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Naturwissenschaftliche Bildung im Kindergarten - ein Weg aus der Bildungsmisere!? Möglichkeiten und Grenzen der Kompetenzförderung im internationalen Vergleich

AutorElisabeth Meinwolf-Staudinger
VerlagDiplomica Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl87 Seiten
ISBN9783958501614
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
Ein entscheidender Wendepunkt im gesellschaftlichen Bildungsdiskurs waren u.a. die Ergebnisse internationaler Vergleichsstudien wie PISA und TIMS, die deutliche Defizite im deutschen Bildungssystem erkennbar machten. Seither wurde das Thema frühkindliche Bildung weltweit auf die politische Agenda gesetzt - besonders liegt der Fachkräftemangel in den Naturwissenschaften im Blickfeld von Politik und Forschung. Die frühe naturwissenschaftliche Förderung von Kindern erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihr geistiges Potential voll ausschöpfen können, was einen ersten Schritt zum Ausgang aus der Bildungskrise in Deutschland bedeuten könnte. Das vorliegende Buch diskutiert diesen Ansatz sowohl unter der aktuellen soziökonomischen und politischen Situation in Deutschland als auch im internationalen Vergleich mit Bildungssiegern Darüber hinaus vermittelt es dem Leser ein kritisches Bild von Möglichkeiten und Grenzen der Kompetenzförderung im naturwissenschaftlichen Bereich in der Kita.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel, Einleitung: Weltweit wurde das Thema frühkindliche Bildung auf die politische Agenda gesetzt (vgl. Fthenakis, W.E./ 2008a/ 1). Das Verständnis und die Bedeutung frühkindlicher Bildung haben sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Ein entscheidender Wendepunkt in der gesellschaftlichen Debatte waren u. a. die Ergebnisse internationaler Vergleichsstudien wie PISA* und TIMSS*. Diese machten im deutschen Bildungssystem deutliche Defizite erkennbar (Stiftung HdkF*,Ph./2009/7). Vor diesem Hintergrund haben die Bundesländer während der letzten Jahre Bildungspläne von unterschiedlicher Qualität vorgelegt, Bildungsbereiche sind unter anderem Naturwissenschaft, Technik und Mathematik. Bezogen auf die vorliegende Thematik sind es also m. E. die Bereiche im Makrosystem, wie Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Sozial- und Rechtssystem, die Einfluss nehmen sowohl auf Mesosysteme wie z.B. Sozialeinrichtungen und Schulen, als auch auf die Ebene der Mikrosysteme, die Familien und die Kinder. Unter diesem Aspekt muss die Entwicklung im Bildungssektor kritisch hinterfragt werden. Ohne Zweifel nähren m. M. nach auch Wissenschaft und Forschung auf internationaler Ebene die Hoffnung auf den frühkindlichen Bereich, auf die Möglichkeit, kompetente Fachkräfte der Zukunft bereits in Windeln zu fördern. Dieser enorme Druck aus dem Makrosystem auf die nachwachsende Generation, auf frühkindliche Bildungseinrichtungen und nicht zuletzt auf die Familien stellt m. E. in hohem Maße die Persönlichkeitsbildung in den Schatten der Kompetenzförderung. In meiner täglichen Arbeit mit Kindern im Kindergarten erlebe ich die aktuelle Bildungssituation hautnah mit. Es ist ein ständiger Spagat zwischen Bildungs- und Qualitätsforderung auf der einen Seite und finanziellen Engpässen auf der anderen Seite. Doch nicht nur die Einrichtungen, sondern vor allem die Eltern sind dem m. E. ungerechten Frühkindlichen Bildungssystem ausgeliefert. Es stellt sich die Frage, ob naturwissenschaftliches Arbeiten mit Kindern im Kindergarten ein Weg aus der Bildungskrise sein kann. Wie groß ist diese Chance unter Berücksichtigung aktueller politischer Bedingungen in Deutschland? 1., Naturwissenschaftliches Arbeiten im Kindergarten: Die Psychologin Sabina Pauen (2009) sagt: 'Der Bildungsbereich Naturwissenschaften und Technik ist in der Kita besonders in das Blickfeld geraten. Die Stufentheorie von Jean Piaget war u. a. ausschlaggebend dafür, dass mathematisch-naturwissenschaftliche Themen statt bereits im Elementarbereich erst in der Schule ihren Platz fanden. Es wurde schlichtweg verkannt, dass auch Kinder im Vorschulalter bereits über die nötigen kognitiven Fähigkeiten verfügen, um sich naturwissenschaftlichen und technischen Themen zu widmen' (Stiftung HdkF*Ph./2009/7). Nach Pauen et al.(2009) sind Kinder zwischen drei und sechs Jahren hoch motiviert, Naturphänomene zu untersuchen. Wenn dafür Möglichkeiten geschaffen werden, stärkt dies die Lust der Kinder auf das Leben und ihre Selbstwirksamkeit. (...) Wenn Kinder in diesen Bereichen früh gefördert werden, erhöht dies die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihre geistigen Potenziale voll ausschöpfen können (Pauen et al. /2009/11 ff). 1.1, Kinder als Naturwissenschaftler: Die Chemie-Didaktikerin Gisela Lück (2003) erinnert daran, dass es genau genommen eigentlich nichts Neues ist, Kinder im frühen Kindesalter mit Naturphänomenen vertraut zu machen. Während heute das frühzeitige Heranführen an Phänomene der unbelebten Natur oft mit Erstaunen und manchmal sogar mit Skepsis betrachtet wird, gehörte dies zu anderen Zeiten zum selbstverständlichen Bildungskanon, sagt Lück (2003). Laut Lück, liegt diese Zeit allerdings schon etliche Jahre zurück. Nachdem im 18. und 19. Jahrhundert die Naturwissenschaften eine nie zuvor gekannte Blüte erlebten und viele neue Entdeckungen hervorbrachten, die das alltägliche Leben erleichterten - etwa die Erfindung des elektrischen Lichts oder der künstlichen Düngemittel -,entwickelte sich im viktorianischen England geradezu eine Naturwissenschaftseuphorie (...) [vgl. Lück, G./2007/9]. Eine zweite Welle der Naturwissenschaftseuphorie liegt weniger lange zurück und erfasste auch die Menschen hierzulande: Nach dem so genannten Sputnikschock in Folge der ersten Weltraumerkundungen, der den Mangel an naturwissenschaftlichen Kenntnissen aufdeckte, wurden in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts die Unterrichtspläne neu formuliert und gerade auch jüngeren Kindern das Lernen von Chemie und Physik nahe gebracht, oder besser gesagt: 'verordnet' (vgl. Lück, G./2007/10).
