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Wartesäle der Poesie

Schriftstellerinnen im Pariser Exil 1933-1941

AutorRoland Hoja
VerlagBooks on Demand
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl136 Seiten
ISBN9783743158825
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis3,99 EUR
Unmittelbar nach der Machtergreifung der 'NSDAP' am 30. Januar 1933 und dem einen Monat darauf folgenden Reichstagsbrand, flüchteten Menschen aus der Kultur, der Politik, der Wissenschaft und Medizin, Juden, Christen, Anders- oder Nichtgläubige, Männer wie Frauen, Mädchen wie Jungen. Das Deutschland nach der faschistischen Machtübernahme konnte nicht mehr das Ihre sein, und sie glaubten und hofften, mit ihrer Flucht ins Exil drohender Verfolgung und bedrohtem Leben entgehen zu können. Unter den Flüchtenden waren zahlreiche Schriftstellerinnen des deutschen Sprachraumes, die im Zentrum dieses Buches stehen sollen. Frauen unterschiedlicher Biografie, antifaschistischer Haltung sowie sehr sich unterscheidender literarischer Produktion und Intensität.

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Leseprobe

I.


1.Einführung zur politischen Situation im Umfeld Verlauf 1929 - 19418


24.10.1929

Börsenkrach in New York – Beginn der Weltwirtschaftskrise

Der Schwarze Donnerstag ist mit seinem Börsenkrach in New York der Beginn einer weltweiten Wirtschaftskrise.

28.1.1933

Rücktritt Schleichers

Hitler und Papen verbünden sich gegen Schleicher.

Schleicher erklärt am 28. Januar 1933 seinen Rücktritt.

30.1.1933

Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler

Die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler bringt für Deutschland und Europa schwerwiegende Folgen mit sich.

1.2.1933

Auflösung des Reichstages

RP Hindenburg löst im Februar den Reichstag auf und setzt Neuwahlen für den 5. März 1933 an.

27.2.1933

Der Reichstagsbrand und seine Folgen

Ende Februar brennt der Reichstag. Die Folgen des Brandes sind das Ende der sog. ‚Weimarer‘Demokratie in Deutschland.

10.5.1933

'Bücherverbrennung'

13.1.1935

Die Saarabstimmung

Die meisten Saarländer stimmen für eine Wiedereingliederung des Saargebietes in das Deutsche Reich.

16.3.1935

Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht

bedeutet einen Bruch des Versailler Vertrages.

26.6.1935

Inkrafttreten des Reichsarbeitsdienstes

Der Reichsarbeitsdienst wird ab 1935 für die Männer Pflicht, für die Frauen ab 1939._

15.9.1935

Nürnberger Gesetze

Hitler verkündet auf dem Reichsparteitag in Nürnberg die so genannten "Nürnberger Gesetze".

Februar 1938

Verhandlungen über Österreich

Am 12. Februar trifft sich Hitler mit dem österreichischen Bundeskanzler Kurt von Schuschnigg. Hitler droht mit dem Einmarsch der Wehrmacht.

12.3.1938

Der Anschluss Österreichs

In Österreich marschieren deutsche Truppen ein und besetzen das Land. Die Nationalsozialisten sehen dies als Wiedervereinigung mit Österreich._

10.4.1938

Volksabstimmung über Anschluss Österreichs

Spätsommer 1938

Das Münchner Abkommen

Nach der Konferenz von München ist das Ende der Tschechoslowakei schon fast abzusehen. Das erste Ergebnis ist die Abtretung des Sudentenlandes.

15.3.1939

Einmarsch in die Tschechoslowakei

Deutsche Truppen marschieren in die Tschechoslowakei ein. Am Tag darauf wird das Protektorat Böhmen und Mähren errichtet.

23.8.1939

deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt

Die Sowjetunion und das Deutsche Reich schließen einen auf zehn Jahre befristeten Nichtangriffspakt.

1.9.1939

Überfall auf Polen

Den vorgetäuschten Überfall auf den deutschen Sender Gleiwitz durch Polen nimmt Hitler zum Anlass für einen Gegenangriff auf Polen.

9.4.1940

Angriff auf Dänemark und Norwegen

Ohne Kriegserklärung marschiert die deutsche Wehrmacht in Dänemark und Norwegen ein und stößt auf wenig Gegenwehr.

10.5.1940

Überfall auf Belgien

Die deutsche Wehrmacht marschiert durch die Benelux-Staaten. Der Angriff kommt überraschend.

Mai 1940

Beginn der Westoffensive: 1. Phase

Im Mai 1940 beginnt die so genannte Westoffensive. Neben dem Krieg im Osten soll der Krieg im Westen schnell eine Entscheidung herbeiführen.

5.6.1940

Die Westoffensive: 2. Phase

Die zweite Phase der so genannten Schlacht um Frankreich beginnt am 5. Juni.

22.6.1940

Waffenstillstand von Compiègne

Der französisch-deutsche Waffenstillstand ist für die Deutschen eine späte Rache für den Waffenstillstand von Compiègne 1918.

22.6.1941

Unternehmen Barbarossa

ist der Deckname für Hitlers Angriffsplan auf die Sowjetunion. Am 22. Juni 1941 beginnt der Angriff ohne Kriegserklärung.

Das Wesen eines geschichtlichen Zeitstrahls liegt darin, eine punktuelle Kurzübersicht zu zeigen. Das kann natürlich keine Geschichtsschreibung ersetzen, geschweige denn als eine solche Gültigkeit beanspruchen.

