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Betriebssysteme für Smartphones. Android vs. iOS

AutorJohannes Blischke
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl65 Seiten
ISBN9783656822516
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Informatik - Wirtschaftsinformatik, Note: 2,0, Justus-Liebig-Universität Gießen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich unter anderem mit der Charakterisierung von Smartphones. Es soll erläutert werden, was Smartphones per definitionem sind und wann ein Mobiltelefon überhaupt als Smartphone bezeichnet werden kann. Hauptthema dieser Arbeit sind jedoch die Betriebssysteme, welche auf Smartphones zum Einsatz kommen. Ziel dieser Arbeit ist die Darlegung eines geräteunabhängigen Vergleiches der marktführenden Betriebssysteme von Smartphones. Darunter ist eine Erläuterung der Eigenschaften von Betriebssystemen im Allgemeinen sowie die Fokussierung auf die beiden marktführenden Betriebssysteme, Android OS und iOS, in zwei voneinander getrennten Abschnitten zu verstehen.

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Leseprobe

3 Betriebssystem Android OS


 

3.1 Historische und technische Entwicklung von Android OS


 

Android OS zählt zu den Betriebssystemen für mobile Endgeräte und hat in den letzten Jahren einen enormen Anstieg an Nutzerzahlen auf der ganzen Welt zu verzeichnen. Betrachtet man die jeweils ersten Quartalszahlen der Jahre 2011 bis 2014, so stieg der Marktanteil von Android OS bei verkauften Smartphones von 36 auf 81 Prozent. In Tabelle 1 wird der Verlauf dieses Anstieges dargestellt.

 

 

Tab. 1: Weltweiter Marktanteil Android OS von verkauften Smartphones[30]

 

287,8 Millionen Smartphones wurden im ersten Quartal 2014 weltweit verkauft. Verrechnet man dies mit dem Marktanteil von 81,1 Prozent, so ergeben sich circa 233,4 Millionen Endgeräte, auf denen das Betriebssystem Android installiert ist. Anhand dieser Zahlen ist klar zu erkennen, dass Android der dominierende Marktführer ist. Betrachtet man den Graphen, ist jedoch ein abschwächendes Wachstum abzulesen. Aufgrund der weiteren Betriebssysteme wie iOS, Windows Phone oder Blackberry OS, lässt sich eine Stagnation des Wachstums der Marktanteile ableiten. Auch die Anzahl der täglich aktivierten Android-Geräte hat sich von 2010 bis 2013 stark entwickelt. Wurden im August 2010 lediglich 200.000 Endgeräte täglich aktiviert, waren es im März 2013 hingegen 1,4 Millionen Endgeräte[31]. Eine für diese Arbeit durchgeführte Online-Umfrage bestätigt die Nutzerzahlen von Android OS. Von 582 Teilnehmern geben 381 Personen (circa 65,5 Prozent) an, dass sie ein Android-Smartphone nutzen. Knapp 42 Prozent der Teilnehmer nutzen das Betriebssystem Android bereits seit über zwei Jahren[32].

 

Ursprünglich wurde Android von der namensgleichen Android Inc., welche 2003 gegründet wurde, entwickelt. Im Jahr 2005 übernahm Google das nicht einmal zwei Jahre alte Unternehmen. Zu diesem Zeitpunkt wusste man in der Öffentlichkeit nur, dass Android Inc. Software für Mobiltelefone entwickelt[33]. In das Bewusstsein der Öffentlichkeit geriet der Name Android jedoch erst mit dem Beginn der Open Handset Alliance (OHA). Dieses Konsortium wurde im November 2007 unter der Hauptleitung von Google und anderen großen Firmen aus der Telekommunikations- und Technikbranche gegründet. Am Gründungstag wurde die gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsarbeit an einem Betriebssystem für Smartphones namens Android bekanntgegeben[34]. Zu Beginn bestand die OHA aus 33 Gründungsunternehmen, heute (Stand: 23.05.2014) sind es bereits 87 Firmen inklusive Google, die als offizielle Member (Mitglieder) des Konsortiums zählen. Darunter finden sich bekannte Firmen, wie beispielsweise T-Mobile, Vodafone, Dell, Acer, Asus, Samsung, Sharp, Intel, ebay und viele Weitere[35].

 

Das Geschäftsmodell von Android ist einfach gehalten. Google bietet kostenlose Software und verkauft Werbeanzeigen, die in die Software eingebettet werden[36]. Die erste Version, Android 1.0, wurde von Google offiziell im September 2008 für die Öffentlichkeit freigegeben und erschien im darauffolgenden Oktober erstmals auf einem Smartphone[37]. Sie beinhaltet unter Anderem folgende, neue Funktionen[38]:

 

 Gmail (E-Mail-App inklusive Synchronisation)

 

 Google Maps (mobile Navigations-App), Google Search (Suchfunktion)

 

 Android Market (App-Store)

 

 Automatische Synchronisation von Kontakten und Kalenderterminen

 

 Media- und YouTube-Player

 

 Wi-Fi (W-Lan / Funkstandard) und Bluetooth-Unterstützung

 

 Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten von Hintergründen und Benachrichtigungen

 

 Statusleiste zum ‚Herunterziehen‘ (Anzeige von Benachrichtigungen)

 

Im Folgenden werden weitere Versionen kurz vorgestellt. Dabei wird jedoch nicht auf alle einzelnen Updates eingegangen, da unter diesen auch sogenannte Bug-Fixes (Fehlerbehebungen) sind, sondern lediglich jene Updates, bei denen es markante Erweiterungen gab. Auffällig bei Android ist, dass ab Version 1.5 Updates Namen von Süßigkeiten bekommen. Am 27. April 2009 erschien die eben genannte Version 1.5 mit dem Namen Cupcake[39]. Wesentliche Neuerungen waren die automatische Anpassung von Hoch- und Querformat, die Möglichkeit, Widgets auf dem Homescreen einzufügen sowie eine eigene, virtuelle Tastatur[40].

