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S.A.E.T.I.

Die Suche nach Artefakten von außerirdischen Intelligenzen

AutorWalter Hain
VerlagBooks on Demand
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl380 Seiten
ISBN9783848239153
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR
Zahlreiche Forscher, Sachbuchautoren und auch namhafte Wissenschaftler, haben sich vorwiegend im zwanzigsten Jahrhundert, im 'Zeitalter der Raumfahrt', mit der Idee von den 'Göttern aus dem All' auseinandergesetzt. Es ist eine Idee, die aus der Fachliteratur nicht mehr wegzudenken ist. Das Buch ist eine neue und aktualisierte Bestandsaufnahme zu der Frage: Waren die Götter Astronauten? Es behandelt auch verwandte Gebiete wie die UFO-Forschung und Atlantis. Eine Suche nach Artefakten von außerirdischen Intelligenzen ist nicht a priori unwissenschaftlich. Sie reiht sich ein in die bekannte Suche nach Signalen von außerirdischen Intelligenzen, SETI. In Anlehnung daran prägte der Autor im Jahre 1992 den Begriff SAETI, die Suche nach Artefakten von außerirdischen Intelligenzen (Search for Artifacts of Extraterrestrial Intelligences).

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SAETI


Eine Idee nicht nur des Raumfahrtzeitalters


Die Paläo-SETI-Idee bzw. die SAETI-Idee, ist nicht eine Idee des Raumfahrtzeitalters, wie man meinen möchte. Schon der römische Dichter und Philosoph Lukrez (Titus Lucretius Carus, etwa 98 – 55 v. Chr.) schrieb: "Unwahrscheinlich daher ist´s, dass bei unendlichem Raume, bei unzählbarer Zahl der Stoffe, welche die Tiefen allenthalben durchschwärmen, von ewiger Regung getrieben, dass sich nur eine Welt, nur dieser Himmel gebildet."1 Der griechische Schriftsteller Plutarch (um 50 – 125 n. Chr.) diskutierte bereits über die Bewohner des Mondes und über seine Beschaffenheit: "Aller Wahrscheinlichkeit nach sind denn auch die Bewohner des Mondes, wenn es deren wirklich gibt, ganz leicht von Körper und so eingerichtet, dass sie sich mit dem, was sie dort finden, hinlänglich erhalten können."2

Auch der griechische Schriftsteller Lukian (120 – 180 n. Chr.) schilderte bereits von kosmischen Reisen und Kriegen. Er ließ in seiner Phantasie eine Kolonie der Ärmsten zum Morgenstern, der Venus, reisen, der nach seiner Vorstellung wüst und unbewohnt war. Er nannte die Außerirdischen Hippogypen (Pferdegeier), Pferdeameisen, Kohlvögel, die anstatt der Federn überall mit Kohl bewachsen sind, Flohschützen und Windläufer vom Großen Bären, Sperlingseicheln, Pferdekraniche und Hundeeichler vom Sirius, das sind auf beflügelten Eicheln kämpfende Männer mit Hundsgesicht.3

Etwas später, 1686, schrieb der Gelehrte Bernhard von Fontanelle (1657 – 1757): "Wir sind in der Welt nichts anderes, als eine kleine Familie, deren Gesichter einander ähnlich sind: In einem anderen Planeten wohnet eine andere Familie, deren Angesichter ganz anders aussehen."4 Der deutsche Philosoph und Mathematiker Gottfried Wilhelm Leibnitz (1646 – 1716) schrieb im Jahre 1710: "Heutzutage aber muss man, welche Grenzen man auch dem Weltall zu- oder abspricht, anerkennen, dass es unzählige Erden gibt, von derselben und noch größerer Ausdehnung als die unsrige, und dass diese ebenso wohl Anspruch auf vernünftige Bewohner haben, obgleich es keine Menschen zu sein brauchen."5 Der Gelehrte und Philosoph Immanuel Kant (1724 – 1804) meinte 1755, dass "die Schöpfung dem Raume nach unendlich ist, oder es wenigstens der Materie nach wirklich von Anbeginn her schon gewesen ist, der Form oder der Ausbildung nach aber es bereits ist zu werden, so wird der Weltraum ohne Zahl und ohne Enden belebt werden."6 An anderer Stelle schreibt er: "Indessen sind doch die meisten unter den Planeten bewohnt, und die es nicht sind, werden es dereinst werden."

