Biorhythmus. Als besonders vielversprechender Lösungsansatz zeigen sich hier Achtsamkeitsübungen. Denn durch die entsprechende Tagesgestaltung kann der Schlaf sehr wirksam vorbereitet werden. Neben zahlreichen praktischen Tipps und Achtsamkeitsübungen erfährt der Leser auch etwas über die Grundlagen des Schlafens und über mögliche Krankheitsbilder. Die beiden Autoren beziehen zudem die neuesten Erkenntnisse aus der Stressforschung und der Psychoimmunologie mit ein. Ein Kapitel über Sexualität rundet das Thema ab. Dieses Buch richtet sich an - Betroffene und Angehörige - PsychologInnen und ÄrztInnen - Andere soziale Berufe: LehrerInnen, ErzieherInnen

<p>Claus Derra, Dr. med., ist Arzt und Diplom-Psychologe, Facharzt für Psychiatrie, psychosomatische Medizin und Psychotherapie mit dem Spezialgebiet Schmerztherapie, tätig in eigener psychotherapeutischer Praxis in Bad Mergentheim und Berlin.<br /></p>

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Leseprobe

2 Warum wir schlafen, wozu wir Schlaf brauchen


Im ersten Kapitel haben wir einige Grundlagen zur Achtsamkeit und zum Schlaf dargestellt. Wir haben Klaras Einschlafhimmel kennengelernt und anhand von drei Menschen mit Schlafproblemen Aspekte von Schlafstörungen praxisnah beleuchtet. Im Beispiel von Monika S. ist deutlich geworden, dass die Anwendung von Achtsamkeit den Schlaf verbessern kann.

Wir Menschen verbringen fast ein Drittel unseres Lebens im Schlaf. Schlaf ist lebensnotwendig für den Menschen. Er gehört zu den Grundbedürfnissen und dient vor allem der körperlichen und seelischen Regeneration. Ausreichende Schlafzeit zur richtigen Zeit und eine gute Schlafqualität sind wichtige Kriterien für gesunden Schlaf. Folgen eines akuten Schlafentzugs können sehr quälend sein und sogar lebensbedrohlich werden, chronischer Schlafmangel bzw. mangelnde Schlafqualität können in einen Krankheitszustand münden.

Schlafrhythmus, Schlafbedarf, Schlaftypen (Eulen, Lerchen)


Wissenschaftliche Experimente zum Schlaf haben im Lauf der letzten Jahrzehnte sehr differenzierte Erkenntnisse zum Schlaf-Wach-Rhythmus erbracht (Kleitmann 1963, Aschoff 1969, Pittendrigh 1970, Hildebrandt 1976, Zulley 1992, 2014).

Beim Erwachsenen wechseln Wach- und Schlafphasen einander so ab, dass sich eine regelmäßige Abfolge über 24 Stunden ergibt, denen der nächste Zyklus über 24 Stunden folgt. Bereits vor der Geburt sind Wach- und Schlafperioden beim Fetus im Mutterleib nachweisbar. Der Schlafrhythmus des Menschen verändert sich im Lauf des Lebens.

Abb. 2.1 Schlafverteilung über 24 Stunden bei verschiedenen Altersgruppen

Neugeborene schlafen 15 – 16 Stunden lang über Tag und Nacht verteilt. Die Schlafphasen sind kurz, dauern 3 – 4 Stunden und wechseln mit Wachphasen. Alle Eltern stehen vor der Aufgabe, den Rhythmus der Kinder in den ersten Wochen, Monaten und Jahren so zu lenken, dass der überwiegende Teil des Schlafes in der Nacht stattfindet und lange Wachperioden am Tag liegen. Jeder Mensch kommt zudem mit einem individuellen Schlafbedürfnis auf die Welt. Dies ist Eltern häufig nicht bekannt.

Wenn die Eltern über ein paar Wochen ein Schlafprotokoll führen, kann damit das Schlafbedürfnis des Kindes ermittelt werden.

In der Regel schlafen Kleinkinder zweimal in 24 Stunden, d. h. der Nachtschlaf nimmt den Großteil der Nacht ein, mittags schlafen Kleinkinder häufig noch einmal. Die gesamte Schlafdauer beträgt für Kleinkinder 10 – 13 Stunden.

Schulkinder benötigen keinen Mittagsschlaf mehr. Sie haben einen sehr stabilen Wachzustand tagsüber und schlafen nur noch 9 – 11 Stunden in der Nacht. In der Regel können sie tagsüber auch dann nicht mehr schlafen, wenn ein Mittagsschlaf angeordnet wird. Schlafdruck und Schläfrigkeit reichen in dem Alter tagsüber nicht aus, um zu schlafen.

Jugendliche brauchen 8 – 11 Stunden Schlaf, Erwachsene 7 – 9 Stunden.

Im höheren Lebensalter reduziert sich der Schlafbedarf noch einmal auf 7 – 8 Stunden pro Nacht. Wenn ältere Menschen einen langen Mittagsschlaf halten, verkürzt sich die nächtliche Schlafzeit noch einmal. Klagen über wenig Nachtschlaf sind in diesem Zusammenhang meist keine Schlafstörung, sondern Folge des geringen Schlafbedarfes und der deutlich verminderten Anforderungen der Tagesbeschäftigungen im Alter.

0 – 1 Jahre

1 – 5 Jahre

6 – 13 Jahre

14 – 17 Jahre

18 – 25 Jahre

26 – 64 Jahre

> 65 Jahre

Säuglinge

Kleinkinder

Schulalter

Jugendliche

Junge Erwachsene

Erwachsene

Ältere Erwachsene

19

18

Empfohlene Schlafdauer

National Sleep Foundation 2015

17

12 – 17 Stunden

16

15

14

10 – 14

Stunden

13

12

11

9 – 11

Stunden

10

8 – 11

Stunden

9

7 – 9

Stunden

7 – 9

Stunden

8

7 – 8

Stunden

...
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