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Die Leipziger Montagsdemonstration vom 9. Oktober 1989

AutorAlexander Kohlmann
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2002
Seitenanzahl14 Seiten
ISBN9783638116022
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 1.0, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Geschichtswissenschaften), Veranstaltung: Proseminar Von der 'friedlichen Revolution' zur Wiedervereinigung, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung 70000 Demonstranten standen am Montag, den 9. Oktober 8000 Einsatzkräften der Volkspolizei, der NVA und des MfS gegenüber, die von 5000 ,,gesellschaftlichen Kräften' aus Partei und Staat flankiert wurden. Die Anweisung von Erich Honecker, dem mächtigsten Mann im Staat, legte die Bezirkseinsatzleitung auf einen Konfrontationskurs fest: ,,die Zusammenrottungen... sind von vornherein zu unterbinden'1. Dennoch gab es in Leipzig keinerlei Zusammenstöße zwischen der Staatsmacht und den Demonstranten - Schützenpanzer, Wasserwerfer und Räumungskommandos wurden nicht eingesetzt, eine gewaltsame Niederschlagung der Massenkundgebung blieb aus. Die Umstände, welche dieses ,,Wunder von Leipzig'2 (Kurt Masur) ermöglichten beschäftigen bis heute die historische Forschung. Dabei besteht ein relativ breiter Konsens darüber, daß die Entscheidung gegen eine ,,chinesische Lösung' in Leipzig, nicht in Ost-Berlin gefallen war3. Nicht zuletzt die damaligen Entscheidungsträger, namentlich Egon Krenz beharren jedoch darauf, daß ein Entschluß zum Gewaltverzicht schon im Vorfeld in Berlin gefallen ist4. Eine Antwort auf diesen Widerspruch muß anhand der Quellen gefunden werden. Die Vorgänge auf der Straße, die Motivation und Gefühlslage der Demonstranten sowie die Zielsetzungen der Bürgerrechtsbewegung und der kirchlichen Beteiligten sind ausgesprochen gut dokumentiert und vielfach ausgewertet. Deshalb wird sich diese Arbeit schwerpunktmäßig einer möglichst wirklichkeitsnahen Rekonstruktion der Entscheidungsprozesse innerhalb der Leipziger Einsatzleitung bzw. der Berliner Führung widmen. Dabei müssen zum einen die erhaltenen Befehle und Einsatzkonzepte ausgewertet werden. Außerdem stehen verschiedene Aufzeichnungen und Interviews mit den damals Beteiligten zur Verfügung, die jedoch kritisch betrachtet werden müssen, da letztlich jeder Beteiligte vor einer historischen Selbstpositionierung zwischen ,,Scharfmachern' und ,,Friedensengeln' steht. [...] 1 Mfs, Dokumentenverwaltung, Nr.103625 (Fernschreiben) Mielke an alle Bezirksverwaltungen/ Leiter. Zitiert nach Armin Mitter; Stefan Wolle [Hrsg.], ,,Ich liebe euch doch alle...'. Befehle und Lageberichte des MfS, Berlin 1990, S.200. 2 Ekkehard Kuhn, Der Tag der Entscheidung. Leipzig , 9.Oktober 1989, Frankfurt am Main 1992, S.135. 3 Heinrich August Winkler, Der lange Weg nach Westen. Band 2: Deutsche Geschichte vom ,,Dritten Reich' bis zur Wiedervereinigung, München 2000, S.503. 4 vgl. Egon Krenz. in: Kuhn, Entscheidung, S.89.

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