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Benedict Cumberbatch - Die inoffizielle Biografie

AutorChristian Humberg, Christian Lukas
VerlagMarkus Rohde Verlag
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl130 Seiten
ISBN9783956621017
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis4,99 EUR
Benedict Cumberbatch stand urplötzlich im Zentrum der allgemeinen Aufmerksamkeit. Das heißt aber nicht, dass er vom Himmel fiel. Diese Biografie bietet alles, von den zaghaften Schultheater-Anfängen seiner Bühnenkunst u. a. als Elfenkönigin Titania in Shakespeares 'Ein Sommernachtstraum', über seine Studienzeit, als er sich noch Ben Carlton nannte, bis hin zu seinem heutigen Ruhm als Sherlock und als markiger Bösewicht in 'Star Trek Into Darkness' sowie zu seinen zukünftigen Projekten. Sie bietet fesselnde Einblicke in die Persönlichkeit eines großen Schauspielers, liebevoll recherchierte Hintergründe sowie eine vollständige Filmografie und eine Liste mit sämtlichen Rollen für Theater und Hörfunk - und Antworten auf die Frage, was es eigentlich mit den Cumberbitches auf sich hat. Kaum ein Star schillert so wie Benedict Cumberbatch. Bonus: Ein Interview mit Sherlock-Holmes-Experte Michael Ross.

Bestsellerautor Christian Humberg arbeitet seit Ende der Neunziger als Literaturübersetzer und freier Autor von Romanen und Sachbüchern, die selbst wiederum in verschiedene Sprachen übersetzt wurden. Bis heute veröffentlichte der studierte Buch- und Literaturwissenschaftler und gelernte Journalist zahlreiche Titel in verschiedenen Genres, darunter Fantasy, Science Fiction und andere Spielarten der Phantastik. Er ist zudem Redakteur und Kolumnist mehrerer Phantastikmagazine, darunter der Geek!, und unterrichtet im Auftrag verschiedener Kultureinrichtungen den Autorennachwuchs im kreativen Schreiben. Christian Humberg lebt vor einem PC-Monitor, der ihm die Sicht auf den Mainzer Dom versperrt.

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Leseprobe

2. Theater im Blut


Frühe Jahre, frühe Bühnen


Wenn du berühmt wirst, kommt es nicht länger auf das Wie an, auch nicht auf das Wann. Sondern darauf, dass du lernst, damit umzugehen – und zwar sehr, sehr schnell. Mache dir dann bitte unbedingt bewusst, dass das Leben kurz ist. Beschütze deine Lieben. Beschütze dich. Sei kein Narziss, der sich nicht von seinem Spiegelbild löst – mach einfach weiter.

Durch den Ruhm werden mir wunderschöne Projekte angeboten; wer bin ich also, mich über seine Schattenseiten zu beklagen? Alles ist relativ. Jegliches Jammern wäre Jammern auf hohem Niveau. Natürlich wird die Privatsphäre zu einer Insel, die Tag für Tag mehr im Meer versinkt. Das ist unvermeidlich, aber man lernt, damit umzugehen.

– Benedict Cumberbatch zum Thema Ruhm

3. September 2010, früher Morgen. Ein Pulk an Pressevertretern steht sich im Foyer einer Pflegeeinrichtung für Krebspatienten die Beine in den Bauch. Maggie’s Centre heißt die Einrichtung, und Filialen wie die hier im Londoner Charing Cross Hospital finden sich verstreut in ganz Großbritannien. Dennoch ist diese etwas Besonderes für die Pressevertreter – zumindest heute.

Und das liegt an ihm. „Als jemand, der hier geboren und aufgewachsen ist“, sagt Schauspieler Benedict Timothy Carlton Cumberbatch, „fühle ich mich London stark verbunden und bin begeistert, selbst jetzt noch neue, faszinierende Bauten, Straßen und versteckte Winkel dieser herausragenden Stadt zu entdecken.“

Cumberbatch trägt Jeans, ein T-Shirt und ein modisches Jackett – ein lässiger, entspannter Look. Der Anlass seines Kommens mag ein ernster sein, doch der Auftritt selbst ist ein Heimspiel. Vielleicht engagiert er sich ja genau deshalb für dieses Maggie’s Center.

