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E-Book

Corporate Performance Management mit Business Intelligence Werkzeugen

AutorKarsten Oehler
VerlagCarl Hanser Fachbuchverlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl466 Seiten
ISBN9783446408395
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis31,99 EUR

Vertrauen ist gut - Corporate Performance Management ist besser - Management- und Technologieaspekte werden gemeinsam und verständlich dargestellt
- Zahlreiche Praxisbeispiele aus der Projekterfahrung des Autors
- Produktunabhängig und damit für alle marktgängigen CPM-Systeme nutzbar

Wettbewerbsvorteile erlangen nur die Unternehmen, die ein effektives Steuerungssystem etablieren, das gleichermaßen strategische und operative Aspekte berücksichtigt. Dies stellt eine enorme Herausforderung im Hinblick auf Informationsversorgung und Koordination der Entscheidungen dar. Die Mittel der Wahl dafür sind Corporate Performance Management (CPM) und Business-Intelligence (BI).

Dieses Buch führt in die Grundlagen von CPM und BI ein und vermittelt das Rüstzeug für die Umsetzung in die Praxis. Sowohl IT- als auch Fachabteilungen eines Unternehmens finden hier das nötige Know-how:

- Als Mitarbeiter von Fachabteilungen (wie Controlling, Unternehmensplanung oder Finanzbuchhaltung) werden Sie in die Lage versetzt, Anforderungen an ein CPM-System zu spezifizieren und die Umsetzung zu skizzieren.
- Als Mitarbeiter der IT-Abteilung erfahren Sie, welche betriebswirtschaftlichen Problemstellungen mit der Technologie gelöst werden können.

"Das Buch bewältigt den Sprung von betriebswirtschaftlichen Anforderungen zu IT-Konzepten in einer umfassenden und vor allen Dingen verständlichen Weise."
Prof. Dr. Peter Buxmann, TU Darmstadt, Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik

Der Autor Dr. Karsten Oehler ist Leiter Presales bei der MIS AG in Darmstadt und war zuvor fünfzehn Jahre als Product Manager, Marketing Vice President und Berater für Controlling-Software in verschiedenen Unternehmen (u.a. SAP, Hyperion und Oracle) tätig. Er ist Autor zahlreicher Bücher und Fachaufsätze sowie Lehrbeauftragter an der European Business School in Östrich-Winkel und an der Technischen Universität Darmstadt.  

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Leseprobe

4 Modellierung von Performance Management-Anwendungen (S. 112-113)

Nachdem die wesentlichen Grundlagen von CPM und den wesentlichen BI-Werkzeugen erarbeitet worden sind, soll in diesem Kapitel der Frage nachgegangen werden, wie sich umfassende Corporate Performance-Anwendungen realisieren lassen. Die Komplexität von entsprechenden Anwendungen wird häufig unterschätzt. Insbesondere werden die Integrationsaspekte vernachlässigt. Eine Ad-hoc-Erstellung von Hyperwürfeln oder eine inkrementelle Vorgehensweise ist daher in der Praxis leider immer noch der gängigste Weg. Häufig bewirkt dieses Vorgehen Restriktionen, die bei einer systematischen Vorgehensweise vermeidbar wären. Mittlerweile setzt sich jedoch mehr und mehr die Erkenntnis durch, dass CPM-Lösungen genauso systematisch entwickelt werden müssen wie transaktionsorientierte Systeme, für die es bereits zahlreiche Entwicklungsmethoden gibt.

4.1 Mögliche Anwendungsprobleme

Auslöser für die Diskussion um die Modellbildung in der Softwareentwicklung war die mangelnde Qualität der ausgelieferten Software. Software-Erstellung wurde bis dato eher als Kunst denn als ingenieursmäßige Vorgehensweise betrachtet. Während das so genannte „Muddling Through" („Durchwurschteln") bei kleinen Projekten nicht so auffällt, sind größere Projekte überhaupt nicht ohne strukturierte Vorgehensweise mit entsprechender Projektorganisation zu bewältigen. Im Business Intelligence-Bereich findet sich die gleiche Problematik, vielleicht mit dem wesentlichen Unterschied, dass die zur Verfügung stehenden Entwicklungswerkzeuge deutlich benutzerfreundlicher geworden sind und somit die explorative Bearbeitung komplexerer Fragestellungen erlauben. Mit einer strukturierten Vorgehensweise kann man sich trotzdem einige Überraschungen ersparen.

Der Lebenszyklus der meisten entscheidungsunterstützenden Systeme ist im Vergleich zu ERP-Systemen geringer. Die schnelle technologische Überalterung der Systemkomponenten dürfte dabei nur ein Grund von mehreren sein. Häufig werden in der Entwicklung bereits gravierende Fehler gemacht. Neben den „normalen" Projektschwierigkeiten gibt es auch konzeptionelle Schwachpunkte solcher Systeme. So wirkt sich die Auswahl „falscher" Dimensionen z. B. auf die Akzeptanz und die Wartbarkeit aus. Die folgenden Punkte geben einige häufige Anwendungsprobleme wieder (vgl. auch BARC, 2005): Das wesentliche Kernproblem dürfte darin bestehen, dass sich Auswertungswünsche mit dem fertigen System nicht befriedigen lassen. Dies kann vielfältige Ursachen haben. Oft fehlen Dimensionen bzw. Dimensionselemente oder Hierarchieebenen. Aber trotz vorhandener Dimensionen ist es häufig nicht möglich, die gewünschten Antworten zu bekommen. So wurden anstatt zweier getrennter Dimensionen alternative Hierarchien innerhalb einer Dimension aufgebaut. Kreuzberichte innerhalb der gleichen Dimension sind damit nicht mehr möglich.

