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E-Book

Erfolgreich mit Investmentfonds - simplified

Die clevere Art reich zu werden

AutorMarkus Gunter
VerlagFinanzBuch Verlag
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl134 Seiten
ISBN9783862485475
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR
Gerade für Privatanleger eignen sich Investmentfonds hervorragend zum systematischen Vermögensaufbau, als Zukunftsvorsorge oder zur Sicherung des künftigen Lebensstandards. Aber: was genau ist eigentlich ein Investmentfonds, wie funktioniert er und wie kann die Vorteile gewinnbringend nutzen? Markus Gunter führt Einsteiger leicht und verständlich an das Thema heran, bietet aber auch Fondsbesitzern und Fortgeschrittenen interessante Einblicke in die Grundzüge des systematischen Vermögensaufbaus.

Markus Gunter ist Bankkaufmann und hat Betriebswirtschaft mit den Schwerpunkten Bank-/Finanzwirtschaft und Marketing studiert. Als Mitglied der Geschäftsleitung war er mitverantwortlich für den schnellen Aufstieg der Activest Gruppe zu einer der bedeutendsten deutschen Kapitalanlagegesellschaften. Nach der Fusion mit Pioneer Investments ist er als Geschäftsführer für den Retail- und Wholesale-Vertrieb von Pioneer Investments in Deutschland und Luxemburg verantwortlich. Markus Gunter ist Investmentfondsexperte und seit mehreren Jahren Geschäftsführer bei activest, der Investmentgruppe der HypoVereinsbank.

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Leseprobe

3


Welche Fondsarten gibt es?


Publikumsfonds werden für eine in der Regel beliebige Anzahl von Anlegern aufgelegt und können grundsätzlich von jedem privaten oder auch institutionellen Interessenten erworben werden. Spezialfonds dagegen werden für einen einzelnen, meist institutionellen Kunden konstruiert und können von Privatanlegern nicht erworben werden. In diesem Buch ist daher nur von Publikumsfonds die Rede. Vereinfacht man deren breite Palette, so lassen sich einige wichtige Fondsarten unterscheiden: Aktienfonds, Rentenfonds und Absolute beziehungsweise Total Return Fonds, Gemischte Fonds, Offene Immobilienfonds, Geldmarktfonds und Kapitalschutz- oder Garantiefonds. Daneben gibt es eine Vielzahl weiterer Fondskategorien, die sich durch Weiterentwicklungen und Innovationen in der Investmentbranche gebildet haben.

3.1 Aktienfonds


Sie investieren weit überwiegend in Aktien unterschiedlicher Unternehmen beziehungsweise Instrumente, die deren Kursentwicklung gegenwärtig oder als Zukunftsperspektive abbilden (Derivate). Aktienfonds empfehlen sich für die mittel- bis langfristige Anlage, stellen also auch ein bedeutendes Basisinvestment für die Altersvorsorge dar. Fondsmanager von Aktienfonds investieren üblicherweise entweder in einer klar abgegrenzten Region (zum Beispiel Deutschland, Japan, USA oder Europa), in einer definierten Kombination von Regionen beziehungsweise Ländern mit gemeinsamen, erfolgversprechenden Eigenschaften (zum Beispiel Emerging Markets, aufstrebende, dynamische Volkswirtschaften jenseits der klassischen Wirtschaftsregionen) oder auch weltweit. Bei global anlegenden Fonds werden in der Regel laufend Justierungen des jeweiligen regionalen Gewichts im Fonds (zum Beispiel zwischen den Regionen Europa, USA und Asien) vorgenommen, um aktuelle Marktchancen im Rahmen der Anlagestrategie des Fonds zu nutzen.

Es gibt jedoch auch Aktienfonds, deren Strategie nicht darauf konzentriert ist, die Entwicklung einer bestimmten Anlageregion abzubilden. In diesem Fall werden – weitgehend ohne Berücksichtigung der Anlageregion – über verschiedene Branchen und Regionen hinweg einzelne Aktien ausgewählt, die unter zuvor festgelegten Kriterien am attraktivsten erscheinen (Stock Picking). Konzentriert sich ein Fondsmanager dabei auf eine einzelne Branche oder eine Kombination »verwandter« Branchen, so spricht man von Branchenfonds. Sie sind eher als Beimischungen (»Satelliten«), sicher jedoch nicht als Basisinvestment (»Kern«) des Portfolios geeignet.

