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Ideokinese

Ein kreativer Weg zu Bewegung und Körperhaltung

AutorAndré Bernard, Ursula Stricker, Wolfgang Steinmüller
VerlagHogrefe AG
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl185 Seiten
ISBN9783456950167
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis21,99 EUR
Die «Ideokinese» wurde in den 1920er-Jahren von Mabel Elsworth Todd (Der Körper denkt mit) entwickelt, um die Koordination der Muskulatur zu verbessern. Bis heute bleibt dieser Ansatz einzigartig darin, dass er sich auf die Kraft der Vorstellung verlässt, um neuromuskuläre Muster von Haltung und Bewegung umzugestalten.
André Bernard (1924-2003) war einer der Hauptvertreter von Todds Ansatz und hat als Professor an der New York University die Ideokinese seit 1966 an Generationen von Tanz- und Schauspielstudenten weitergegeben. Einige wurden später selbst Lehrer dieser Methode. 1986 stellte er die Ideokinese erstmals in Europa vor und unterrichtete bis zum Jahr 2000 Sommerkurse in der Schweiz und in Deutschland.
Das vorliegende Buch enthält neben einem Interview mit André Bernard seine Beschreibung der Arbeitsweise und mit Bildern illustrierte Workshop-Protokolle zum Selbststudium.

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Kapitelübersicht
  1. Inhaltsverzeichnis
  2. Vorwort
  3. Ratschläge für den Gebrauch dieses Buches
  4. Erster Teil: Einführung
  5. Zweiter Teil: Zwei Seminare André Bernardsin der «Etage» in Bern
  6. Nachwort
  7. Über die AutorInnen
  8. Bücher aus verwandten Sachgebieten
Leseprobe
Ideokinese – eine Einführung

André Bernard

Was als Ideokinese bekannt geworden ist, ist eine Methode, die bildhafte Vorstellungen verwendet, um die Koordination der Muskeln zu verbessern. Die Arbeit wurde von Mabel E. Todd entwickelt, einer Stimmlehrerin aus dem nördlichen Teil des Staates New York, die etwa zur Zeit des ersten Weltkrieges in Boston unterrichtete. Irgendwann zwischen 1900 und 1906, als sie auf der High School war, hat sie sich, wie es heißt, eine Rückenverletzung zugezogen, die ihr Gehvermögen einschränkte. Während Sie ihre Ausbildung auf dem College fortsetzte, suchte sie ständig nach Möglichkeiten, ihren Zustand zu verbessern. Die Ärzte hatten ihr gesagt, sie würde ihr Leben lang nur eingeschränkt gehen können, aber Todd war eine entschlossene und eigenwillige Persönlichkeit. Sie fuhr sogar, während sie Stimmunterricht gab, damit fort, Mittel und Wege zur Normalisierung ihres Zustands zu erforschen und auszuprobieren. Das, was sie in ihren Untersuchungen herausfand, um ihr Gehvermögen zu verbessern, wurde die Grundlage der Ideokinese.

Todd verbesserte tatsächlich ihren Zustand und lernte, wieder sehr gut zu gehen. Für den Rest ihres Lebens war sie dafür bekannt, dass sie mit außerordentlicher Grazie Treppen hinauf- und hinuntergehen konnte. Da es ihr zunehmend besser ging, hörte sie auf, Stimmunterricht zu geben und eröffnete in Boston ein Studio, wo sie andere Menschen mit Haltungs- und Bewegungsproblemen lehrte, sich selbst zu helfen. Gegen Ende der 20er Jahre zog sie von Boston nach New York City, um diese Arbeit am Teachers College der Columbia University zu lehren. Ihr erstes Buch, The Thinking Body (dt.: Der Körper denkt mit, Verlag Hans Huber, Bern 2001), wurde 1937 veröffentlicht, obwohl manche meinen, dass es schon 1934 eine ältere Ausgabe gegeben hat. Davor hatte sie kurze Broschüren, Artikel für das New England Journal of Medicine, sowie einen Studien-Begleittext für ihre Studenten an der Columbia Universität geschrieben. Sie hielt auch Vorträge an der New School for Social Research in New York Stadt. Als sie gefragt wurde, warum sie mit der Veröffentlichung ihres Buches so lange gewartet hätte, antwortete Todd, da sie eine neue Methode entwickelte, wollte sie erst einmal eine Zeit lang deren Stichhaltigkeit überprüfen, bevor sie ein Buch darüber schrieb. Todd unterrichtete bis in die 50er Jahre und veröffentlichte 1953 ihr zweites Buch, The Hidden You. Sie starb 1956.

