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E-Book

Was jede Frau über weibliche Sexualität wissen will

AutorBeatrix Gromus
VerlagHogrefe Verlag Göttingen
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl58 Seiten
ISBN9783840917745
FSK18
Altersgruppe18 – 
FormatPDF/ePUB
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR

Trotz gesellschaftlicher Aufklärung über Sexualität ist es nicht leicht, über die eigene Sexualität zu sprechen, insbesondere nicht für diejenigen, die sexuelle Probleme haben. Dieser Ratgeber möchte dabei helfen, sich mit der eigenen Sexualität auseinander zu setzen und dazu ermutigen, mit dem Sexualpartner oder der Sexualpartnerin über die Probleme zu sprechen oder professionelle Hilfe zu suchen. Wenn man sich schon längere Zeit mit einem sexuellen Problem arrangiert hat, kostet es Mut, bisher Unbewältigtes und eventuelle aktuelle Krisen anzuschauen.

Die eigene Sexualität zu verändern ist nicht einfach, weil bei der Veränderung der partnerbezogenen Sexualität auch der Partner gezwungen ist, dazu Stellung zu nehmen und sich gleichfalls zu verändern. Frauen ohne Partner könnten sich wiederum fragen, ob gerade ihr sexuelles Problem verhindert hat, eine Partnerschaft zu suchen. Paare dagegen können jahrelang in stillschweigendem Einverständnis sich davor bewahren,! etwas in ihrer Sexualität zu verändern, vielleicht weil ein jeder oder eine jede Angst vor solch einer Veränderung hat.

Mit diesem Ratgeber können Frauen beurteilen, ob sie ein behandlungsbedürftiges Problem haben und ob sie es verändern möchten. Sie können erkennen, dass sexuelle Probleme im Lebensverlauf eher normal sind und ihr Problem damit richtig einordnen. Sie lernen, welche Arten von sexuellen Problemen es gibt und erfahren, ob und wie sie sich selbst helfen können. Weiterhin hilft der Ratgeber dabei zu entscheiden, inwieweit der Partner an dem sexuellen Problem beteiligt ist und dieser in Veränderungen eingebunden werden müsste. Schließlich informiert der Ratgeber darüber, welche Beratungs- und Therapieformen zur Verfügung stehen.

Die Autorin

Prof. Dr. rer. nat. Beatrix Gromus ist seit 1975 als Psychotherapeutin und in der medizinischen und psychologischen Weiterbildung und im Bereich der Unternehmensberatung tätig, außerdem Lehrtätigkeiten an den Universitäten Freiburg, Hamburg und Wien. 

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Leseprobe

1 Ein Fallbeispiel (S. 9-10)

Die 32 Jahre alte Frau W. kam zu Ihrem Hausarzt, war niedergedrückt und fühlte sich lustlos. Ihr Hausarzt dachte zunächst daran, dass sich bei ihr eine Depression entwickelte. Er fragte nach Problemen, die sie bedrückten.

Daraufhin druckste Frau W. herum und meinte, ihre Ehe sei wohl zu Ende. Das bereite ihr große Sorgen. Sie habe schließlich zwei Kinder und liebe ihren Mann immer noch. Eine Frage nach ihrem Sexualleben beantwortete sie damit, dass das für sie keine große Rolle spiele. In einem weiteren Gespräch stellte sich dann heraus, dass Frau W. seit über einem Jahr keinen sexuellen Kontakt mehr hatte, aber auch vorherige Aktivitäten selten richtig genossen habe und momentan ganz froh sei, dass sie Sex vermeiden könne. Sie habe nur große Angst, dass ihr Mann fremd gehen könne, da ja Männer einen solchen Zustand auf Dauer nicht ertragen könnten.

Diese ersten Gespräche nahm Frau W. mit Unterstützung des Hausarztes zum Anlass, ihren Mann zu fragen, ob er sie noch liebe. Er hatte daraufhin gemeint, das sei wohl selbstverständlich, aber er verstände momentan nicht, was mit ihr los sei. Er glaube, dass sie sehr überlastet sei mit den beiden 4 und 5 Jahre alten Kindern und der Halbtagsstelle bei der Finanzbehörde.

Er schlug ihr vor, den Beruf wieder aufzugeben. Das wollte Frau W. keinesfalls, da sie dort auf andere Gedanken komme und sich nicht so überflüssig fühle. Sie hatte sich aber nicht getraut, ihren Mann zu fragen, wie er es erlebte, kein Sexualleben mit ihr zu haben. Frau W. zögerte noch, den Zusammenhang zu ihrer Traurigkeit zu sehen, wollte aber dringend weitere Gespräche mit ihrem Mann; allein traute sie sich das aber nicht zu. Sie wandte sich dann mit Hilfe ihres Arztes an eine Paarberatungsstelle, in der auch sexuelle Probleme behandelt werden. Ihr Mann war bereitwillig auf so ein gemeinsames Gespräch eingegangen. Er wolle alles tun, damit es ihr besser gehe.