Fondsmanager unterscheiden bei der Bestückung ihres Fonds mit Aktien unterschiedlicher Unternehmen zwischen kleineren Unternehmen mit relativ geringer Marktkapitalisierung (Small Caps), mittleren Unternehmen (Mid Caps) und Großunternehmen (Large Caps). Die Aktien von Großunternehmen mit langer Historie, hoher Marktkapitalisierung und Ertragsstärke werden auch Blue Chips genannt. Diese Standardwerte bilden auch den Kern des jeweiligen Marktindex. Aufgrund der häufig abweichenden Kursentwicklung der Unternehmenskategorien in verschiedenen Wirtschaftsphasen beziehungsweise Konjunkturzyklen werden diese im Fonds unterschiedlich gewichtet oder sogar jeweils in einem spezifischen Fonds gesondert abgebildet. Viele Fondsmanager berücksichtigen alle Unternehmenstypen in ihren Aktienfonds (All Caps), um eine Risikostreuung und geringere Schwankungen (Volatilitäten) im Portfolio zu erreichen.

Auch verschiedene Anlagestile der Fondsmanager werden unterschieden. So spricht man von einem wertorientierten Investmentansatz (Value- Fonds), wenn die Auswahl auf Aktiengesellschaften konzentriert ist, die auf Basis einer detaillierten Analyse und einer längerfristigen Perspektive hohen Substanzwert besitzen und noch zu einem möglichst günstigen Preis erhältlich sind. Kurzfristige Spekulationen auf Kurstrends spielen hier keine Rolle, kontinuierliches Wachstum ist gefragt.

Dagegen stehen beim wachstumsorientierten Ansatz (Growth-Fonds) die Dynamik und das Ausmaß des Unternehmenswachstums im Vordergrund, mit potenziell schnelleren und höheren Kursgewinnen, aber gegebenenfalls auch entsprechend höheren Risiken.

Viele Fondsmanager verknüpfen beide Ansätze in einer Mischform (Blend-Fonds) mit dem Ziel, in unterschiedlichen Marktphasen die jeweils begünstigten Unternehmen überzugewichten, um die Vorteile beider Philosophien flexibel zu nutzen.

3.2 Rentenfonds


Sie investieren in verzinsliche Wertpapiere (wie zum Beispiel Unternehmensanleihen, Bundesanleihen, Kommunalobligationen, Pfandbriefe) mit unterschiedlichsten Laufzeiten, Währungen und Zinssätzen, die von verschiedensten Emittenten (wie staatlichen Einrichtungen, Banken oder Industrieunternehmen) an die Börse gebracht werden, um Anlagegelder für Investitionszwecke oder zur Schuldentilgung einzusammeln. Diese Fonds haben ihren Anlageschwerpunkt häufig in einer oder mehreren Regionen (zum Beispiel Europa, USA, international) beziehungsweise Währungen (zum Beispiel Euro, US-Dollar) oder konzentrieren sich auf einzelne Emittententypen wie zum Beispiel Unternehmensanleihen (Corporate Bonds). Rentenfonds bieten regelmäßige Erträge über die Verzinsung der in ihnen enthaltenen Anleihen und eine – im Vergleich zu Aktienfonds – eher stetig verlaufende Kursentwicklung mit geringeren Renditechancen im historischen Vergleich. Sie sollten – je nach Risikoneigung und Anlageziel unterschiedlich gewichtet – ebenfalls ein fester Bestandteil eines gut sortierten Portfolios sein, der Gesamtheit Ihres Anlagekapitals. Im Zusammenhang mit Rentenfonds taucht häufig der Begriff Duration auf, der – vereinfacht ausgedrückt – ein Maß für die durchschnittliche Bindungsdauer des in den jeweiligen Wertpapieren angelegten Kapitals darstellt. Er erlaubt eine Aussage über die Restlaufzeit der Werte im Fonds (abzüglich zwischenzeitlicher Zinszahlungen) und damit über das Zinsänderungsrisiko innerhalb des Fonds.