Durch eine ungünstige Gestaltung der Hierarchien kann das Aufbauen bzw. das Verändern von Berichten unnötig komplex werden. Insgesamt kann die Administration aufwändiger werden.

Daten werden unkritisch aus Vorsystemen übernommen. Transaktionssysteme und Business Intellegence-Systeme unterscheiden sich jedoch grundlegend in Bezug auf die Modellierung. Aus Gründen der Kontierbarkeit kann es im Rechnungswesen beispielsweise notwendig sein, eigenständige Dimensionen zu einer Hauptdimension zusammenzufassen.

Das Wissen über Systeminterna ist notwendig, um zu aussagekräftigen Zahlen zu kommen. So gibt es häufig Fakten, denen kein sinnvolles Element einer Dimension zugeordnet werden kann. Daher werden häufig Standardelemente wie „Unspecified" angelegt.

Bei anderen Dimensionen, wie häufig bei der Zeitperiode, könnte jedoch alternativ die Vereinbarung getroffen werden, zeitlose Elemente der ersten Periode zuzuordnen. Um auf zugeordnete Werte zugreifen zu können, ist ein besonderes Wissen über diese Zuordnung notwendig.

Hierarchische Beziehungen werden nicht hinterfragt. So kommt es gelegentlich vor, dass hierarchisch übergeordnete Elemente nur in Bezug auf weitere Einschränkungen übergeordnet sind. Dieses Phänomen kann auch als komplexer Begriff bezeichnet werden. Auch im Rahmen der Prozessverdichtung ergeben sich ähnliche Probleme. So ist man ursprünglich von einer Hierarchie, d. h. von einer 1:n-Beziehung zwischen Teil- und Hauptprozessen ausgegangen. In vielen Fällen werden jedoch die gleichen Teilprozesse bzw. Aktivitäten für unterschiedliche Hauptprozesse erbracht.

Beziehungen zwischen Dimensionen bleiben unklar. Sehr häufig sind die Dimensionen nicht unabhängig, sondern stehen in Beziehung zueinander. Für Auswertungszwecke ist dies meistens unproblematisch. Bei der Notwendigkeit von Eingaben kann es jedoch zu massiven Integritätsproblemen kommen.

Die Berechnung abgeleiteter Daten wird komplex, wenn die gesamten Anforderungen in einem einzigen Würfel abgebildet werden sollen. Weil die Berechnungsreihenfolge unter Umständen nicht mehr transparent ist, treten leicht falsche Ergebnisse auf. Eine weitere Konsequenz ist, dass Änderungen nur schwer einzubringen sind.

Die Berechnungslogik wird nicht ausreichend analysiert. Dann ist es häufig der Fall, dass komplexe Berechnungen ausgelagert werden, obwohl die eingebaute Regelsprache eine solche Modellierung durchaus erlauben würde. Diese „built-in"-Sprachen sind meistens wesentlich problembezogener und damit leistungsfähiger als die klassischen 3GL-Sprachen.

Das Aufdecken von Anwendungsdefekten führt zu Änderungswünschen, die dann umgesetzt werden müssen. Dies führt jedoch zu dem Folgedefekt, dass Änderungen nicht eingebaut werden können, weil die Wirkungen aufgrund mangelnder Dokumentation nicht abgeschätzt werden können. Dieses Problem dürfte bei weitem nicht so gravierend wie bei operativen Systemen sein; vernachlässigen sollte man es trotzdem nicht. Die Performance lässt zu wünschen übrig. Auch hier kann eine entsprechende Datenmodellierung helfen.