Im Jahre 1877 entdeckte der italienische Astronom Giovanni Schiaparelli (1835 – 1910) eigenartige "canali" (Rillen) auf dem Mars, was durch eine fälschliche Übersetzung mit "Kanäle" zu einer Reihe von Spekulationen über intelligente Marsbewohner führte. Der Schriftsteller Kurd Lasswitz (1848 – 1910) ließ im Jahre 1890 in seinem Roman Auf zwei Planeten7 Marsbewohner auf der Erde landen und der berühmte Autor Herbert Georg Wells (1866 – 1946) folgte ihm 1898 mit seiner Erzählung Krieg der Welten.8 Der Roman von Wells löste als Hörspiel im Jahre 1938 sogar eine wahre Marshysterie in einer Kleinstadt in den Vereinigten Staaten aus. Viele glaubten die Marsianer seien gelandet und zogen mit Gewehren und Stöcken bewaffnet los, zur Verteidigung gegen die vermeintlichen Eindringlinge.

In der Folge kam es zu verschiedenen Spekulationen über außerirdische Intelligenzen in den Massenmedien. Wenn es tatsächlich Außerirdische geben sollte, dann könnten sie uns ja schon besucht haben – und vielleicht besuchen sie uns jetzt noch: und Tag für Tag. Unbekannte fliegende Objekte wurden gesichtet – vornehmlich nach dem Zweiten Weltkrieg, nach 1947. Bald gab es die ersten Versuche mit Raketenstarts und der Flug zum Mond schien in greifbarer Nähe. Eine Menge glaubwürdiger und unglaubwürdiger Leute wollen sie gesehen haben, die Außerirdischen in ihren "Fliegenden Untertassen", kurz UFOs genannt, nach der englischen Bezeichnung "unidentified flying objects" ("unidentifizierte fliegende Objekte").

Der Jesuitenmönch, Anthropologe, Geologe und Paläontologe Teilhard de Chardin (1881 – 1955) meinte 1950, es müsse "durchschnittlich (und als Minimum) eine Menschheit pro Galaxie: d. h., im ganzen Millionen von Menschheiten, verstreut durch die Himmel geben".9 Und der amerikanische Astronom Harlow Shapley (1885 – 1972) meinte 1958, "dass vielleicht einer von tausend Sternen überhaupt ein Planetensystem besitzt. Unter dieser Voraussetzung mag auch eins von tausend dieser Planetensysteme einen Planeten haben, der angenehme, lebensfreundliche Temperaturen aufweist, und wiederum einer von tausend dieser Planeten wäre eventuell groß genug, um eine Atmosphäre zu halten. Falls von tausend dieser Planeten wiederum nur einer chemisch geeignet zusammengesetzt ist, dann gebe es unter tausend Milliarden Sternen gerade einen, der Leben in seiner Nachbarschaft zulässt." Harlow Shapley schätzte, "dass es im gesamten Universum hundert Trillionen Sterne gibt und zumindest hundert Millionen von ihnen sollten einen Planeten besitzen, auf dem es Leben gibt".10

Noch im zweiten Weltkrieg begannen die ersten erfolgreichen Raketenversuche unter Hermann Oberth (1894 – 1989) und Wernher von Braun (1912 – 1977) in Pennemünde. Im Jahre 1958 schrieb der Raketenexperte Eugen Sänger (1905 – 1964): "Es erscheint uns heute fast wahrscheinlicher, dass unsere Vorfahren bestimmte mythologische Vorstellungen aus realen Erfahrungen bei der Begegnung mit prähistorischen Besuchern aus dem Weltall erwarben, als dass eine ans Unglaubliche grenzende Zukunftsschau sie ihnen schon vor Jahrtausenden auf wunderbare Weise geoffenbart hätte."11