Home, sweet Holmes

Denn Cumberbatch stammt von hier. Hammersmith ist „sein“ Viertel der Themsenmetropole; im dortigen Queen Charlotte’s and Chelsea Hospital, einem der ältesten Entbindungsheime des ganzen Landes, erblickte der Schauspieler am Montag, den 19. Juli 1976 das Licht der Welt. Oder war es Bühnenlicht?

Cumberbatchs Eltern sind den Brettern, die die Welt bedeuten, jedenfalls äußerst zugetan. Sein Vater Timothy Cumberbatch ist bekannter Theater-, Film- und Fernsehschauspieler (nennt sich im Berufsleben allerdings Timothy Carlton, auf Anraten seines Agenten) und war in Seifenopern und Sitcoms ebenso zu sehen wie in großen Bühnendramen. Benedicts Mutter Wanda Ventham, die aus früherer Ehe noch die Tochter Tracy Tabernacle mit in die Familie bringt, agiert ebenfalls vor der Kamera, hauptsächlich allerdings im Fernsehen. Mit diesen Vorbildern scheint Benedicts Lebensweg fast schon vorgezeichnet, oder?

Jedenfalls: Hammersmith. Schon hundert Jahre vor Benedicts Geburt beschrieb The National Gazetteer of Great Britain and Ireland den Ort als „einen der am dichtesten bevölkerten westlichen Auswüchse der Metropole“ London. Daran hat sich bis 1976 wenig geändert, wenngleich Hammersmith sich zunehmend von seinen auch im Namen erkennbar scheinenden industriellen Wurzeln – nachzuempfinden unter anderem in Charles Dickens’ „Große Erwartungen“ – verabschiedet. Inzwischen regieren Handel, Service und Dienstleistung, weichen alte Fabriken modernen Bürobauten, und diese stehen dem malerischen Themsenufer, an das sich Hammersmith schmiegt, auch weitaus besser zu Gesicht. Auf der King Street geht man in diesem Viertel shoppen und auf Kneipentour, im Lyric Theatre erlebt man Kultur (und das der Theaterleiter im September 2010 ausgerechnet Sean Holmes heißt, ist bestimmt reiner Zufall), und in den hiesigen Niederlassungen von global agierenden Konzernen wie Coca Cola oder Disney findet man Arbeit. Hammersmith, im Gazetteer noch als Dorf bezeichnet, wird Mitte der 1970er immer lebendiger.

Dennoch verbringt der junge Benedict Cumberbatch nicht viele Nachmittage spielend in dieser Nachbarschaft. Seine Familie lässt sich einige Kilometer entfernt im Royal Borough of Kensington and Chelsea (RKC) nieder, einem bereits zur Londoner Innenstadt zählenden Bezirk. Notting Hill, Earls Court und Kensington sind nur einige der Viertel des RKCs, das Kaufhaus Harrod’s, die Royal Albert Hall und der Hyde Park zählen zu seinen touristischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten.

Doch auch hier wird Benedict nicht oft sein. Wanda und Timothy geben ihren Spross schon früh in die Obhut der traditionsreichen, 1919 gegründeten Brambletye School, einer Lehranstalt kirchlichen Hintergrunds, die sowohl Tagesbetreuung wie auch Internatsvorzüge bietet. Benedict wird, so scheint es, genau zur richtigen Zeit ein „Brambletyean“, wie sich die Schüler der Einrichtung nennen. Ein Jahr vor seiner Geburt wechselte die Brambletye School nämlich den Betreiber, und in den späten 70ern und während der 80er Jahre profitiert das Haus von zahlreichen baulichen wie fachlichen Neuerungen und Weiterentwicklungen – vom eigenen Schwimmbad zur körperlichen Ertüchtigung bis hin zum Wissenschaftslabor.

Nur eins ist die Brambletye nicht: zuhause. Die Grafschaft West Sussex, in der die Schule liegt, grenzt nicht gerade an Londons Stadtgebiet. Wechselt Benedict deshalb später auf die im Norden der Metropole befindliche Harrow School?

