Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neueste Geschichte, Europäische Einigung, Europa-Universität Flensburg (ehem. Universität Flensburg), Sprache: Deutsch, Abstract: Ich möchte mich mit der Regierungszeit der Reichsregierung Dönitz, welche am Ende des Zweiten Weltkriegs vom 3. Mai bis zum 23. Mai in Flensburg regierte, beschäftigen. Näher eingehen möchte ich dabei auf die wenigen, aber doch bedeutsamen Entscheidungen dieser Regierung, die zwar weitgehend eingeschränkt, aber dennoch in bestimmtem Maße handlungsfähig war und der Motivation die hinter diesen Entscheidungen stand. Bevor Hitler am 30. April 1945 in Berlin Selbstmord beging, hatte er in seinem Testament Großadmiral Karl Dönitz, welcher bis dato Oberbefehlshaber der Kriegsmarine gewesen war, zu seinem Nachfolger als Reichspräsident bestimmt und ihm sämtliche Vollmachten übertragen. Dieser nahm seine Nachfolgerrolle an und richtete sich seinen Regierungssitz auf dem Gelände der Marineschule Mürwik im Norden des weitgehend unzerstört gebliebenen Flensburg ein. Diese Stadt wurde auch gewählt weil Schleswig-Holstein zum Zeitpunkt der Machtübernahme noch weitgehend von deutschen Truppen kontrolliert wurde, wenngleich die Alliierten es kurz darauf vom Rest des deutschen Reiches abkoppelten und sich bald auch dem Sitz der letzten Reichsregierung näherten. Dönitz bildete schließlich eine geschäftsführende Reichsregierung, welche laut Steinert seine Hauptaufgabe nicht in der Politik, sondern im Schutz des deutschen Volkes vor der Anarchie des Zusammenbruchs sah. In dieser versammelte er einige frühere Größen des deutschen Reiches wie z.B. Keitel und Speer, welche noch rechtzeitig die Flucht in den Norden geschafft hatten, und wies ihnen ihre Ämter zu. Das Regierungsprogramm sah folgende Punkte vor: Schnelle Beendigung des Krieges durch Teilkapitulation gegenüber den Westmächten und zugleich die Fortführung des Kampfes gegen die Sowjetmächte um möglichst vielen deutschen Soldaten und Zivilisten die Chance zur Flucht in den Westen zu ermöglichen. Die Regierung wurde zwar von den Alliierten als Verhandlungspartner gesehen und auch nach der Gesamtkapitulation als 'Marionettenregierung' noch im Amt gelassen. Aber als sie ihren Nutzen getan hatte, wurden auch ihre Mitglieder, wie viele weitere Menschen welche dem Dritten Reich gedient hatten, kurzerhand festgenommen, eingesperrt und vor Gericht für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen.
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