Inhaltsverzeichnis
Inhalt7
Vorwort11
Abkürzungen13
1 Einleitung17
2 Anforderungen und Entwicklungslinien21
2.1 Anforderungen22
2.1.1 Anforderungen an die Bereitstellung von Entscheidungsinformationen22
2.1.2 Die Regeln von Codd24
2.1.3 Erweiterte Anforderungen28
2.2 Entwicklungslinien im Überblick29
2.3 Management Information Systems30
2.4 Fokussierung auf einzelne Entscheider: Entscheidungsunterstützende Systeme31
2.5 Benutzerorientierte Aufbereitung durch Executive Information Systems33
2.6 Universelle Datenhaltung durch ein Data Warehouse35
2.7 Schnelle und flexible Datenhaltung durch OLAP40
2.8 Data Mining48
2.9 Gruppierung durch Business Intelligence49
2.10 Erhöhung des Anwendungsbezugs durch analytische Anwendungen50
2.11 Corporate Performance Management53
2.12 Echtzeitanalyse63
2.13 Prozessorientiertes Performance Management65
2.14 Zu erwartende Entwicklungen70
3 Business Intelligence- Technologien73
3.1 Benutzerschnittstellen74
3.1.1 Tabellenkalkulation79
3.1.2 Berichtsgeneratoren89
3.1.3 Interaktive Analyse104
3.2 Abfragesprachen am Beispiel von MDX109
3.3 Anwendungsintegration116
3.3.1 Portale116
3.3.2 Ablaufunterstützung durch Workflow119
3.3.3 Auswirkungen einer Service-orientierten Architektur122
3.4 Datenaustausch am Beispiel von XBRL124
4 Modellierung von Performance Management- Anwendungen127
4.1 Mögliche Anwendungsprobleme128
4.2 Sichten der Modellierung131
4.3 Prozessmodellierung134
4.4 Grundprinzipien der Datenmodellierung137
4.5 Die Modellierung in Würfeln und Dimensionen141
4.5.1 Dimensionen145
4.5.2 Funktionen und prozedurale Verarbeitung170
4.6 Grafische Methoden zur Datenmodellierung189
4.6.1 Entity Relationship Method (ERM)189
4.6.2 Objektorientierte Methoden194
4.6.3 ADAPT197
5 Empfehlungen zur Gestaltung von CPM- Projekten207
5.1 Herausforderungen208
5.2 Erfolgsfaktoren209
5.3 Rahmenbedingungen210
5.3.1 Umfeld210
5.3.2 Relevanz des individuellen Reifegrads212
5.4 Auswahl des Lösungsansatzes215
5.4.1 Make or Buy215
5.4.2 Best of Suite versus Best of Breed220
5.4.3 Software-Auswahl223
5.4.4 Anbieterauswahl225
5.5 Implementierung226
5.6 Startpunkt und Aufteilung227
5.7 Erfolgsmessung228
6 Performance Management- Anwendungen231
6.1 Formulierung der Strategie und deren Bewertung232
6.1.1 Grundlagen232
6.1.2 IT-Unterstützung238
6.1.3 Ein OLAP-Modell zur Shareholder Value-Ermittlung241
6.2 Strategische Steuerung durch die Balanced Scorecard242
6.2.1 Der Balanced Scorecard-Prozess244
6.2.2 Lösungsansätze247
6.2.3 Gestaltungsaspekte250
6.2.4 Weitere Gestaltungsoptionen253
6.2.5 Flexibilitätspotenzial am Beispiel der Erfolgsfaktoren- basierten Scorecard271
6.2.6 Integrationsanforderung am Beispiel der Budgetierung278
6.3 Prozesskosten-Management288
6.3.1 Grundlagen288
6.3.2 IT-Unterstützung292
6.3.3 Ein OLAP-Modell für die Kostenrechnung298
6.3.4 Unterstützung der Balanced Scorecard durch Activity Based Management310
6.4 Planung, Forecasting und Budgetierung312
6.4.1 Grundfragen der Planung312
6.4.2 Operative Planung und Budgetierung313
6.4.3 Kategorien von Software-Systemen zur Planungsunterstützung319
6.4.4 Analyse der Systeme322
6.4.5 Konfiguration und Sicherheit323
6.4.6 Modell- und Methodenunterstützung324
6.4.7 Eingabeunterstützung328
6.4.8 Analyseunterstützung330
6.4.9 Prozessunterstützung332
6.4.10 Integration335
6.4.11 Dynamische Aspekte337
6.4.12 Mehrdimensionale Modellierung der Budgetierungseingabe340
6.4.13 Ein OLAP-Modell zur integrierten Erfolgs- und Finanzplanung345
6.5 Risikomanagement350
6.5.1 IT-Umsetzung351
6.5.2 Spezialisierte Risikomanagement-Anwendungen359
6.5.3 Erweiterungen von Scorecard-Systemen366
6.6 Abschluss und Konsolidierung374
6.6.1 Überblick374
6.6.2 Zur Problematik von Fast Close377
6.6.3 Der Abschlussprozess383
6.6.4 IT-Unterstützung385
6.6.5 Datenüberleitung386
6.6.6 IT-Unterstützung in der Konzernzentrale389
6.7 Compliance und Corporate Governance399
6.7.1 Corporate Governance-Prinzipien und Informationstechnologie403
6.7.2 Ansätze zur Unterstützung von Corporate Governance409
6.7.3 Anwendungen zur Unterstützung von Corporate Governance411
6.7.4 Das interne Kontrollsystem415
6.7.5 Konzeptionelle Überlegungen zur Gestaltung eines internen Kontrollsystems417
6.7.6 IT-Unterstützung420
6.7.7 Computer Assisted Audit Tools (CAAT)422
6.7.8 Continuous Auditing425
6.7.9 Dokumentation des internen Kontrollsystems429
6.8 Service Level Management434
6.8.1 Gestaltungsaspekte434
6.8.2 IT-Unterstützung444
Literatur451
Register461
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