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E-Book

Wie das Radio im Netz überleben kann: Entwicklung eines neuen Storytelling Formats auf Basis des Features

AutorStefan Westphal
VerlagDiplomica Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl125 Seiten
ISBN9783842840195
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis39,99 EUR
Der Medienwandel ist im vollen Gange. Zeitungen müssen über neue Businessmodelle nachdenken, die TV Stationen kämpfen immer vergeblicher um die Aufmerksamkeit ihrer Zuschauer und auch das Radio wird sich der neuen digitalen Medienwelt früher oder später stellen müssen. Das sich auch das Radiodispositiv langsam auflöst und von einem neuen, digitalen Dispositiv abgelöst wird, ist unumstritten. Nur: wie kann das Medium Radio diesen Weg gehen? Das vorliegende Buch bietet eine mögliche Strategie für die Zukunft. Der Autor Stefan Westphal - selbst jahrelang Radiojournalist - vergleicht das klassische Radioformat 'Feature' mit digitalen Erzählformen und leitet daraus eine neue Erzählform ab, die den neuen Bedürfnissen der Hörer am besten entsprechen kann.

Stefan Westphal wurde 1970 geboren und arbeitet seit rund zwanzig Jahren als Journalist und Autor für Radio, Print und Online. Aktuell beschäftigt er sich mit den Folgen und Chancen des Medienwandels. Als Entrepreneur in der Medienbranche setzt er einige dieser Chancen in neue Geschäftsmodelle um. Als Dozent leitet er Workshops in der Journalistenausbildung. Seine Universitätsausbildung beendete Westphal 2013 an der Universität Siegen als Diplom Medienwirt / Master of Arts. Er lebt und arbeitet in Hamburg.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 2.1.2.4, Studioarbeit: Auer-Krafka forderte bereits 1980 - also lange vor der Digitalisierung der Radioproduktion - das ein Autor auch Kenntnisse über die technische Apparatur und seine Wirkungen mitbringen muss. Der Autor braucht eine journalistische und eine technische Begabung (vgl. Auer-Krafka 1980, S. 132-133). Während das Wort das zweite Mal sein Medium wechselt - von der schriftlichen Form zur akustischen - durchläuft das gesamte Werk noch einmal einen Kontroll- und gegebenenfalls auch Umbauprozess. Gleichzeitig bekommt das Feature sein Tempo, seine Rhythmik. Sind genügend Spannungsbögen vorhanden und sind sie kurz und linearer aufgebaut oder komplex und überdehnt? Reicht die Spannung bis zum Schluss? Welche Effekte und Stimulanzien werden eingesetzt? Als Stimulanz kann hier in einem weitgefassten Rahmen alles verstanden werden, was die Aufmerksamkeit weckt, bindet oder hält. Dabei ist als allgemeine Erfahrung aus der Praxis festzuhalten, dass grundsätzlich Abwechslung und Überraschungseffekte stimulierend wirken, Gleichförmigkeit und Stereotypen dagegen nicht (vgl. Spang 2006, S. 205). 2.1.3, Distribution: 2.1.3.1, Radio: Der klassische Vertriebsweg für ein Feature ist das Radio, also die lineare Ausstrahlung des Features zu einem bestimmten Zeitpunkt mittels Rundfunkwellen. Die Rundfunkanstalten sind die Auftraggeber und haben entsprechend auch den entscheidenden Einfluss auf die Themenwahl und letztlich auch die Länge des Features. Jede öffentlich - rechtliche Rundfunkanstalt in Deutschland leistet sich einen mehr oder weniger großen Raum im Programm für das Feature. Im privatwirtschaftlich oder gemeinnützig organisierten Radio findet das Feature nicht statt. Zum einen passt ein Wortformat dieser Länge nicht in das musikorientierte, formatierte Programm der meisten privaten Radiostation, zum anderen sind die vergleichsweise hohen Produktionskosten dafür auf den ersten Blick nicht durch Werbung refinanzierbar . Das Feature wird also ökonomisch als nicht sinnvoll angesehen. Gleichzeitig setzt die Featureproduktion ein hohes Maß an Professionalität und Talent voraus. Das schließt das Format für ehrenamtliche, gemeinnützig organisierte Radiostationen aus. Die einzelnen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten gehen sehr unterschiedlich mit dem Format Feature um. Das zeigte 2013 eine Internetrecherche auf den WWW-Seiten der einzelnen Anstalten. Der NDR als drittgrößte ARD - Anstalt nach Gebühreneinnahmen (vgl. GEZ, S. 40) stellt einen expliziten Featuresendeplatz in der Woche, das Deutschlandradio sendet Features derzeit auf vier Sendeplätzen pro Woche, der WDR als größte ARD Rundfunkanstalt nach Gebühreneinnahmen stellt bis zu zehn Sendeplätze pro Woche für Features bereit. Gesendet werden sie in der Regel innerhalb des Programms der wort- oder nachrichtlich orientierten Wellen der Rundfunkanstalten, in einigen Fällen senden auch die Kulturwellen Features. Das nach Internetrecherche deutschlandweit einzige Populärprogramm mit einem festen Featuresendeplatz ist die WDR Welle 1Live. Dort laufen die Features unter dem Titel 'Plan B Soundstories' einmal wöchentlich: Zum Vergleich: Laut Internetrecherche sendet die BBC in den meisten ihrer Wellen Features, vom erwachsen populär formatierten BBC Radio 2 bis zu den regionalen Wellen wie BBC Radio Wales oder dem Special Interest Programm BBC Radio 6 Music. Wichtigste Eigenschaft des klassischen Distributionsweges ist die technische Niederschwelligkeit. Die Bedienung eines Radiogerätes dürfte wegen seines seit Bestehen kaum veränderten Interfacekonzeptes für nahezu jeden leicht durchführbar sein. Im einfachsten Fall reicht ein einziger Knopfdruck, um Radio hörbar zu machen. Diese Eigenschaft bedingt auch, dass es nur selten eine aktive Selektion der rezipierten Inhalte gibt (vgl. auch Kap. 2.1.4.3).
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort3
Inhaltsverzeichnis5
Abbildungsverzeichnis8
Abkürzungsverzeichnis9
1 Einleitung11
1.1 Das sich auflösende Dispositiv12
1.2 Methodik17
2 Formanalysen19
2.1 Das Feature19
2.2 Multimediales Erzählen49
3 Formvergleich75
3.1 Rezeption76
3.2 Distribution78
3.3 Produktion80
3.4 Storytelling81
3.5 Die ideale Form82
4 Werkanalysen87
4.1 Das Feature „Auf der Suche nach dem Dönerkiller“87
4.2 Die multimediale Erzählung „Out My Window“91
5 Fazit97
Literaturverzeichnis102
Anhang108
Anhang A: Screenshot WDR 5 Website „Amok in Erfurt“108
Anhang B: Ausschnitt aus dem Manuskript des Features Amok in Erfurt109
Anhang C: Analyseprotokoll des Features „Auf der Suche nach dem Dönerkiller“112
Anhang D: Ausschnitt aus dem Manuskript des Featurs „Auf der Suche nach dem Dönerkiller“.118
Anhang E: Screenshot des Werkes „Out My Window“120
Stichwortverzeichnis123
Der Autor124

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