Forschungsarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziologie - Methodologie und Methoden, Note: 1,0, Karl-Franzens-Universität Graz (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Forschungswerkstatt, Sprache: Deutsch, Abstract: Erst im Jahr 2005 gedachte man wieder des 50. Jahrestages der endgültigen Unabhängigkeit Österreichs. Im Jahre 1955 ging die 10jährige Besatzungszeit der Befreier Österreichs zu Ende. Befreit werden musste Österreich von der Herrschaft des Nationalsozialismus, welcher sich seit Anfang der 1930er Jahre in Deutschland und Österreich ausbreitete und dem nach und nach europäische Länder zum Opfer fielen bis schließlich 1939 der zweite Weltkrieg die Folge einer Expansions- und Vernichtungspolitik war. Viel wurde und wird diskutiert über die Gründe, warum die Bevölkerung den politischen Führern folgte und diese Ideologie entweder nicht durchschaute oder gar mittrug. Zwei Szenarien sind denkbar: Entweder musste die Angst vor Sanktionierung derart groß gewesen sein, dass man sich nicht auffällig verhal-ten oder gar etwas am System kritisieren wollte. Oder, man erhoffte sich Vorteile durch das neue aufkommende Gesellschaftssystem, mit dem ja auch ein neues Wirtschaftssystem einherkam. Und die schlechte Wirtschaftslage gegen Ende der 1920er Jahre wird, neben den politischen Konsequenzen für Europa nach dem ersten Weltkrieg, als eine der Hauptursachen für die Entwicklungen der 1930er Jahre in Deutschland (und auch Österreich sowie anderen Ländern, die in unterschiedlich stark ausgeprägten Formen des Faschismus ihr Heil suchten) angesehen.
So gab es lt. Karner (2005, S. 193-195) in weiten Teilen des Landes einen massiven Anstieg der Arbeitslosenquote. Es kam regelrecht zu einer Verarmung von ganzen Bevölkerungstei-len. Man sprach gar von einer Bettlerplage. Zudem kam es auch zu einer Vergrößerung des Unterschiedes zwischen Arm und Reich. So war es nicht verwunderlich, dass die neue Politik des NS-Regimes verlockend für einen großen Teil der Bevölkerung war. Dies sollte sich mit Erkenntnissen der RC-Theorie, der Soziobiologie und der Systemtheorie decken: Das vorrangige Ziel ist das Überleben (der Gene, des Systems oder wie immer man das untersuchte Subjekt auch bezeichnen mag). Nach Abraham Maslow stehen zum Überleben notwendige Grundbedürfnisse (Essen, Kleidung, Wohnmöglichkeit, usw. - also in modernen Gesellschaft vor allem Geld, welches meist durch Arbeit verdient wird) an erster Stelle, erst wenn diese befriedigt sind, macht sich das Individuum Gedanken um soziale Kontakte, persönliche Entfaltung, Moral, usw.
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