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E-Book

Ich steh auf BDSM ... und du? Band 1

Wie sag ich´s meinem Partner?

AutorCara Morgen
VerlagSchwarze-Zeilen Verlag
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl59 Seiten
ISBN9783945967515
FSK18
Altersgruppe18 – 
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis2,99 EUR
Ein Ratgeber aus der Reihe: RatSchlag vom Schwarze-Zeilen Verlag. Dieser Ratgeber widmet sich dem richtigen Outing Ihrer BDSM-Neigungen innerhalb der Beziehung. Wie bringen Sie Ihrem Partner Ihre Wünsche am besten bei - ohne dass er/sie geschockt reagiert. Wie gehen Sie mit ihrer/seiner Reaktion um? Dieses E-Book gibt Ihnen die passende Hilfestellung. Buchrückentext: In einer Partnerschaft - egal ob es sich um eine Vanilla- oder BDSM-Beziehung handelt - sollte man von einander gefesselt sein, sich aber nicht gefangen fühlen. Dem Partner eigene dominante oder devote, sadistische oder masochistische Neigungen mitzuteilen, erfordert Vertrauen und die beiderseitige Bereitschaft, sich behutsam an das Thema heranzutasten und gemeinsame Erfahrungen zu sammeln. Cara Morgen zeigt Ihnen, wie Sie einfühlsam mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin über das Thema BDSM sprechen, ohne dass Sie Gefahr laufen, ihn oder sie gleich zu verschrecken.

Cara Morgen ist studierte Psychologin und begann schon in ihrer frühen Jugend mit dem Schreiben von Kurzgeschichten. Als junge Erwachsene schrieb sie unter dem Pseudonym Foxy Farkas erotische Literatur, die als Printbücher, ebooks und teilweise im Internet erschienen. Jetzt hat sie ihr Wissen in diesem Ratgeber gebündelt, der nun in der zweiten überarbeiteten Auflage vorliegt.

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Leseprobe
Dom, Sub, Switcher - wie sage ich es dem Partner? Erotik ist so eine Sache - der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, die Gedanken sind frei. Und trotzdem treibt es uns die Schamesröte ins Gesicht, wenn wir über die so genannten Tabuthemen sprechen. Ich sage bewusst "uns" und "wir". Denn mir geht es da ganz genauso wie Ihnen. Besonders das Thema BDSM trifft im Allgemeinen auf viele Vorurteile. Dominante Männerhasserinnen mit Peitsche und Sadisten mit ödipalen Komplexen sind nur zwei der gängigen Animositäten, denen sich Dominante und Devote gegenübersehen. Sicherlich haben sich die Grenzen der Schicklichkeit bereits aufgeweicht - ein Zustand, den wir nicht zuletzt bekannten Soft-BDSM-Romanen wie "50 Shades of Gray" oder "Crossfire" zu verdanken haben. Doch im Allgemeinen fällt es auch heute noch schwer, sich selbst und anderen zum ersten Mal einzugestehen: Ja, ich stehe auf Sadomaso. Ich merke, dass der eine oder andere von Ihnen leicht nickt, während wieder andere vehement den Kopf schütteln werden. Wie Ihr Umfeld auf Ihre sexuelle Neigung reagiert, hängt sicherlich von vielen Komponenten ab. Aber seien Sie ehrlich zu sich selbst - wie leicht würde es Ihnen fallen, Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin ins Gesicht zu sagen: "Schatz, es macht mich geil, geschlagen zu werden" Oder: "Ich werde erst so richtig erregt, wenn ich dir den Hintern peitschen kann" Ja, Sie verstehen, was ich meine. Über eine BDSM-Neigung - sei sie bereits länger vorhanden oder erst neu gefunden - spricht es sich eben nicht so leicht. Schließlich möchte niemand von uns vor seinem Schatz als - Sie werden entschuldigen, dass ich dieses in der Szene nicht gern gehörte Wort gebrauche - "pervers" da stehen. Jedoch kann ein unerfülltes Bedürfnis sich früher oder später in einer anderen Form entladen. Vielleicht sind Sie schneller gereizt oder Sie ziehen sich in Ihre eigene Welt zurück. Beides können Folgen einer unerfüllten Vorliebe im Bereich der Sexualität