Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Didaktik - Deutsch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Note: 1,0, Freie Universität Berlin, 11 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Den Ausführungen zur Novellentheorie liegen zwei Bücher zugrunde, die sehr unterschiedliche Strategien verfolgen. Hugo Aust gibt in seinem Handbuch zur Novelle in den ersten beiden Kapiteln eine systematische Übersicht über konstitutive Kennzeichen dieser Gattung.
Hannelore Schlaffer bezieht sich in ihrer 'Poetik der Novelle' auf Boccaccios 'Decameron'. Schlaffer nennt die Novelle eine 'Gattung ohne Poetik'. Ihr fehle, im Vergleich zu den hohen Gattungen Epos und Tragödie die antike Legitimation eines Aristoteles. Damit verfolgt sie den traditionellen Ansatz zur Gattungsbestimmung, der auf einer Poetik beruht, also auf einer Vorschrift, wie eine Gattung 'auszusehen' hat. Die Novelle galt daher auch um 1800 als wenig bedeutsame, wenngleich nicht unpopuläre Unterhaltungslektüre. Schlaffers Meinung nach ist aber die Minderwertigkeit nicht als Defizit zu bewerten, sondern als 1. Stilmerkmal der Gattung. Der Name 'Novelle' impliziere eine Neuigkeit und unterstütze mit der Konnotation der Sensation die Abwertung der Gattung. Die fingierte Mündlichkeit, so Schlaffer, mache 'die Novelle zum Produkt der Fabulierlust, nicht der Inspiration'.
Im Folgenden werden die Novellen-Merkmale nach Aust aufgelistet und erklärt sowie Ergänzungen aus Schlaffers Ausführungen an passenden Stellen eingefügt. Sie sollen als Anhaltspunkte zur Gattungsbestimmung der Novelle dienen.
Darüber hinaus werden Unterrichtsvorschläge zu Franz Kafkas 'Die Verwandlung' gegeben.
Die Schüler/innen sollen anhand der gattungsspezifischen Theorieansätze zur Novelle, den Text 'Die Verwandlung' gattungstheoretisch einordnen. Dabei sollen die unterschiedlichen Möglichkeiten der Zuordnung von Franz Kafkas Text erörtert werden. Der Fokus liegt auf der Novellentheorie.
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