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Zum Studium in der DDR

Zwischen Solidaritätsbasar und Kaderschmiede

AutorSandra Naumann
Verlagdiplom.de
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl165 Seiten
ISBN9783836603089
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis48,00 EUR
Inhaltsangabe:Einleitung: Internationale Solidarität“ und „Völkerfreundschaft“ waren Begriffe, die in mündlicher und verschriftlichter Form als Propaganda, aber auch im täglichen Leben in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) verbreitet waren. So sind die meisten DDR-Bürger mit der theoretischen Handhabung dieser Begriffe von Kindheit an vertraut gemacht worden. Die „Erziehung zu Solidarität“ spielte scheinbar eine wesentliche Rolle, fanden doch immer wieder zahlreiche Veranstaltungen, wie beispielsweise Solidaritätsbasare mit Spendensammlungen oder als Protestaktionen gegen den Vietnamkrieg statt. Umso mehr verwundert, daß die Bevölkerung intensive und persönliche Kontakte zu Angehörigen anderer Nationen oft erst im Verlauf eines Arbeitslebens, als Gastarbeiter in den Betrieben, oder aber als Studenten an Universitäten und Hochschulen der DDR erlebte. Dabei waren die internationalen Verbindungen allgegenwärtig im öffentlichen Leben. Die hier vorliegende Arbeit beschäftigt sich, stützend auf diese Beziehungen, mit dem Thema der ausländischen Studenten an den Bildungseinrichtungen der DDR, speziell der Technischen Universität Dresden. Dabei wird auch das Verhältnis zwischen den Ausländern und den Studierenden der DDR-Bevölkerung näher betrachtet. Damit Studierende an den Universitäten und Hochschulen des Landes aufgenommen werden konnten, spielten die wissenschaftlichen und technischen Beziehungen zu anderen Einrichtungen in Partnerstaaten eine entscheidende Rolle. Diese leisteten einen Beitrag zur Stärkung der DDR und der sozialistischen Staatengemeinschaft, zur demokratischen, antiimperialistischen Entwicklung in den Nationalstaaten und Entwicklungsländern sowie zur vertraglich vereinbarten Zusammenarbeit mit Einrichtungen kapitalistischer Länder unter konsequenter Wahrung der Interessen der DDR. Das heißt aber auch, daß sich die jeweiligen Zielstellungen und Bemühungen der Universitäten und Hochschulen nach den temporären politischen Vorgaben der DDR-Regierung richteten. Die außen- und innenpolitische Begebenheiten spiegelten sich so in den Bildungseinrichtungen wider und lassen sich auch an den Verbindungen der Technische Universität Dresden (TUD) zu ihren Partneruniversitäten nachvollziehen. Die abgeschlossenen Verträge und Vereinbarungen zwischen Bildungseinrichtungen sollten die Politik der DDR unterstützen und auf der Grundlage der Beschlüsse von Partei und Regierung zur allseitigen Stärkung beitragen. Sie stellten ein dichtes, [...]

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis4
1. Einleitung6
2. Literaturüberblick14
3. Die Rolle des Ausländerstudiums für das Selbstempfinden der DDR18
3.1. Politische Abhängigkeit oder Selbstständigkeit - Wirtschaft und Wissenschaft als Komponenten der Außenpolitik der DDR18
3.2. Internationale und innerstaatliche Unterstützung für die ausländischen Studierenden21
3.3. Die Bildungsideologie22
4. Studieren in der DDR26
5. Die Beziehungen der Deutschen Demokratischen Republik zur Demokratischen Republik Vietnam/Sozialistischen Republik Vietnam29
5.1. Die besondere Bedeutung der Entwicklungsländer29
5.2. Geschichte der Auslandsbeziehung zu Vietnam36
5.2.1. Eine „Tradition der Freundschaft“?36
5.2.2. Ausbau und Festigung der wissenschaftlichen Beziehungen40
5.2.3. Sind die Ziele erreicht?44
6. Das Ausländerstudium46
6.1. Sozialistische Erziehung und Studium – Bildung als politischer und ideologischer Faktor46
6.2. Solidarität – Bestandteil eines Studiums49
6.3. Die Einbindung der Problematik des Ausländerstudiums in bilaterale Verträgeund Abkommen51
6.4. Verträge der Technischen Universität Dresden mit Partnereinrichtungen55
6.5. Das perfekte Chaos? – Die Kunst des Improvisierens am Beispiel der Sektion Forstwirtschaft56
6.6. Motive der Studierenden für ein Studium in der DDR59
6.7. Die Voraussetzungen für eine Zulassung zu einem Studium an der TUD62
6.7.1. Gesundheitliche und moralische Voraussetzungen62
6.7.2. Die Finanzierung des Studiums64
6.7.3. Studienvorbereitung am Herder-Institut der Karl-Marx-Universität Leipzig68
6.8. Das Studium an der Technischen Universität Dresden70
6.8.1. Das System der Verantwortungsbereiche für das Ausländerstudium70
6.8.2. Offizielle Betreuungseinrichtungen für die ausländsichen Studenten72
6.8.3. Die persönliche Betreuung der ausländischen Studenten durch Bezugspersonen75
6.8.4. Die Berichterstattung über das Leben der ausländischen Studenten81
6.9. Das Studentenleben85
6.9.1. Die Phase der Eingewöhnung85
6.9.2. Die Studienzeit86
6.9.3. Die Teilnahmemöglichkeiten an studiumbezogenen Praktika88
6.9.4. Die Studienleistungen89
6.9.5. Das politische Leben der vietnamesischen Studenten an der TUD92
7. Der Alltag der ausländischen Studenten in Dresden95
7.1. Das Leben in den Wohnheimen95
7.2. Die Regeln im Heim98
7.3. Die Gestaltung der Freizeit99
7.4. Gesellschaftliche Veranstaltungen101
7.5. Disziplin102
7.6. Freundschaften und Diskriminierung104
8. Die DDR-Bevölkerung und ihr Verhältnis zu den ausländischen Studenten - Solidarität mit Vietnamesen – Bestandteil eines Studiums?107
9. Der Abschied von der DDR111
9. 1. Die Heimreise111
9.2. Nachkontakte112
10. Ausblick116
11. Schlußbetrachtung118
12. Anhang125
A) Fragebogen125
B) Biographische Angaben zu den Zeitzeugen127
C) Der Fall „Linotschka"128
E) Abkürzungsverzeichnis129
F) Organisationsstrukturen134
G) Quellen und Literaturverzeichnis135

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