Eine andere Pionierin dieser Arbeit war Dr. Lulu Sweigard, die Ende der 20er Jahre eine Schülerin Todds an der Columbia University gewesen war. Dr. Sweigard lehrte diese Arbeit an der New York University ab Mitte der 30er bis Mitte der 50er, als sie in Pension ging. Nachdem sie die NYU verlassen hatte, fuhr sie bis an ihr Lebensende fort, an der Juilliard School of Dance zu unterrichten. Das einzige Buch von Dr. Sweigard, Human Movement Potential, wurde 1974, kurz nach ihrem Tod, veröffentlicht.

Die dritte zentrale Wegbereiterin in der Entwicklung der Ideokinese war Barbara Clark. Clark war eine diplomierte Krankenschwester, die in den frühen 20- er Jahren zu Todd gekommen war, weil sie Probleme mit dem Gehen hatte. Sie hatte als Kind Kinderlähmung gehabt und konnte nur mit Mühe gehen. Todd vermochte Clark dabei zu helfen, ihren Zustand so weit zu bessern, dass sie wieder sehr gewandt gehen konnte. Clark war von Todds Arbeit so beeindruckt, dass sie mit dem Lernen fortfuhr und eine der Lehrerinnen in Todds Studio in Boston wurde.

Während ihrer Zeit in Boston spezialisierte sich Clark darauf, Kinder zu unterrichten. 1949 verließ sie Boston und ging nach New York, wo sie Privatstunden gab. Sie assistierte auch Dr. Sweigard an der New York University. Anstelle eines Buches über Ideokinese verfasste sie mehrere «Handbücher», wie sie sie nannte. Sie sind in dem Buch A Kinesthetic Legacy: The Life and Works of Barbara Clark von Pamela Matt zusammengefasst worden. Clark zog 1972 nach Urbana, Illinois, wo sie 1982 im Alter von 95 Jahren starb.

Todd, Clark und Sweigard sind die bedeutenden frühen Pionierinnen in der Entwicklung der Ideokinese, obwohl es auch andere gab, die Wichtiges beizutragen hatten. Viele Lehrer dieser Arbeit aus der jüngeren Generation sind ebenfalls an der weiteren Entwicklung beteiligt.

Ideokinese hat viele Gesichter, viele Facetten. Um Ihnen einen Eindruck von dem Umfang zu vermitteln, folgt eine Liste mit einigen der Etikettierungen, die für diese Arbeit verwendet worden sind: Neuromuskuläre Erziehung, Psychophysische Erziehung, Psychophysiologische Erziehung, Psychomotorische Erziehung, Ideomotorische Erziehung, Strukturelle Hygiene, Körpermechanik und Physiophilosophisches Training.

Die Bezeichnung Ideokinese hat der amerikanische Klavierlehrer Bonpensiere geprägt, der in den zwanziger und dreißiger Jahren letzten Jahrhunderts populär war. Bonpensiere machte in seinem Klavierunterricht von bildhaften Vorstellungen Gebrauch und bildete des Wort Ideokinese aus zwei griechischen Wörtern, ideo (Idee oder Gedanke) und kinesis (Bewegung), um seine Unterrichtsmethode zu beschreiben. Sweigard übernahm das Wort von Bonpensiere, um ihr Unterrichtssystem zu beschreiben. Man kann Ideokinese grob als «das Bild oder...
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis6
Vorwort8
Ratschläge für den Gebrauch dieses Buches14
Erster Teil: Einführung16
Ideokinese – eine Einführung18
Interview mit André Bernard24
Ideokinese – Quelle der Inspiration46
Zweiter Teil: Zwei Seminare André Bernardsin der «Etage» in Bern50
Eine Entdeckungsreisein ihr eigenes Wesen.Erster Tag des Einführungsseminars52
Sitzen und Stehen. Zweiter Tag des Einführungsseminars78
Von den Schultern bis zu den Füßen. Dritter Tag des Einführungsseminars104
Achse und Balance. Erster Tag des Aufbauseminars136
Überraschen Sie Ihr Nervensystem. Zweiter Tag des Aufbauseminars164
Nachwort180
Über die AutorInnen183
Bücher aus verwandten Sachgebieten185

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