Die Sprache bestimmt das Denken und Handeln des Menschen. Die Dinge und Sachverhalte werden durch die Sprache in ihrer Bedeutung bestimmt oder anders ausgedrückt, die Sprache bestimmt die kulturell-geistigen sowie die moralischen Eigenschaften des Menschen, die sich in seinem Handeln zeigen. Für den Menschen ist es unmöglich nicht zu kommunizieren, selbst dann nicht, wenn er auf der Straße steht und nichts sagt. Seine Mimik, Gestik, Körperhaltung etc. sagen etwas über ihn aus. Was geschieht eigentlich beim anderen, wenn wir an ihm eine sprachliche Äußerung richten? Wie versteht er diese? Wie nimmt er sie auf? Wirklich, in unserem Sinne? Was gibt er unserer Aussage hinzu oder welchen Aspekt filtert er in seinem Bewusstsein heraus oder deutet diesen gar gegen unsere eigentliche Absicht um? Auf der einen Seite sind wir nicht in der Lage nicht zu kommunizieren auf der anderen aber sind wir gar nicht in der Lage wirklich mit dem oder den Anderen kommunikativ in Kontakt zu treten. Denken, Sie warum es so viele Missverständnisse, Misstrauen, Missdeutungen etc. gegenüber anderen gibt, warum so viele Partnerschaften im Privaten als auch im wirtschaftlichen Bereich scheitern. Ein anderer Aspekt, von welchem Standpunk wird unsere Äußerung verstanden? Etwa bestimmend, etwa so wie unsere Eltern zu uns sprachen, wenn sie von uns Gehorsam forderten, oder etwa bittend, wie von einem Kind, das von uns etwas erwartet oder so wie wir es eigentlich vorhatten - nämlich reflektierend - wie der selbstbewusste Erwachsene, der sein Anliegen in Frage, Bitte, Feststellung darlegt. Haben wir das O.K.- Gefühl, dass sich auch in der Sprache manifestiert? Beispiel: 'Was sagen Sie, Ihr Auto macht 180 km in der Stunde, schauen Sie sich mal meinen Wagen an, das ist ein Auto, macht glatte 230 Stundenkilometer.' 'Was, Sie verdienen nur 1800 Euro - ich bin auf Montage und verdiene mehr als das Vierfache. ' Wie aus diesen Beispielen ersichtlich wird, kommen diese Kommentare aus dem 'Nicht-O.K.-Gefühl des Kindheits-Ichs, denn ein Mensch, der nach Geltung strebt, signalisiert, dass er sich unsicher fühlt und von dem anderen Bestätigung bracht. Wirkt der Hörer diesem Geltungsstreben entgegen, so bestätigt bzw. festigt er die Nicht-OK-Gefühle' des Sprechers, es kommt zu einem Gesprächsabbruch. Hat der Hörer aber ein O.K-Gefühl, so wird er das vorgespielte 'O.K.-Gefühl' des anderen bestätigen, bzw. einen objektiven Vergleich ziehen, und sagt mit seinem reflektierenden Erwachsenen-Ich: 'Ja, Ihr Auto ist schneller als das meine, dafür kostet es aber auch das dreifache von meinem.' 'Ja, dann verdienen sie ja gut, aber immer auf Montage sein, das würde mein Familienleben sehr schaden.' Also reflektierendes Sprechen heißt, dass immer die Reaktion des anderen auf meine sprachliche Äußerung mit in der Formulierung mit einbezog werden muss, damit eine erfolgreiche Kommunikation zustande kommt. In diesem ersten Buch bekommen Sie lieber Leser, die Sprachtechniken im einzelnen genaustens gelehrt und erklärt, wie sie erfolgreich kommunizieren. Dabei ist unserer größtes Hilfsmittel die Psychologie, denn wie gesehen, transportiert unserer sprachliches Handeln immer unseren seelischen Zustand mit. Daran können auch wir nichts ändern - aber durch dieses Lehrbuch wird Ihnen gezeigt, wie sie auf sprachliche Äußerungen, die Ihnen missfallen, die Ihr Ego beleidigen etc. diplomatisch reagieren ohne das Gespräch - volksmündlich ausgedrückt 'vor die Wand' zu fahren - ohne feindschaftlich auseinander zu gehen. Das ist wichtig für alle - nicht nur für Menschen, die tagtäglich mit Kunden, Verhandlungspartnern etc. zu tun haben, sondern auch für Menschen, die mit Ihren Freunden, Kindern, Ehepartnern ein verständliches, ausgeglichenes Leben führen wollen.
Hans Harald Hansen, Geb.: 8. August 1955 in Werl, Ausbildung: Bürokaufmann 1972 - 1975, Abitur auf dem 2. Bildungsweg 1979 - 1982, Studium: Germanistik und Wirtschaftswissenschaften 1982 - 1988, seit 1987 Personaltrainer in Wirtschaftswissenschaften und Kommunikation.
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