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E-Book

Alle, nicht jeder

Einführung in die Methoden der Demoskopie

AutorElisabeth Noelle-Neumann, Thomas Petersen
VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl660 Seiten
ISBN9783540267966
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR
Allein mit der Beobachtungsgabe können wir die soziale Wi- lichkeit nicht wahrnehmen. Wir müssen uns mit Geräten aus- sten, die unsere natürlichen Fähigkeiten verstärken, so wie es für die Beobachtung der Natur längst geschehen ist. Umfragen sind ein solches Hilfsmittel, seit dem Ende des 18. Jahrhunderts mühsam methodisch entwickelt, mit eigen- tigen Verzögerungen, gegen beharrliche Widerstände. »Die empirische Tradition der Erforschung von Meinungen und Einstellungen begann - recht bescheiden - in Deutschland«, schrieb der Pionier der modernen Sozialforschung Paul 1 Lazarsfeld. Aber die Tradition der deutschen Umfragen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts war völlig abgerissen und so gut wie vergessen, als nach 1945 Bevölkerungsumfragen in Deutschland wieder aufkamen. Man hielt sie für eine ameri- nische Erfindung. Das neue Beobachtungsinstrument wurde kaum mit Freude begrüßt, nicht als Fortschritt menschlicher Erkenntnismögli- keiten gepriesen. Es weckte Unbehagen. Man wunderte sich, warum plötzlich überall Umfrageergebnisse erschienen, in Z- tungen und im Rundfunk, in den politischen Reden ebenso wie in den Geschäftspapieren der Firmen. Zeitweise dachte man, es sei eine Mode. Heute sind Umfragen aus dem politischen und dem Wi- schaftsleben und aus vielen anderen Bereichen nicht mehr w- zudenken. Doch das Mißtrauen in der Öffentlichkeit ist gebl- ben.

