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Mecklenburg. Wege eines Landes

AutorRenate Krüger
VerlagEDITION digital
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl240 Seiten
ISBN9783956555916
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
Über 1000 Jahre Geschichte Mecklenburgs von der Ersterwähnung der Burg Mecklenburg (Michelenburg) in einer Urkunde König Ottos III. im Jahre 995 bis zur Gegenwart: Die Autorin beschreibt die wichtigsten politischen Ereignisse, Stärken und Schwächen der Herrscher, Kirchengeschichte, Kultur, Sprache, ... kurz, präzise und sehr interessant. Einen breiten Raum nimmt die Identitätsfindung ein: Worin unterscheidet sich der Mecklenburger von anderen Deutschen, was macht ihn so liebenswert? INHALT: Annäherungen an ein Land Vom Holztempel zur Backsteingotik Ein Staat entsteht Die Kultur der Hanse Die Stände Das geistige Leben Die Reformation Bildung und Missingsch Der Dreißigjährige Krieg und seine Folgen Das 18.Jahrhundert Die Verfassung des Landes Herzog Friedrich der Fromme Das Mecklenburg-Bild bei Johann Christian Friedrich Wundemann Auf dem Weg in die Neuzeit Fritz Reuter Fürstlicher Anspruch und bürgerlicher Fleiß Soziale Probleme Landeskirchlicher Aufbruch Sammler, Forscher und Maler auf Spurensuche Von der Monarchie zur Republik Die Diktatur des Nationalsozialismus Mecklenburg als sowjetische Besatzungszone Die drei Nordbezirke Vom regionalen Aufbruch zu neuem Föderalismus Zeittafel

Renate Krüger Geboren 1934 in Spremberg/Niederlausitz. Seit 1939 in Schwerin ansässig. Studium der Kunstgeschichte und klassischen Archäologie in Rostock. Tätigkeit am Staatlichen Museum Schwerin. 1965 Verlust des Arbeitsplatzes aus politischen Gründen, seither freiberuflich als Publizistin und Schriftstellerin tätig: Sachbücher (Die Kunst der Synagoge 1966, Das Zeitalter der Empfindsamkeit 1972, Biedermeier 1979, Spurensuche in Mecklenburg 1999, Aufbruch aus Mecklenburg. Die Welt der Gertrud von le Fort, 2000), Belletristik (Licht auf dunklem Grund, Rembrandt-Roman, 1967, Der Tanz von Avignon, Holbein-Roman 1969, Saat und Ernte des Joseph Fabisiak, 1969, Nürnberger Tand 1974, Malt, Hände, malt, Cranach-Roman 1975, Jenseits von Ninive, 1975, Aus Morgen und Abend der Tag, Runge-Roman, 1977, Wolfgang Amadés Erben, 1979, Türme am Horizont, Notke-Roman 1982, Die stumme Braut, 2001, Paradiesgärtlein, 2008), Jugendbücher (Geisterstunde in Sanssouci, Menzel-Erzählung 1980, Das Männleinlaufen, Alt-Nürnberger Geschichte 1983, Des Königs Musikant, Erzählung über Carl Philipp Emanuel Bach 1985). Nach 1989 Mitarbeit am Aufbau der parlamentarischen Demokratie in Mecklenburg-Vorpommern, Archivarbeiten.

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Leseprobe
Neue Entwicklungen drangen nur stark reduziert oder überhaupt nicht in die weiträumigen Gebiete außerhalb größerer Städte durch. Die neue kulturelle Blüte blieb im Wesentlichen auf höfische Bereiche beschränkt. Eine Ausnahme bildet die niederdeutsche Bibelübersetzung des pommerschen Reformators und Lutherfreundes Johannes Bugenhagen (1485 -1558 in Wittenberg), die 1533 noch vor der ersten hochdeutschen Vollbibel in Lübeck gedruckt wurde und auch in Mecklenburg Verbreitung fand. Insgesamt gesehen aber war das Bürgertum zu schwach und zu wenig differenziert, um einen Vergleich mit anderen deutschen Städten auszuhalten. Weder in der Architektur und bildenden Kunst, noch in der Musik kam man über Einzelbeispiele hinaus. Die neue mecklenburgische Landeskirche baute maßgeblich der Rostocker Theologieprofessor und Historiker David Chyträus auf. Mit der Errichtung des landesherrlichen Kirchenregiments im reformatorischen Mecklenburg wandte sich der Fürst auch der Umgestaltung des Bildungswesens zu. Herzog Johann Albrecht I. berief den Humanisten Andreas Mylius an den Hof, der nach dem Vorbild der fürstlichen Landesschule Meißen 1553 eine Schule in Schwerin einrichtete, an der adlige und bürgerliche Kinder freien Unterricht erhielten. Diese Fürstenschule wurde später aus Kostengründen mit der alten Domschule zusammengelegt und als reformierte Lateinschule wiederbelebt. Nach Wittenberger Vorbild erfolgte die Neuordnung der Universität Rostock. In der Philosophischen Fakultät wurde nach Melanchthons Lehrbüchern das Studium der alten Sprachen gelehrt. Ihren Ruf als eine der bedeutendsten protestantischen Hochschulen verdankte die Universität Rostock der Theologie. Besonders Johann Tarnow, der 1614 als Professor berufen wurde, war als Bibelexeget sehr geachtet. Eine Folge der Reformation war die 1552 von Herzog Johann Albrecht in Kraft gesetzte Kirchenordnung, in der auch das Schulwesen eine rechtliche Grundlage erhielt. Somit blieb die Schule in enger Verbindung mit der Kirche. Die Aufsicht über die Schulverwaltung führte der Superintendent, die über die Einzelschule der Pastor gemeinsam mit Gliedern des Rates. Mit der Herausbildung einer durchtragenden innerlich starken Landesidentität und eines kräftigen Selbstverständnisses waren die mecklenburgischen Schulen freilich überfordert und konnten bestenfalls keimhafte Anfänge legen. Die 'Schulgesellen", die Lehrer, waren oft nur mangelhaft gebildet und materiell ungenügend ausgestattet. Die meisten Kinder gingen überhaupt nicht in die Schule, da sie in der elterlichen Wirtschaft völlig ausgelastet waren. Hinsichtlich der Schulen auf dem Lande heißt es in der Revidierten Kirchenordnung von 1602: 'Auf den Dörfern soll der Pastor oder Küster samt ihren Frauen auch Schule halten und etliche Knaben und Mägdlein in Katechismus, im Gebet, im Lesen, Schreiben und Nähen unterweisen, damit die jungen Leute daselbst nicht aufwachsen wie das unvernünftige Vieh." Mit Besorgnis stellte man schon zu dieser Zeit fest, wie viele 'heidnische" Bräuche es noch in Mecklenburg gäbe. Die Kolonisatoren hatten auch germanisch-heidnisches Gedankengut mitgebracht, das sich lange lebendig erhielt.
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