In schlechter Gesellschaft ist er dort jedenfalls nicht. Zu den Alumni seiner neuen Lehranstalt zählen nicht weniger als sieben britische Premierminister, darunter auch Winston Churchill. Das mag ein Trost sein, der hilft, sich in die traditionelle Schuluniform zu zwängen. Benedict wohnt im Gebäude The Park, einem altehrwürdigen Wohnheim mit eigenen Küchen, einer Bibliothek und Krankenstation – ein Hogwarts deluxe, wie auch Benedicts späterer TV-Kollege Martin Freeman urteilen wird.

Die Schulgebühren, die für einen Aufenthalt an der Harrow anfallen, sind beachtlich. Timothy und Wanda finden finanzielle Unterstützung in dem Kunststipendium, das ihrem Sohn den Besuch dieser Schule erst so richtig ermöglicht. Auch Benedicts Großmutter beteiligt sich an den Kosten. „Ich bin schon privilegiert aufgewachsen“, erinnert sich der Mime Jahre später im Gespräch mit der BBC. „Allerdings nur bedingt. Zwei Drittel meiner Schulgebühren kamen von meiner Großmutter. Ich selbst war eigentlich ein ziemliches Mittelklassekind und fand mich [in der Schule] plötzlich von Lord Rothschilds Sohn und Prinz Husseins Sohn umgeben. Wohin ich auch sah, fand ich Prinzen und Adel.“

Und er fand die Kunst. Eigentlich, so erzählt Benedict es später, unternahmen seine Eltern alles in ihrer Macht stehende, den Jungen von einer Karriere in ihrer Branche abzuhalten. Sie kannten die Fallstricke dieses Berufes, wussten von der Flüchtigkeit des Ruhms und der finanziellen Absicherung. Benedict sollte es wohl „einmal besser haben“ als sie, ist man ihnen zu unterstellen versucht – und Benedicts Erfolge als Erwachsener bestätigen ja auch, dass diese vermutete Hoffnung wahr wurde. An der Harrow zeigt sich Benedict Cumberbatch jedenfalls schon als Freund der schönen Künste. Er malt wahnsinnig gern – hauptsächlich mit Öl –, und auch wenn er in The Park von alten Mauern und streng akademischer Denkweise umgeben ist, entdeckt er genau hier sein eigenes Bühnentalent.

Auf die Bühne

„Sie hat mich geerdet“, sagt der Schauspieler später über seine alte Schule. Obwohl er es bedauert, während seiner Pubertät weit und breit keine Mädchen in den Klassenzimmern zu finden („Es ist schon Mist, an einer reinen Jungsschule groß zu werden“, gesteht er 2010 dem britischen Guardian), fühlt er sich schnell an der Harrow School wohl: „Ich liebte diesen Ort einfach.“

Kein Wunder, dass er so spricht. In seinen Internatsjahren verfiel der junge Kunstinteressierte – endgültig? – seiner größten Leidenschaft: der Schauspielerei.

Dabei schlug sein Herz durchaus auch für den trockeneren Lehrstoff. Cumberbatch, so weiß die britische Presse, ergab sich dem Internatsleben mit Haut und Haaren, genoss es, spielte sogar im Rugby-Team und versuchte sich dank des immensen sportlichen Angebots der Schule auch als Gleitschirmflieger und im Klettern. Doch die Bühne tat es ihm ganz besonders an.

Unter der Führung und Förderung seines Lehrers Martin Tyrell (Englisch und Drama) lernt er in jungen Jahren Stücke, Rollen und Autoren kennen. Insbesondere die Werke Terence Rattigans, eines der wichtigsten britischen Dramatiker des 20. Jahrhunderts und ehemaligen Harrow-Schülers, haben es Benedict angetan. So sehr, dass er im Jahr 2011 – nach seinem internationalen Durchbruch zum Superstar – für die BBC sogar eine einstündige Dokumentation dreht, für die er ausgerechnet in den altehrwürdigen Hallen der Harrow School dem Erbe Terence Rattigans nachforscht. Die „The Rattigan Enigma by Benedict Cumberbatch“ betitelte Doku wurde inzwischen oft...

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