Im Jahre 1959 schrieb der damals sowjetische Ethnologe Prof. Modest M. Agrest in der Zeitschrift Literaturnaja Gazeta einen Artikel über interplanetare Reisende, die einst die Erde besuchten. 1962 meinten die beiden französischen Forscher und Buchautoren Louis Pauwels (1920 – 1997) und Jacques Bergier (1912 – 1978), man möge sich einmal vorstellen, dass in der Vergangenheit Botschaften von anderen Intelligenzen aus dem Universum kamen und interplanetarische Reisende die Erde besuchten.12 Ein Forscherkollege von Prof. Agrest, der Ingenieur und Sciencefiction-Autor Alexander P. Kasanzew (1906 – 2002), sah im Jahre 1962 in dem Fries des Sonnentores von Tiahuanaco eingravierte Zeichnungen von Raumfahrzeugen und in Bronzestatuen aus Japan, aus der Zeit um 600 v. Chr., Wesen mit raumfahrttechnischen Attributen.13

Ein anderer Franzose, Altertumsforscher und Buchautor, Robert Charroux (1909 – 1978) meinte 1965 sogar, die Engel in der Bibel wären Raumfahrer gewesen. "Man braucht ihnen nur die Wesensart von Kosmonauten eines anderen Planeten verleihen, und alles klärt sich auf".14 Es war dann nicht weit entfernt, dass bald auch Jesus Christus als Raumfahrer angesehen wurde. Der ehemals sowjetische Philologe Wjatscheslaw Saizew und später auch der österreichische Buchautor Gerhard R. Steinhäuser (1920 – 1989) hatten erstmals diese Idee.15 Peter Krassa (1938 – 2005), ebenfalls österreichischer Sachbuchautor, kam dann später bewusst provokant mit seinem Werk Gott kam von den Sternen auf den Buchmarkt.16 Der ehemalige NASA-Ingenieur Josef F. Blumrich (1913 – 2002) sah, nach anfänglicher Skepsis, in den biblischen Visionen des Propheten Ezechiel ein außerirdisches Raumschiff.17 Zwei Engländer, Rodney Dale und George Sassoon, glaubten in der Bundeslade der Israeliten eine Maschine zur Erzeugung künstlicher Nahrung entdeckt zu haben: eine sogenannte "Manna-Maschine".18

Ein weiterer ehemals sowjetischer Forscher, Autor und Astronom, Joseph S. Schklowski (auch Shklovsky, 1919 – 1986), meinte 1966: "Nach unserer Kenntnis gibt es nicht ein einziges materielles Zeugnis vergangener Kulturen, das wirklich berechtigt, darin einen Hinweis auf denkende Wesen, die aus dem Kosmos kamen zu sehen", er ist aber ansonsten der Ansicht, "dass die Forschungen in dieser Richtung weder absurd noch antiwissenschaftlich sind. Man muss nur einen kühlen Kopf bewahren".19 Der gebürtige Amerikaner und später Engländer Robert K. G. Temple stellte 1976 in einem vielbeachteten Sachbuch dar, warum es seiner Meinung nach bei einem afrikanischen Volksstamm massive Beweise für einen Kontakt mit Außerirdischen vom Stern Sirius gibt.20

Selbst der anerkannte Astronom und später Kritiker der Ancient-Astronaut-Hypothese Carl Sagan (1934 – 1996), stellte im Jahre 1966 in einem Buch mit dem Titel Intelligent Life in the Universe, das er gemeinsam mit Joseph Schklowski schrieb, eine Wahrscheinlichkeitsrechnung über Raumreisende an. Er ging davon aus, "dass relativistische (zeitgedehnte) Raumflüge technisch durchführbar sind". Nach seiner damaligen Schätzung "startet jede Zivilisation in ihrer zehn Millionen Jahre andauernden technischen Phase pro Jahr ein Raumschiff, das einige tausend oder zehntausend Jahre unterwegs ist. Unter der Annahme eines unveränderlichen Universums und vorausgesetzt, dass jedes Raumschiff einen Kontakt erzielt, ereignen sich damit in der Milchstraße jährlich eine Million Kontakte. Jede technische Zivilisation hat es in ihrer Lebenszeit zu insgesamt zehn Millionen Kontakten gebracht. Ein nicht zu übersehender Bruchteil von ihnen erfolgt zwischen zwei fortentwickelten Gesellschaften. Wegen der Flugdauer der Raumschiffe sind zu jedem Zeitpunkt tausend bis zehntausend Patrouillenboote einer einzigen Zivilisation unterwegs oder, bei einer Million technischen Zivilisationen, eine bis zehn Milliarden Patrouillenboote...

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