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Institutioneller Wandel und Organisationen

Grundzüge einer strukturationstheoretischen Konzeption

AutorSimone Schiller-Merkens
VerlagVS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV)
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl276 Seiten
ISBN9783531910925
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis34,99 EUR
Der soziologische Institutionalismus zählt - auch unter der Bezeichnung Neoinstitutionalismus - zu den führenden Theorien der Organisationsforschung. Im Zentrum des derzeitigen Erkenntnisinteresses steht die Frage des institutionellen Wandels. Simone Schiller-Merkens stellt den aktuellen Forschungsstand dar, arbeitet die wesentlichen theoretischen Problemfelder der Auseinandersetzung heraus und entwickelt einen praxistheoretischen Lösungsansatz.

Dr. Simone Schiller-Merkens promovierte bei Prof. Dr. Erich Frese am Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Organisation an der Universität zu Köln. Sie ist Habilitandin am gleichnamigen Lehrstuhl der Universität Mannheim.

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Leseprobe
4 Grundzüge einer strukturationstheoretischen Konzeption institutionellen Wandels (S. 173-174)

Während im Zuge des zweiten Kapitels die theoretischen Anforderungen an eine Konzeption des institutionellen Wandels herausgearbeitet und mit dem vorangegangenen Kapitel die Grundlagen der Strukturationstheorie behandelt wurden, gilt es im Weiteren die handlungsleitende These dieser Arbeit zu begründen: Die Strukturationstheorie liefert eine aussichtsreiche Grundlage zur Untersuchung von Phänomenen des institutionellen Wandels. Freilich soll es nicht allein bei einer bloßen Begründung dieser These bleiben.

Vielmehr werden die wesentlichen Bestandteile einer strukturationstheoretischen Konzeption des institutionellen Wandels darzulegen sein. Da diese vor dem Hintergrund der im zweiten Kapitel genannten Anforderungen zu begründen sein werden, liegt der Ausgangspunkt der weiteren Überlegungen zunächst in einer Rückbesinnung darauf, welchen Anforderungen eine sozialtheoretische Forschungskonzeption grundsätzlich unterliegt, soweit sie eine umfassende Betrachtungsweise des Phänomens institutionellen Wandels zu ermöglichen beansprucht. Die diesbezüglichen Anforderungen wurden im Rahmen des zweiten Kapitels unter den Schlagwörtern „Bedingungen" sowie „theoretische Herausforderungen" eingeführt.

So befassen sich zunächst weite Teile des zweiten Kapitels mit den potentiellen Bedingungen, die den Wandel von Institutionen zu beeinflussen vermögen. Dazu zählen Machtfaktoren wie die Zentralität von Akteuren ebenso wie soziostrukturelle Bedingungen, so beispielsweise die Art, wie sich das Institutionengefüge in den Handlungsmomenten darstellt, ob konfliktär oder widersprüchlich. Im Kern wurde gezeigt, dass Prozesse des institutionellen Wandels in praxi unter einem historisch einmaligen Bündel an Bedingungen verlaufen, das sich ex ante nicht allgemeingültig festhalten lässt. Als Anforderung wurde insoweit abgeleitet, dass die gewählte sozialtheoretische Grundlage hinreichend allgemein gehalten sein sollte, um möglichst viele der potentiell denkbaren Bedingungen integriert behandeln zu können.

Als weitere Anforderungen an eine Konzeption des institutionellen Wandels wurden die theoretischen Herausforderungen einer Mikro-Makro-Verbindung, einer Akteurkonzeption und einer Prozessorientierung aufgezeigt. Sich diesen Problemfeldern zu stellen, setzt grundlegend voraus, die Veränderlichkeit von Institutionen aus den Prozessen sozialer Interaktion heraus zu begreifen, handelt es sich doch um soziale Phänomene, deren eigentliche Existenz (wenngleich nicht unmittelbar, so doch dem Grunde nach) auf das Wirken sozialer Akteure zurückgeht. Das soziale Handeln menschlicher Akteure in Interaktionsprozessen, ihre veränderliche Handlungsmächtigkeit gegenüber veränderlichen Institutionen, stellt insoweit einen grundsätzlichen Erklärungsparameter in einer theoretischen Konzeption des institutionellen Wandels dar.

Dazu bedarf es – neben eines entsprechend ausgeglichenen Akteurmodells – einer Mikro-Makro-Konzeption, anhand derer der Wandel von Institutionen nicht kausal auf das Handeln einzelner Akteure zurückgeführt (individualistische Überzeichnung), jedoch ebensowenig lediglich durch akteurunabhängige makrostrukturelle oder exogene Veränderungen begründet wird (holistische Überzeichnung). Des Weiteren gilt es, eine prozessorientierte Perspektive einzunehmen, anhand derer sich der makrosoziale Wandel von Institutionen im Zuge der Mikroprozesse sozialer Interaktion nachzeichnen lässt.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis14
Abkürzungsverzeichnis16
1 Einleitung17
1.1 Problemstellung17
1.2 Ziel und Aufbau der Arbeit24
2 Institutioneller Wandel aus dem Blickwinkel der organisationswissenschaftlichen Forschung28
2.1 Grundlagen des organisationssoziologischen Institutionalismus28
2.2 Institutioneller Wandel71
2.3 Vorbemerkungen zu einer theoretischen Konzeption institutionellen Wandels118
3 Grundlagen der Strukturationstheorie128
3.1 Begriffliche Grundlagen133
3.2 Strukturelle Analyse140
3.3 Analyse des strategischen Verhaltens146
3.4 Strukturation oder soziale Reproduktion157
4 Grundzüge einer strukturationstheoretischen Konzeption institutionellen Wandels171
4.1 Einführende Anmerkungen zur strukturationstheoretischen Grundlegung178
4.2 Bedingungen des institutionellen Wandels188
4.3 Theoretische Herausforderungen und der Beitrag der Strukturationstheorie201
Kognitiver Gehalt Materieller Gehalt218
5 Perspektiven für die Organisationsforschung242
5.1 Beitrag zum organisationssoziologischen Institutionalismus242
5.2 Institutioneller und organisatorischer Wandel247
Literaturverzeichnis250

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