Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Technische Universität Berlin (Mittelalterliche Geschichte), Veranstaltung: HS Vom Frankenreich zum Königreich Frankreich, 12 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Diesem Weg von Chlodwigs Stellung als saalfränkischem Sprengelkommandanten in der ehemaligen römischen Provinz Belgica II, der zunächst nur als einer unter vielen eine Hegemonialstellung errang, schließlich aber zum Christentum konvertierte und mit der merowingischen Reichskirche zugleich die Herrschaftsgrundlage für sein christliches Königtum begründete, soll in dieser Hausarbeit nachgegangen werden. Zugleich kann dabei allerdings die Frage nach den Gründen für den Glaubensübertritt nicht außer Acht gelassen werden, die hier der später zu belegenden These folgen soll, dass Chlodwig lediglich aus machtpolitischen Gründen und absolut opportun den Wechsel zur katholischen Konfession des Christentums vollzog. Daneben soll im ersten Kapitel auf die Entstehungsgeschichte der fränkischen Ansiedlungen auf römischem Boden eingegangen werden, um dem geneigten Leser in der Chronologie der wechselseitigen Beziehungen zwischen gallo-romanischer Führungs- und Oberschicht auf der einen und den fränkischen Stammesangehörigen auf der anderen Seite das komplexe Nebeneinander von Ethnien und Herrschaftsstrukturen besser vor Augen führen zu können, das damals zur Zeit des Übergangs von der Spätantike zum Frühmittelalter in den nordwesteuropäischen Territorien bestand. Erst das Wissen um die politischen Zusammenhänge jener Periode, die vom Niedergang der römischen Herrschaft und dem starken Expansionsdrang germanischer Völkerscharen geprägt war, ermöglicht es, Chlodwigs Aufstieg, seine diplomatischen Unternehmungen und Maßnahmen zur Absicherung des eigenen Führungsanspruches, die in Kapitel III. genauer dargestellt werden, in vollem Umfang nachvollziehen und verstehen zu können. Die Rolle, die dem katholischen Christentum in diesem Rahmen als Stifterin einer Reichs- und Glaubenseinheit zufiel, die zugleich auch einem Verschmelzen des gallo-romanischen Senatorenadels mit den fränkischen Oberschichten Vorschub leistete, darf dabei keinesfalls außer Acht gelassen werden, leitet sie doch unmittelbar zur entscheidenden Fragestellung dieser Hausarbeit nach der persönlichen Einstellung Chlodwigs I. zum christlichen Glauben über. Ob die eingangs aufgestellte Behauptung Richtigkeit besitzt, dass dieses Verhältnis allein von bloßem Opportunismus geprägt gewesen ist, soll im letzten Kapitel ausführlich erörtert und in diesem Zusammenhang auch auf zeitgenössische Quellen verwiesen werden.
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