Hier kommt es auf eine Übersicht an, die auf im Text bezeichnete Daten und Ereignisse, mit denen dort bezeichnete Personen in Verbindung standen, verweisen. Damit ist natürlich noch nicht eine Hintergründung und ein Zusammenhang bereit- und hergestellt. Um dies zu leisten, sind Leser_Innen, gefordert, sich darum zu kümmern. Über den hier vorgelegten Ansatz, wenn nötig, hinaus.

Es erscheint in herkömmlich medial verbreiteter bürgerlicher Geschichtsdarstellung oft als sei die 'Machtergreifung' Adolf Hitlers im wesentlichen eine Frage der Vielparteilichkeit der 'Weimarer Republik' und letztlich ein zunächst nicht zu verhindernder Akt parlamentarischer Gesetzlichkeit und darin solcher Mehrheiten. Die'Ernennung' Hitlers zum Reichskanzler stellte sich zwar scheinbar zunächst dar als parlamentarischer Akt des zuständigen Reichspräsidenten Heinrich von Hindenburg. Dem Wesen nach allerdings handelte es sich um eine gefährliche Kollaboration der deutschen kapitalistischen Konzernspitzen mit der NSDAP, die sie als Zauberlehrling hofierten, lancier -ten und protegierten. Das entsprechende historische Ereignis dazu im Vorlauf bedeutete gewissermaßen das Spitzentreffen als 'Geheimtreffen' Adolf Hitlers mit diesem Kreis der Auserwählten am 20.2.1933 im Berliner 'Reichstagspräsidentenpalais'9. Dies und der Bezug auf die ökonomische Misslage der Industriekonzerne und Großbanken während der noch anhaltenden 'Weltwirtschaftskrise als Krise des Kapitals, kann als Grundstruktur gelten, um mit Macht diesem Adolf Hitler und der NSDAP zur vollkommenen parlamentarisch legitimierten Macht zu verhelfen.

Die weiteren im Zeitstrahl aufgeführten Kerndaten basieren auf dieser Grundlage, indem sie sozusagen aus diesem bereitgestellten Schoß krochen. Indem sie ökonomisch, politisch-militärisch nach Innen und nach Außen, antihumanistisch-mörderisch zur imperialen Erweiterung des Reichs, zur Vernichtung des Judentums als 'antiarisch- und bolschewistisch-kommunistischer' Rasse, wie eben zur vernichtenden Bekämpfung des noch jungen Kommunismus als Weltbewegung antraten. Derlei Betrachtung versteht notwendig den Faschismus als höchstes, menschenverachtendes Stadium des Kapitalismus.

Schon mit dem selbst inszenierten sog. Reichtagsbrand, für den das Judentum und der Kommunismus in einer Person verantwortlich dekretiert wurde, während die bereits vorbereitete Verordnung zum Schutz von Volk und Staat schon am darauffolgenden Tag, 27.Februar, verkündet wurde. Dieses Gesetz wie das sog. Ermächtigungsgesetz vom 23. März 1933 und folgende sollten nach Innen die erneute Prosperität, dh. den Maximalprofit der Großindustrie und der Banken sichern, wozu natürlich die entwickelte Massenarbeitslosigkeit massiv bekämpft werden musste durch Senkung des Lohnniveaus vor der Krise, durch Investitutionen in die teils marode Infrastruktur und in den Konsumtionssektor zur Einheit von Volk und Staat. Nach Außen ein als gemeinsam geltender Feind des Volkes ausgemacht werden musste, die'Unter'- Menschen der Ostgebiete, deren Siedlungs-,Arbeits- und Lebensgebiete. Die UdSSR als solche.

All das war nicht allein die agressiv-imperiale Leistung einer Person Adolf Hitler, sondern eine, deren Interessensbasis und -leitung sich im herrschenden kapitalistischen System gründete, deren kapitalen Stellvertretern und deren konservativ bis faschistischer Interessensvertreter in der namhaften Politik. Das war auch der Grund, zunächst jedenfalls, warum sich der antifaschistische Kampf auch gegen Kapitalismus und Imperialismus richtete, ja richten musste.

2.


Lektürebegegnung: Texte als Abbild von historischen Wirklichkeiten 1933-1941


Nach der de facto Machtergreifung Adolf Hitlers als von Kapital und Politik implantiertem Reichskanzler und damit der NSDAP als führendes Machtinstrument im Januar1933, entwickelten sich unterschiedliche historische, nationale wie internationale Ereignisse in Folge.

Befanden sich Schriftstellerinnen auf der Flucht, bereits exiliert in Paris oder aber arbeits- und lebensbedroht noch geduldet, wie eben die österreichischen Schriftstellerinnen ab 1938, so reflektier ten sie diese aus unterschiedlichen zeitlichen und situativen Kontexten. Soweit solche, erneute Gefahren wie aber auch Hoffnung bringende Ereignisse, virulent in allgemeiner und auch individueller Seinslage aus der Beobachtung oder gar Betroffenheit texturiert wurden, werden sie in diesem Kapitel zunächst weitgehend unkommentiert, narrativ zitiert. Gelesen werden sollten sie als Äußerung im Kontext der beschriebenen Situation selbst, als erzeugtes literarisches Produkt in dialektischer Wechselbeziehung der aktuell individuellen und der sie umgebenden weltlich-gesellschaftlichen Situation. Nämlich grundlegend der, nicht mehr an die jeweilige Heimat gebunden arbeiten und leben zu können. Diese Literatur wird so...

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