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Inhaltsverzeichnis
Vorwort zur vierten, überarbeiteten Auflage7
Vorwort zur ersten Auflage11
Inhalt21
Einleitung25
Liegen die Meinungsforscher nicht meistens daneben?26
Statt der Einteilung in »richtig« oder »falsch« – ein Denken in Wahrscheinlichkeiten32
Person und Merkmal33
Das Übergreifen der Statistik – Darf man Menschen zählen?34
Mehrzahlbereich und Moralstatistik36
Das Gesetz der großen Zahl und die Willensfreiheit des Menschen38
Aufkommen der Umfragen42
Konfrontierung mit dem Stichprobenverfahren44
Das Unbehagen gegenüber Zahlen47
Abstoßende Gleichförmigkeit im statistischen Bereich48
Der Mensch als Bruchteil der Menschengattung48
Gute Einzahl, böse Mehrzahl49
Ist Statistik oberflächlich?51
Falsche Übertragung von Vorstellungen des Individualbereichs in den statistischen Bereich52
Demoskopie und Massenkultur53
Verlust der Ganzheit54
Wie gut ist der Apfelwein? Fallstudien sind eindrucksvoller als Prozentangaben56
Der Merkmalsbereich: die Perspektive der Herrscher, Heerführer, der Bürokratie – und der Sozialwissenschaftler58
Wir müssen zählen, um Nachweise führen zu können60
Aussagen über alle sind nicht Aussagen über jeden61
I. Das demoskopische Interview63
Umdenken: Das Gespräch ist kein Gespräch64
Interviewer und Befragte: die schwächsten Glieder in der Kette66
Radikale Trennung der Rolle von Forscher und Interviewer69
Die Standardisierung verlangt intensive Vorarbeit79
Der Forscher geniert sich84
Das demoskopische Interview ist ein Reaktions- Experiment86
Bekehrungen im Interview – leicht, aber nutzlos90
Man kann die ganze Bevölkerung hören, aber nicht zur ganzen Bevölkerung sprechen96
II. Der Fragebogen97
Programmfrage und Testfrage97
Man muß die Methode aus ihren Fehlerquellen verstehen99
Die Programmfrage wird »übersetzt« – die Testfrage wird » formuliert «104
Sagen die Leute die Wahrheit?106
»Nicht der Interviewer, der Fragebogen108
muß schlau sein«108
Fragebogenkonferenz114
Aufbau und Reihenfolge: » Ich habe Ihren Fragebogen geordnet«124
Fragebogen mit guten Manieren126
Der Lernprozeß im Interview: » Kommt danach WARUM? «127
Wie lange darf ein Interview dauern?129
Der taube Interviewer131
Die »offene Frage« stammt aus dem Einzelgespräch und ist für statistische Verarbeitung meist weniger gut geeignet132
Beispiele fragebogentechnischer Lösungen134
Listen, Bilder, Karten: Wo das Telefon versagt150
Der Vorstoß ins Unbewußte101175
Der Interviewer als Beobachter193
Hundert Stolperfallen195
III. Der repräsentative Querschnitt212
»Das Geheimrezept verraten Sie sicher nicht!«212
Die mathematische Grundlage, das »Gesetz der großen Zahl «214
Drei statistische Schlüsse und viele Formeln231
Das verkleinerte Modell235
Abgrenzung des »Universums«: Über wen soll die Untersuchung aussagen?236
Die Meinung aller Edelgesinnten237
Warum man manchmal die falschen Leute befragen muß237
Wer wird befragt? Die Auswahl der Zielperson239
»Random« und »Quota«240
»Sie überlassen die Auswahl dem Zufall? Das ist aber sehr leichtsinnig «241
Grundtypen von Random-Auswahlverfahren242
Listen, Dateien oder Flächenstichproben249
Stichproben mit Denkfehlern257
Die Quotenmethode259
Repräsentative und nichtrepräsentative Quotenauswahl36262
Gleiche Chance für jeden263
Das Mißverständnis der gezielten oder bewußten Auswahl264
Für und wider »Random« und Quote267
Bleibt der Interviewer im Parterre?280
Immer dieselben Leute: Die Panel-Methode285
Wieviel Prozent müssen befragt werden?289
Sind weniger als 2000 auch repräsentativ?290
Wie genau sollen die Ergebnisse sein?291
Halbgruppen: Die gegabelte Befragung88293
Der »geschönte« Wähler?294
»Exit Polls«301
Hinz und Kunz302
Schneeball oder Kette und andere unkonventionelle Auswahlverfahren303
Repräsentative Querschnitte sind robust306
Telefonische Umfragen312
Schriftliche Umfragen129318
Internet-Umfragen321
IV. Interviewer-Organisation und Feldarbeit Sorgfältige Auswahl – wenig Schulung322
Der kontaktfähige Pedant323
Wie findet man Interviewer?328
Vertreternetz: kein brauchbares Vorbild330
Abermals: Man muß die Methode aus ihren Fehlerquellen verstehen331
»Interessieren Sie sich für Menschen?«334
Test und Training zugleich335
Zentralisierte oder dezentralisierte Interviewer- Organisation337
Frau Peters großer Sohn: Ein Brief an Interviewer über Probleme des Messens350
»Das erklären wir den Interviewern!«355
Interviewer-Einsatz363
»Feldarbeit« in der Wohnküche365
Auswahl, Pflege, Einsatz, Kontrolle – die Interviewer- Organisation wird als Kollektiv behandelt372
Das Fälscher-Problem373
Der Interviewer-Einfluß376
Interviewer im vorstatistischen Bereich379
V. Aufbereitung381
Die Rückübersetzung381
Der Verschlüsselungsplan382