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Naturwissenschaftliche Bildung im Kindergarten – ein Weg aus der Bildungsmisere!?1
Vorwort3
Inhaltsangabe5
Einleitung9
1. Naturwissenschaftliches Arbeiten im Kindergarten11
1.1 Kinder als Naturwissenschaftler11
1.2 Entwicklungspsychologische Erkenntnisse14
1.2.1 Säuglingsforschung14
1.2.2 Neo Piagetian Psychologist16
1.2.3 Selbstbildungsprozess18
1.3 Bildungstheoretische Erkenntnisse19
1.4 Lerntheoretische Erkenntnisse20
1.4.1 Methakognition20
1.4.2 Lernen lernen21
1.4.3 Motivation22
1.5 Bindungstheoretische Erkenntnisse23
2. Internationaler Bildungsvergleich Deutschland im PISA-Schock!?26
2.1 PISA Vergleichsergebnisse26
2.1.1 PISA und Gender28
2.1.2 Sozioökonomischer Aspekt und PISA29
2.2 TIMSS30
3. Bildungsverständnis33
3.1 Einflu¨sse auf das Bildungsverständnis fu¨r die fru¨hen Jahre33
3.2 Neue Entwicklung innerhalb der Bildungsdebatte34
3.3. Bildung als Politikum34
3.4. Bildung als soziales Erbe35
3.5 Bildung im Wandel von Familienmodellen36
3.6. Bildung und Gerechtigkeit38
3.7. Kritische Stimmen in der Bildungsdiskussion38
4. Bildungsverständnis der Europäischen Gemeinschaft Historie41
4.1 Entwicklung gemeinsamer Projekte41
4.2 Differenzierte Bildungsverständnisse in der Gemeinschaft42
4.3 Zuständige Administration fu¨r Bildungs- und Betreuungsangebote42
4.4 Qualifizierungsvergleich der pädagogischen Fachkräfte43
4.5 Gemeinsame Europäische Standards43
5. Bildungspläne der Bundesländer fu¨r den fru¨hkindlichen Bereich45
5.1. Der Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan fu¨r Kinder in Tageseinrichtungen bis zur Einschulung45
5.2 Der Hessische Bildungs- und Erziehungsplan46
5.3 Orientierungsplan fu¨r Bildung und Erziehung fu¨r die Baden-Wu¨rttembergischen Kindergärten47
5.4 Der Sächsische Bildungsplan – ein Leitfaden fu¨r pädagogische Fachkräfte in Kinderkrippen und Kindergärten48
5.5 Bildungsprogramm fu¨r Kindertageseinrichtungen in Sachsen-Anhalt48
6. Zum Schwedischen Bildungsplan50
7. Zum Englischen Bildungsplan51
8. Zum Französischen Bildungsplan53
9. Multifaktorielle Einflu¨sse54
9.1. Rahmenbedingungen in fru¨hkindlichen Bildungsinstitutionen in Deutschland54
9.2 Stolperstein Föderalismus54
9.3 Qualifikation der Fachkräfte in Deutschland56
10. Rahmenbedingungen fu¨r fru¨hkindlichen Bildungsinstitutionen inSchweden58
10.1. Qualitative Entwicklung im Fru¨hkindlichen Bildungssystem in Schweden58
10.2 Qualifikation der Fachkräfte in Schweden60
11. Rahmenbedingungen fu¨r fru¨hkindliche Bildungsinstitutionen imVereinigten Königreich62
11.1 Qualitätsentwicklung im Bildungssektor des Vereinigten Königreiches62
11.2 Qualifikation der Fachkräfte in England62
12. Rahmenbedingungen fu¨r fru¨hkindliche Bildungsinstitutionen in Frankreich64
12.1 Bildungstradition im Bildungssektor in Frankreich64
12.2 Qualifikation der Fachkräfte in Frankreich64
13. Internationale Professionalisierungstendenz66
14. Möglichkeiten und Grenzen fru¨hkindlicher Bildung im Kaleidoskop der Perspektiven67
14.1 Soziokulturelle Bedingungen67
14.2 Naturwissenschaft und Technik – als Bildungsindikator?68
14.3 Die Kunst im Dialog zur Bildung69
14.4 Musik als Bildungsindikator70
14.5 Transfereffekte - Möglichkeit und Grenzen72
15. Resu¨mee73
Literatur77
Anhang 185

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