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E-Book

Das Nachtlager von Granada

Die Opern der Welt

AutorConradin Kreutzer, Karl Johann Braun von Braunthal
VerlagJazzybee Verlag
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl80 Seiten
ISBN9783849600938
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis2,49 EUR
Dies ist das Libretto zur Oper Das Nachtlager von Granada. Genießen Sie zum Klang Ihrer Lieblingsoper die Original-Texte auf Ihrem Bildschirm. Einzelne Akte und, falls mehrsprachig, Sprachen lassen sich über das Inhaltsverzeichnis auswählen.

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Leseprobe

Personen


 

Ein Jäger, (Bariton)

Ambrosio, ein alter Hirt, (Baß)

Gabriele, seine Nichte, (Sopran)

Vasco, (Baß),

Pedro, (Baß), Hirten

Gomez, ein junger Hirt, (Tenor)

Graf Otto, ein deutscher Ritter, (Tenor)

Ein Alkade

Jäger. Diener. Hirten. Hirtinnen. Gerichtspersonen

 

Ort der Handlung: Spanien.

 

Im ersten Aufzug: Ein Thal in Granada mit der Ruine eines alten Maurenschlosses. Im zweiten Aufzug: Wilde Wald- und Felsengegend. Dann das Innere der Ruine des Maurenschlosses.

 

Zeit: 1550.

 

 

Erster Aufzug.


 

 

Ouverture.

 

Acht Minuten.

 

Der Vorhang hebt sich im zehnten Takte von Nr. 1.

 

Ein Thal in Granada.

 

Im Hintergrunde hebt sich die Landschaft und ein Bergpfad führt oben von rechts nach links vorüber und dann in einem Ablauf von links herunter. Im Vordergrunde eine Burgruine aus der Maurenzeit mit in die Erde versunkenen Säulen und hochberasten Schutthaufen. In den Ruinen rechts vorn eine ländliche Hütte; vor der Hütte ein Baum, worunter ein aus Steinplatten zusammengesetzter Tisch mit einer Steinbank dahinter und zwei Sitzen rechts und links. In der Mitte ein Ziehbrunnen.

 

Der Tag neigt sich seinem Ende zu.

 

Rechts und links vom Darsteller.

 

 

Erster Auftritt.

 

 

Gabriele sitzt, den Kopf auf die Hand gestützt, hinter dem Tisch auf der Steinbank.

 

Nr. 1. Arie.

 

GABRIELE mit Schmerz.

Da mir alles nun entrissen,

Meid' ich gern der Hirten Schar;

Selbst mein Täubchen muß ich missen,

Und der Adler hat zerrissen,

Was mir lieb und teuer war. –

 

Sie sieht nach rechts hinauf, ihrem Täubchen nach.

 

Seine fromme Liebesgabe

Ist auf ewig nun dahin!

Sie war meine einz'ge Habe,

Meine sanfte Trösterin.

Drückt' ans Herz ich meine Taube,

Ward mein Schmerz auch still und mild.

Doch dem Adler ward zum Raube

Seiner Liebe frommes Bild.

Seine fromme Liebesgabe

Ist auf ewig nun dahin!

Sie war meine einz'ge Habe,

Meine sanfte Trösterin.

Drückt' ans Herz ich meine Taube,

Ward mein Schmerz auch still und mild! Ach! Ach!

Ach, sie war mein einz'ges Glück!

Wenn sie kosend mich umspielte,

Flatternd mir die Wange kühlte,

Kam die vor'ge Zeit zurück.

Sie schien mir ein gutes Zeichen;

Trug sie doch am Hals den Ring.

Den ich einst von ihm empfing! Ach! Ach!

Ach, sie war mein einzig Glück!

Wenn sie kosend mich umspielte,

Flatternd mir die Wange kühlte,

Kam die vor'ge Zeit zurück.

Ja, dann kam die Zeit zurück,

Dann kam die Zeit,

Die vor'ge Zeit kam zurück!

 

Sie senkt weinend den Kopf auf den Tisch.

 

 

Gomez wird mit einer Hirtentasche und Stab auf dem Ablauf links sichtbar, ohne von Gabriele bemerkt zu werden.

 

 

Zweiter Auftritt.

 

Gabriele. Gomez.

 

Nr. 2. Recitativ.

 

GOMEZ noch hinten, halblaut.

Wie traurig und doch wie schön

Ruht sie dort!

Wie glänzend wiegt sich auf den weißen Schultern

Das blondgelockte Haar!

 

Er tritt Gabriele näher.

 

Doch seh' ich recht? Sie weint!

 

Er umfaßt sie.

 

GABRIELE aufblickend.

Mein Gomez!

 

Sie reicht ihm die Hand.

 

GOMEZ laut, zu ihrer Linken.

Gabriele, warum weinst du?

GABRIELE wehmütig.

Ach, mir ist alles nun entrissen!

GOMEZ.

Sprich, welch neuer Kummer, mir noch unbekannt,

Erfüllt dein treues Herz?

GABRIELE steht auf.

Dein holdes Täubchen, mein einz'ger Trost, es ist dahin!

GOMEZ.

Wär's möglich? So grausam wär' ihr Haß,

Daß selbst das Täubchen sie dir entrissen?

GABRIELE.

Nein, du irrst, ein Adler trug es

Vor meinen Augen fort, hinauf nach jenen Felsenhöhn!

 

Sie zeigt nach rechts hinauf.

 

Vergebens rang ich meine Hände! Ach,

Mit dieser Taube schwand auch dahin die letzte

Einz'ge Freude!

GOMEZ.

Verzage nicht!

GABRIELE.

Was hast du vor?

GOMEZ.

Ich will das Letzte noch versuchen, was

Ein Engel mir in die Seele legte.

Höre mich!

 

Nr. 3. Duett.

 

GOMEZ.

Trauernd trieb ich meine Herde

An den stillen Erlenbach,

Und den Blick gesenkt zur Erde,

Sah ich seinen Wellen nach.

Keinen Wandrer sah man gehen,

Und kein Lüftchen fühlt' ich wehen,

Ödes Schweigen herrschte nur,

Ödes Schweigen auf der buntgeschmückten Flur.

GABRIELE für sich.

Ach, wie fühl' ich seine Leiden

In der gleichgestimmten Brust;

Denn erstorben sind die Freuden,

Nimmer, nimmer blüht uns Glück und Lust.

 

Laut.

 

Fahre fort!

 

Sie legt ihm die Hand auf die Schulter.

 

 

Beide sprechen einige Worte leise miteinander.

 

GOMEZ.

Da wiederhallten

Durch der Berge düstre Spalten,

Durch die Schlucht am Felsenhang

Jagdgetös' und Hörnerklang.

GABRIELE verwundert.

Wie geschah es?

GOMEZ.

In der Runde

Scholl's nun aus der Hirten Munde:

»Hört, die kaiserliche Jagd,

Die man gestern...

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