Es stellte sich dann in Einzel- und Paargesprächen heraus, dass Herr W. (37 Jahre) tatsächlich unter der Situation litt, keinen Sex mehr zu haben, er aber seine Frau nicht bedrängen wollte, da sie so belastet war. Sie wollte mittlerweile auch nicht einmal mehr von ihm geküsst werden und schlafen gehe sie vor ihm. Er sei selbst auch so angespannt im Beruf (Betriebswirt), dass er froh sei, wenn es keine Konflikte gebe und er allein noch vor dem Fernseher sitzen könne. Wenn er dann ins Bett gehe, schlafe sie schon. Er selbst würde auch gern wieder Sex haben, das fehle ihm schon, aber momentan würde er dann eben ab und zu sich selbst befriedigen. Sex sei in den letzten Jahren immer weniger geworden. Wenn sie dazu bereit gewesen sei, habe er versucht, möglichst schnell zum Zug zu kommen, weil er immer das Gefühl hatte, sie wolle, dass es bald vorbei sei.

Es zeigte sich bei Frau W., dass die heutigen sexuellen Probleme, die als Erregungsstörung diagnostiziert wurden, eine längere Geschichte haben. Sie war als 3. Kind in einer Familie aufgewachsen, in der ihre beiden Brüder mehr Beachtung als sie selbst erhielten. Ihre Mutter hatte sich zwar sehr gefreut, dass sie ein Mädchen war, von ihrem Vater war sie aber kaum beachtet worden. Auch hatten ihre beiden Brüder studieren können, während ihre Fähigkeiten insbesondere von ihrem Vater in Frage gestellt wurden.

Sie war schon immer schüchtern gewesen, hatte schwer Kontakte herstellen können und war ihren Brüdern immer hinterher gelaufen. Zärtlichkeiten zwischen den Eltern gab es nicht, auch sie selbst war von ihnen nie umarmt worden. Einmal hatte sie aus dem elterlichen Schlafzimmer Gestöhne gehört und sich das damals als Kind nicht erklären können. Besonders schlimm fand sie, dass ihr Vater ironische Kommentare in Bezug auf ihre körperlichen Veränderungen in der Pubertät gemacht hatte.

Ihre Brüder hatten dabei sogar mitgemacht. Ihre Mutter hatte dann immer nur gesagt: „Männer sind eben so!"

Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis6
Vorwort8
1 Ein Fallbeispiel10
2 Sexuelle Störungen – Was ist darunter zu verstehen? Wie äußern sich sexuelle Probleme?14
2.1 Das Verborgene der Sexualität14
2.2 Wie äußern sich sexuelle Probleme und welche gibt es?14
2.2.1 Mangel oder Verlust von sexuellem Verlangen (Inappetenz)15
2.2.2 Sexuelle Aversion – Abneigung und Ekel16
2.2.3 Mangel an sexueller Befriedigung16
2.2.4 Erregungsstörung (Versagen genitaler Reaktionen)17
2.2.5 Orgasmusstörung17
2.2.6 Verkrampfungen, die den Geschlechtsverkehr verhindern oder beeinträchtigen (Vaginismus)18
2.2.7 Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs (Dyspareunie)18
2.2.8 Probleme nach einem Orgasmus (nachorgastische Verstimmungen)19
2.2.9 Gesteigertes sexuelles Verlangen19
2.2.10 Sexuelle Unzufriedenheit20
2.3 Bin ich „sexuell gestört“?20
2.4 Wenn ich sexuelle Probleme habe, bin ich „sexuell gestört“ oder mein Partner?21
2.5 Sexuelle Probleme und kein Partner?21
2.6 Welche Frauen haben sexuelle Störungen?22
2.7 Wie entwickeln sich sexuelle Störungen ohne Behandlung weiter?23
2.8 Wie ist die Wirkung auf andere?24
2.9 Wirkungen bei sexuellen Partnern Konfliktreiches in der Sexualität24
2.10 Gibt es denn eine normale Sexualität?26
2.11 Wissenswertes über Sexualität – Ihr Körper und seine Biologie26
3 Wie entstehen sexuelle Störungen und gehen sie von alleine weg?29
3.1 Der Vergleich mit anderen und der Druck, sexuell zu funktionieren29
3.2 Wodurch wird Sexualität beeinflusst und wodurch kann sie gestört werden?30
4 Was kann man gegen eine sexuelle Störung tun?33
4.1 Motivation und Hindernisse33
4.2 Was können Sie selbst dagegen tun?34
4.3 Kann Ihr Partner hilfreich sein?36
4.4 Professionelle Hilfe36
4.5 Beratung oder Therapie?37
4.6 Wie sieht eine Therapie aus?38
4.7 Was haben ausgebildete Sexualtherapeutinnen und -therapeuten zu bieten?40
4.8 Wie erfolgreich sind die Therapien?41
Anhang42
Literaturempfehlungen42
Kontaktadressen zur Suche nach geeigneten Therapeutinnen und Therapeuten43
Arbeitsblätter44
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