 

Es folgten Donut (Version 1.6, 15. September 2009), mit selbstlernender Suchfunktion und Text-to-Speech sowie Eclair (Versionen 2.0, 27. Oktober 2009 & 2.1, 11. Januar 2010) mit Blitzlichtunterstützung und neuem Stockbrowser[41]. Gingerbread erschien am 6. Dezember 2010 und brachte wesentliche Erweiterungen für unterstützte Dateisysteme. Des Weiteren wurden zahlreiche Fehlerbehebungen vollzogen und der Videochat via Google Talk eingerichtet[42]. Im Februar 2011 erschien Honeycomb. Diese Version 3.0 wurde erstmals auch für Tablet-Computer optimiert[43]. Acht Monate später wurde die Fertigstellung von Version 4.0, Ice Cream Sandwich, bekanntgegeben. Mit diesem Update war es erstmals möglich, den Sperrbildschirm anhand einer Gesichtserkennungssoftware auszustatten, sodass die Notwendigkeit einer Pin-Eingabe bei Reaktivierung nicht mehr gegeben ist. Zudem wurde die Multitasking-Fähigkeit von mehreren, im Hintergrund laufenden Apps, verbessert. Auch der von Google entwickelte Browser ‚Chrome‘ wurde erstmals als Standard-App für jedes Android-Endgerät hinzugefügt. Erwähnenswert ist ebenfalls, dass Android Beam, welches den Datenaustausch über NFC (Near Field Communication) ermöglicht, mit dieser Version eingeführt wurde[44]. NFC wird im weiteren Verlauf dieser Arbeit detaillierter erläutert.

 

Die Versionen 4.1.x, 4.2.x und 4.3.x werden als Jelly Bean bezeichnet. Sie erschienen im Juni und November 2012 sowie im Juli 2013. In diesen wurde die Tablet-Optimierung weiter vorangetrieben. Weitere Eigenschaften sind Performanceverbesserungen bei Grafik und Audio, Fehlerbehebungen und Updates von Apps auf neuere Versionen[45]. Als wesentliche Neuerung gilt unter anderem das sekundäre Display. Dadurch wird eine Übertragung vom mobilen Endgerät auf einen weiteren Bildschirm, z.B. Fernseher, ermöglicht[46].

 

Die derzeit aktuelle Version 4.4.x (Stand: Mai 2014) wird unter dem Namen KitKat geführt. Sie beinhaltet viele neue Sicherheitsfeatures sowie zahlreiche Bug-Fixes[47]. Neu hingegen sind die Druckfunktion und die stärkere Einbindung von Google Now, welches erstmals in den Jelly Bean Versionen integriert wurde und als eine Art persönlicher Assistent fungieren soll[48].

 

Auffällig ist, dass verschiedene Android-Versionen weltweit genutzt werden. Dies lässt auf eine langsame Verbreitung der Updates seitens der Hersteller von mobilen Endgeräten und deren Nutzer schließen. Die Tabelle 2 veranschaulicht die weltweite Nutzung von Android-Versionen.

 

 

Tab. 2: Anteile verschiedener Android-Versionen weltweit (25.04. - 01.05.2014) [49]

 

Überraschend an dieser aktuellen Statistik ist die weiterhin große Nutzerzahl von Gingerbread und Ice Cream Sandwich, die den Google Play Store aufrufen. Dies liegt unter anderem an der großen Verbreitung von Smartphones und Tablet-Computern, die zu diesem Zeitpunkt auf dem Markt erschienen. Zum anderen werden Updates von Herstellern erst nach langer Zeit angeboten. Die wenigen Möglichkeiten zum eigenständigen Update liegen demzufolge erstens im direkten Download der neuesten Versionen über verschiedene Foren im Internet oder über die offizielle Android-Website, zweitens in der Neuanschaffung von Hardware, Smartphone oder anderes mobiles Endgerät, mit aktueller Software[50].

 

3.2 Design und Steuerung


 

Nach der Einführung in Android OS und Beschreibung der verschiedenen Versionen, wird im folgenden Kapitel die ‚Oberfläche‘ näher charakterisiert. Hierfür werden das Aussehen der Icons und die Struktur der einzelnen Designelemente näher erläutert und aufgezeigt.

 

Zunächst muss jedoch die Frage beantwortet werden, was Icons per definitionem sind. Icons sind im Alltag überall zu finden. Es handelt sich hierbei um einfachgehaltene, leicht verständliche Bildsymbole, die...

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