3.3 Total oder Absolute Return Fonds


Dies sind in der Regel ebenfalls Fonds mit starkem Rentenanteil, jedoch mit dem Anspruch, eine marktunabhängige Zielrendite zu erzielen, statt eine bestimmte Marktentwicklung über eine Benchmark beziehungsweise einen Börsenindex abzubilden. Hierzu werden häufig weitere Anlageklassen in geringen Anteilen (wie zum Beispiel Aktien, Rohstoffe, Währungen) beigefügt, die untereinander gering korrelieren, sich also gegenläufig entwickeln. Auf diese Weise wird die Wahrscheinlichkeit einer relativ ausgeglichenen Performance in unterschiedlichen Marktphasen erhöht. Es ist genau darauf zu achten, wie diese Fonds strukturiert sind, um ihren Anteil im gesamten Vermögen sinnvoll festzulegen und zu große Überschneidungen in der Anlagestrategie, zum Beispiel mit klassischen Rentenfonds, zu vermeiden. Ihr Vorteil besteht in den geringen Schwankungen und der relativ sicheren und ausgeglichenen Wertentwicklung, die ein Portfolio deutlich stabilisieren können. Lassen Sie sich von den häufig leichtfertig verwendeten Begriffen Total oder Absolute Return nicht blenden. Nicht in allen Fällen handelt es sich bei Fonds mit diesen Bezeichnungen um Konstruktionen, die diese Namen wirklich verdienen. Wenn sich ein solches Produkt im Wesentlichen parallel zu einem zugrunde liegenden Rentenindex bewegt und es nicht schafft, sich mittelfristig positiv davon abzuheben, ist es als Portfoliobereicherung unter Korrelations- und Risikoreduktionsaspekten nicht interessant.

3.4 Hedgefonds


Ähnlich wie Absolute oder Total Return Fonds haben die meist risikoreicheren Hedgefonds das Ziel, unabhängig von Entwicklungen an den Kapitalmärkten positive Renditen zu erzielen. Sie versuchen also, sich gegen unterschiedlichste Zukunftsentwicklungen zu »hedgen«, das heißt durch Gegengeschäfte abzusichern. Zu diesem Zweck investieren sie überwiegend in derivative Anlageinstrumente an den Terminmärkten wie Futures und Optionen, das heißt in gehandelte Prognosen auf die künftige Entwicklung, die mit einer entsprechenden Hebelwirkung verstärkt werden. Manche Hedgefonds investieren durch Nutzung von Kreditlinien sogar mehr als das eigentlich vorhandene Fondsvermögen. Aufgrund dieser Besonderheiten haben Hedgefonds oft ein hohes Anlagerisiko und können starke Schwankungen aufweisen. Sie sollten nur von erfahrenen und gut informierten Anlegern in Betracht gezogen werden, können aber als Beimischung in einem Anlageportfolio durchaus eine wichtige, ausgleichende Rolle spielen. Für Privatanleger in Deutschland sind nur Dach-Hedgefonds zum öffentlichen Vertrieb zugelassen, also Hedgefonds, die zur Risikostreuung wiederum in zahlreiche andere Hedgefonds investieren.

3.5 Gemischte Fonds


Bei Mischfonds werden die Anlagegelder auf verschiedene Anlageformen wie Aktien und Renten verteilt, um einen Ausgleich zwischen den unterschiedlichen Kursentwicklungen dieser Wertpapiere zu realisieren und Stabilität ins Portfolio zu bringen. Durch regelmäßige Anpassung der Vermögensverteilung (»Asset Allocation«) an aktuelle Marktentwicklungen wird versucht, eine Überrendite im Vergleich zu einem immer gleich gewichteten Portfolio zu...

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