sein. Damit Ihnen weder das eine, noch das andere aus den genannten Gründen geschieht, beschäftigen wir uns also zunächst mit der Frage, wie Sie Ihre Leidenschaft für diese besondere Art der Erotik ohne Probleme in Ihr Liebesleben einfließen lassen können. Haue? Ja bitte! Aber was sagt der Partner dazu? Es ist eine Sache, eine dominante oder eine devote Ader an sich zu bemerken, jedoch eine ganz andere, diese auch zu akzeptieren. Dominante Damen und Herren, die eventuell auch über sadistische Vorlieben verfügen, müssen fürchten, als gewalttätig angesehen zu werden. Devote Frauen und Männer sehen sich mit der Angst konfrontiert, als schwach oder unterwürfig zu gelten. Dabei müssen Sie sich vor Augen führen, dass Ihre Rolle im Schlafzimmer - oder wo auch immer Ihre Fantasie Sie hinschickt - nichts mit Ihrer Rolle im Alltag zu tun hat. Speziell Novizen und Novizinnen vergessen diese Tatsache oft, sodass die BDSM-Neigung mit einem Interessenkonflikt einhergeht. Einerseits wollen Sie Ihre Leidenschaft ausleben, andererseits wollen Sie nicht als "anders" gelten. Sie fragen sich, was ein Novize mit der BDSM-Szene zu tun hat? Natürlich hat Sadomaso mit all seinen Facetten herzlich wenig mit der Kirche zu tun. Jedenfalls, wenn wir das sexy Nonnenkostüm aus der Fetisch-Abteilung und das erotische Rollenspiel von der Züchtigung im Kloster außer Acht lassen. Jedoch kommt der Begriff Novize/Novizin tatsächlich aus dem kirchlichen Bereich und bezeichnet einen Anwärter oder eine Anwärterin auf das geistliche Amt. In dieser Zeit macht sich der Interessent oder die Interessentin mit den Gebräuchen und Gepflogenheiten in dem jeweiligen Orden vertraut. Gefällt ihm oder ihr das Leben dort nicht, stellt der Austritt aus dem Konvent eine schnelle und effiziente Problemlösung dar. Ebenso verhält es sich in der BDSM-Szene. Novizen werden die Neulinge in diesem Bereich der Erotik genannt. Speziell in BDSM-Clubs und Stammtischen nehmen die erfahrenen Mitglieder auf diesen Status Rücksicht und überfordern die Sadomaso-Neulinge nicht. Ich sehe Sie leicht schmunzeln und Sie fragen sich, wie kann man denn von einer neuen Spielart beim Sex gleich überfordert sein. Das geht schneller, als Sie vielleicht denken. Die eigenen Grenzen werden nicht erkannt - sowohl die physischen, als auch die psychologischen Schamgrenzen. Sie würden sich wundern, wie viele dominanten und devoten Langzeit-BDSMler noch immer rote Bäckchen bekommen, wenn sie über Sex sprechen. Schließlich bedeutet die Offenheit gegenüber alternativen Sexpraktiken keine vollständige Enthemmung. Merken Sie als Neuling, dass Sie diese spezielle Art der Erotik überfordert, ziehen Sie sich vielleicht komplett aus der Materie zurück und wollen mit der BDSM-Szene nichts zu tun haben. Dann verleugnen Sie Ihre Neigung oder leben sie ausschließlich im Geheimen aus. Beides kann Ihr inneres Gleichgewicht stark beeinträchtigen. Ich weiß, dieser Satz hört sich stark nach spirituellem Blödsinn an - aber unerfüllte Bedürfnisse können sich tatsächlich zu schwerwiegenden Problemen der Psyche ausweiten. Leben Sie Ihre Leidenschaft im "stillen Kämmerlein" aus, ist das sicherlich noch lange kein Grund zur Sorge. Hierbei ist nur Vorsicht geboten, damit Sie Ihre eigene Gesundheit nicht gefährden. Ja, ja, ich sehe Sie schon wieder grinsen und den Kopf schütteln. Aber stellen Sie sich vor, Sie finden Fesselspiele erregend, probieren diese allein in Ihrer Wohnung aus und plötzlich kommen Sie nicht mehr frei. Was dann? Wie bitte, diesen Fall finden Sie mehr als unglaubwürdig? Na dann erzähle ich Ihnen mal die Geschichte eines guten Bekannten. Philipp ist Gründungsmitglied unseres BDSM-Stammtisches, einer kleinen Runde Dominanter, Devoter und Switcher, die sich