Der Verschlüsselungsplan entsteht in zwei Etappen383
Sieben Regeln, wie man Zähl-Kategorien für Antworten auf offene Fragen bildet387
Hoffnungen in 21 Kategorien: Beispiel eines Verschlüsselungsplans395
Verschlüsselung von Zahlenangaben397
VI. Auswertung, Analyse400
Die eindimensionale Grundtabelle: » Schlafen Sie meist leicht ein? «400
Warum Umfrageergebnisse meist in Prozentzahlen ausgedrückt werden402
Die Beziehungen zwischen zwei Zahlen404
Absolute Zahlen: störend und notwendig407
Wenn Prozentadditionen über 100 ergeben409
Das Einschlafen wird analysiert413
Der Schritt von der zwei- zur dreidimensionalen Tabelle – eines der wichtigsten Manöver415
»Das Alter wird konstant gehalten«418
Scheinkorrelationen:419
Fallgruben419
für Analytiker419
Macht fernsehen blind?422
Die Suche nach dem Stör-Faktor428
Die »erklärende Korrelation« hilft, Kandidaten für Lebensversicherungen zu finden433
Welcher von zwei einflußreichen Faktoren ist der einflußreichere?434
Kann etwas zutreffen und doch eine Scheinkorrelation sein? Ein Schema zur Bestimmung436
Ein dritter Fall: die bedingten Korrelationen438
Nach welchen Gruppen soll das Material ausgezählt werden?439
Ehemann sparsam, Ehefrau sparsam: Milieu- Analyse und andere Klassifikationen, die über das Individuum hinausgreifen440
Kreuz- und Quer-Auswertung: Das Umfragematerial wird durchgekämmt441
Fünf Schlüsselbegriffe: Stimmigkeit, Verläßlichkeit, Gültigkeit, Präzision, Genauigkeit448
»Weil die Grillen zirpen, geht die Sonne auf«452
Der erste Schritt: die Suche nach verborgenen statistischen Knoten456
VII. Untersuchungskonzepte457
Die Untersuchung von Kausal-Beziehungen458
Kann man mit Statistik alles beweisen?463
Für die Analyse gesucht: statistisch vergleichbare Gruppen464
Das Feldexperiment in der Sozialforschung465
Die gegabelte Befragung ist die verbreitetste Form statistischer Experimente473
Beispiel Anzeigentest473
Test der Wirkung von Wörtern und Argumenten476
Beispiel Produkttest480
Vorzüge der Panel-Methode für Prozeß- Analysen481
Trend-Beobachtungen führen über Jahrzehnte hinweg491
Nutzt sich ein Bild ab? Der Zeitraffer-Test494
Motivforschung496
Suchphase und Beweisphase499
Personenbezogene und merkmalbezogene Motivforschung503
Aufklärung des Einzelfalls504
Der Einkaufszettel mit Nescafé – ein Klassiker statistischer Motivforschung506
Junger Mann mit Zigarette: Vom Rauchen wird bei einer Motivstudie über das Rauchen nicht gesprochen508
Korrelationsanalyse als beweiskräftiges Instrument der Motivforschung510
Was sind interessante Motive? Man muß praktische Folgerungen aus ihrer Entdeckung ziehen können514
Die Umfrageforschung überschreitet die Grenzen der Aussagefähigkeit des Individuums515
Lesendes Kind, spielendes Kind. Das Experiment zeigt den Stellenwert des Lesens516
Ist Design unwichtig?519
Symptome, Signale: Schmeckt das Pfeifchen noch?521
Das »bella-figura«-Syndrom88522
Vorstellungen im Relief: die »Images«524
Nahbild und Fernbild: das Stereotyp529
Die sozial-optische Täuschung531
Ein Arsenal von Skalen534
Telefon, aber kein fließendes Wasser?536
Indikator-Fragen und das Phänomen ihrer Austauschbarkeit541
Wie frisiert man ein Moped?542
Experiment andersherum: die Extremgruppen- Analyse544
Signifikanzberechnungen, Korrelations- Koeffizienten: Hilfsmittel der Analyse545
Die zu Unrecht verachtete Kreuztabelle549
Schöner als jede Tabelle: das Mapping553
Wie die Skala Persönlichkeitsstärke entdeckt wurde559
»An Faktorenanalysen glaube ich nicht«562
Wie Kolumbus566
Ein Prozeß öffentlicher Meinung wird analysiert574
Der »Story-Finder«. Der Geschichten-Entdecker577
VIII. Berichterstattung582
Neugruppierung des Materials: Abwerfen von fragetechnischem Ballast582
Die beste Basis der Prozentberechnung läßt sich nicht mechanisch festsetzen588
Betriebe? Verbrauchte Mengen? Geräte? Prozentzahlen beziehen sich nicht immer auf Personen591
»Weiß nicht« gehört zum Ergebnis592
Prozente in »welcher Richtung«?593
Die Prozentrechnung soll von dem einflußreicheren Faktor ausgehen596
Überflüssige Zahlen und Abkürzungen töten eine Tabelle599
Die unabhängige Variable als Subjekt, als Personengruppe vorstellen, die abhängige mit einem Verb einführen605
Scheinwerfer auf das Wesentliche: Graphiken607
Die Fahrgäste massieren sich an den Verkehrsspitzen613
Befunde und Vermutungen optisch voneinander absetzen614
Einleitung und Anhang615
Testfragen konkret, Berichterstattung abstrakt615
Nachwort: Wie erkennt man Qualität in der Umfrageforschung?616
Enzyklopädisches Stichwort: » Umfrageforschung – Demoskopie«623
Organisatorischer Aufbau von Instituten für Umfrageforschung628
Literatur630
Register650

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