wöchentlich in ihrem Lieblingsclub treffen. Auf jeden Fall kamen wir eines Abends auf das Thema "Outing" zu sprechen. Zu dem Outing zählt schließlich nicht nur die Erkenntnis, homosexuell zu sein, sondern generell eine andere Art von Sexualität zu bevorzugen. Philipp erzählte also von seinem ersten Mal, dass ein anderer seine Vorstellung von sexueller Stimulation mitbekam - und zwar war das ausgerechnet seine damalige Freundin Daniela. Sie müssen wissen, Philipp gehört weniger zu den Sadomasochisten als zu den Fetischisten. Er liebt es, Nylon zu tragen oder sich damit an das Bett, den Stuhl oder wahlweise an das Heizungsrohr zu fesseln. Sich selbst hatte er diesen Fetisch nur widerwillig eingestanden. Doch es Daniela sagen? "Nie im Leben!" Ich höre ihn bei diesem Satz noch immer lachen. "Weißt du", sagte Philipp und nippte an seinem Bierglas, sodass der Schaum seine Oberlippe benetzte und erst verschwand, als er mit der Hand darüberstrich, "irgendwie wollte ich es Dani immer sagen, aber ich hab mich nicht getraut. Darum habe ich mein Zeug immer nur dann rausgeholt, wenn sie arbeiten war oder einkaufen. Ich habe mir ihre selbsthaltenden Nylonstrümpfe übergestreift und mich mit ihren Strumpfhosen selbst an den Bettpfosten gefesselt. So mit einer Hand, du verstehst schon." Klar, die andere wurde ja für etwas andere gebraucht. Sie verstehen schon. "Und dann hab ich es mir eben selbst besorgt und mir dabei vorgestellt, ich würde komplett in Nylon stecken und Dani würde vor mir stehen und mir Anweisungen geben, wie ich mich wichsen soll. Einmal hatte ich mir einen ihrer Strümpfe über die Hand gezogen und damit meine Erektion bearbeitet. Mann war das ein geiles Gefühl!" Er grinste mich an und schielte in Gedanken schwelgend auf die bestrumpften Beine seiner Freundin. "Ich hab erst gehört, dass Dani wieder kam, als der Schlüssel in der Tür kratzte. Ich wollte mich losmachen und so tun, als wäre nichts gewesen, aber das blöde Nylon hatte sich durch mein Ziehen und Zerren so verschnürt, dass ich festsaß. Sie hat mich gefesselt und stöhnend im Schlafzimmer gefunden. Ich habe mich fürchterlich erschreckt, als ich sie gesehen hab ... und in dem Moment bin ich gekommen wie noch nie. Alles auf ihre neuen Strumpfhosen, die ich mir angezogen hatte. Ich habe wirklich gedacht, sie schmeißt mich raus, so wie sie geguckt hat." Verliebt schaute er seine Freundin an, die sich kopfschüttelnd an ihn schmiegte. "Zur Strafe, dass er meine Strumpfhose ruiniert hatte, hab ich ihn einfach da sitzen lassen", erklärte sie mir und drohte ihrem Freund spielerisch mit erhobenem Zeigefinger. "Und als ich später wieder ins Schlafzimmer bin, hab ich ihn gefragt, ob er mich für dumm hält und glaubt, ich hätte seine ständigen Aktionen mit meinen Strümpfen nicht bemerkt. Mann, Cara, du hättest seinen Blick sehen sollen. Es hat ewig gedauert, bis er mir seinen Fetisch erklärt hat." Jetzt leben die beiden ihre besondere Leidenschaft übrigens gemeinsam aus. Doch was wäre gewesen, wenn Daniela nicht so verständnisvoll reagiert hätte? Wenn sie gegangen wäre und ihren Freund gefesselt im Bett sitzen gelassen hätte? Stellen Sie sich vor, Sie müssten in einer solchen Situation Hilfe holen. Na, diesen Anruf bei der Ambulanz stelle ich mir interessant vor. Sie sehen also, seine Neigungen allein auszuleben, kann unter Umständen gefährlich sein. Darum ist es immer besser, seinen Partner einzuweihen. Doch nicht nur Novizen, sondern auch alteingesessene BDSMler bekommen bei dem Gedanken, Ihre Vorliebe dem Lebensgefährten zu "beichten", schnell Bauchschmerzen. Aber warum ist das so? Schließlich sollte man sich in einer Beziehung doch alles sagen können, was einen bewegt. Aber bedenken Sie, dass Sie Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin mit ihrem Outing eine neue Seite von sich präsentieren. Das ist in jeder Situation nicht leicht, weil Sie nicht wissen können, wie Ihr Schatz darauf reagiert. Die Furcht vor Ablehnung motiviert daher die Geheimhaltung. Haben Sie sich nun aber entschieden, Ihrem Liebsten oder Ihrer Liebsten von Ihrer Leidenschaft zu erzählen, denken Sie immer an eines: Sie sind nicht allein da draußen! Es gibt viele Beziehungen, in denen einer der Partner besondere Vorlieben hat. Vielleicht knabbert er beim Liebesspiel gern an den Brustwarzen des Partners. Oder er leckt mit Vorliebe dessen Füße ab. Welche Neigungen Sie auch haben mögen, eines wird Sie immer daran hindern, diese mit Ihrem Partner auszuleben: Wenn Sie es ihm nicht sagen. Oftmals ist die Fantasie mutiger als das reale Ich. In Ihren Gedanken gehen Sie Ihren Neigungen nach und genießen diese auch. Doch in der Realität fürchten Sie, Ihren Partner zu verschrecken. Vielleicht schämen Sie sich für Ihre besonderen Faibles. Oder Sie trauen sich nicht, diese vor sich selbst zuzugeben. Damit ist jetzt Schluss! Nehmen Sie Ihren Mut zusammen und gestehen Sie sich selbst ein, welche Vorlieben Sie im Schlafzimmer haben. Erst danach können Sie mit Ihrem Partner darüber sprechen. Verstehen Sie, was ich meine? Überlegen Sie sich, was genau Sie mit Ihrem Partner ausleben möchten. Haben Sie für sich herausgefunden, dass Sie gern dominant sind, ist das für Sie natürlich ein Fortschritt. Allerdings können Sie nicht davon ausgehen, dass Ihr Mann oder Ihre Frau sofort weiß, was das bedeutet. Also definieren Sie Ihre Bedürfnisse zunächst für sich selbst. Sind Sie dominant, überlegen Sie sich zunächst Folgendes: Möchten Sie nur im Bett das Sagen haben? Möchten Sie bestimmen, wann und wie Ihr Partner sie verwöhnt? Oder verspüren Sie den Reiz, lustvolle Schmerzen zuzuführen. Speziell, wenn es um sadistische Gelüste geht, reagieren viele Vanillas - verwenden wir am besten diese Bezeichnung für die Menschen, die mit der BDSM-Szene nichts zu tun haben - verunsichert oder ablehnend. Verantwortlich ist die Grundregel, die wir alle bereits im Kindergarten beigebracht bekommen haben: Was Du nicht willst, was man Dir tu, das füg` auch keinem anderen zu! Ja, ich sehe, dieses Sprichwort ist Ihnen geläufig. Viele Menschen fürchten sich vor körperlichen und psychischen Schmerzen. Das ist mehr als verständlich. Daher fällt es ihnen schwer, die Lust eines anderen an genau diesem Schmerz und dem Zufügen der Pein nachzuvollziehen. Im schlimmsten Fall verwechselt Ihr Partner Ihr Bedürfnis sogar mit Gewaltbereitschaft. Damit der geliebte Mensch den Sadomachismus nicht mit Real-Sadismus gleichsetzt, überlegen Sie, warum Sie diese Neigung hegen. Ich weiß, warum Sie nun mit den Augen rollen. Wie viele Hobby-Psychologen haben schon über diese Frage philosophiert? Und wie oft wird BDSM in Film und Fernsehen als Perversion verschrien? Aber denken Sie immer daran: BDSM ist eine andere Form der Erotik, für die Sie sich nicht zu schämen brauchen. Darum sollen Sie sich mit dem Grund für Ihre Gelüste - beispielsweise durch ein Schlüsselerlebnis - nur beschäftigen, um diesen Ihrem Partner verständlich zu machen. Der Satz: "Schatz, ich will dich auspeitschen, weil mir dann tierisch einer abgeht!", wird selten auf so viel Verständnis stoßen wie beispielsweise die Worte: "Schatz, ich möchte dich gern auspeitschen. Du fragst dich, warum? Wenn du vor mir stehst und ich diese Macht spüre, erregt mich das. Ich weiß, dass du dich mir hingibst, und sehe das als Beweis für unsere Liebe an. Darum möchte ich dir nicht einfach wehtun, damit du Schmerzen hast, sondern weil mich deine Hingabe und dein Vertrauen erregen."

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