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Walfisch, Wissenschaft, Wettbewerb - Die deutschen Ansprüche auf Teile der Antarktis

Die 'Neuschwabenland'-Expedition von 1938/39 im Kontext

AutorHolger Reiner Stunz
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl95 Seiten
ISBN9783640239610
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis24,99 EUR
Forschungsarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: keine, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Historisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Deutsche Ansprüche auf Teile der Antarktis? Was sich auf den ersten Blick wie eine Schnapsidee ausnimmt, hat einen historisch relevanten Kern. Die Aktivitäten deutscher Polarforscher am Südpol gehen bereits ins 19. Jahrhundert zurück. In dieser Studie wird gezeigt, wie die Forschungsleistungen im 20. Jahrhundert politisch instrumentalisiert wurden. In besonders großem Umfang war dies bei der 'Neuschwabenland'-Expedition im Rahmen des Vierjahresplans von Goering der Fall. Was nach außen hin als reine Wissenschaftsunternehmung dargestellt wurde, sollte auch den Großmatgestus des 'Dritten Reiches' zum Ausdruck bringen. Nationen, die im Spiel der Verteilung um die polaren Einflusssphären mitspielen, so die Zeitgenossen, sind Weltmächte. In diesem Sinne ist die 1938 begonnene Expedition unter Kapitän Ritscher ein Symbol für deutsches Machtstreben, das sich hinter einer komplexen Forschungsleistung verbirgt. Die Expedition schrieb Forschungsgeschichte, weil mit Hilfe des Katapultschiffes der Lufthansa, der 'Neuschwabenland', Flugzeuge starteten, die dann die neue Methode der Luftkartographie erprobten. Sowohl aus diesen Forschungsleistungen als auch aus dem Abwurf von Hakenkreuzsymbolen sollte das Deutsche Reich seine territorialen Ansprüche geltend machen, die dann auch parallel in einer völkerrechtlichen Fachzeitschrift sondiert wurden. Gerechtfertigt wurde die konzertierte Forschungsaktion auch mit dem 'deutschen Fettbedarf' und dem Anspruch auf die damals als Energiequelle ausgebeuteten Wale. Die Expedition des Jahres 1938/39 wurde nicht nur in einem Jugendbuch verarbeitet und durch eine Forschungsserie dokumentiert, sie sorgte in der frühen Bundesrepublik für Diskussionsstoff im Auswärtigen Amt, das sich dafür entschied, die auf der Exkursion gegebenen Namen im Bundesanzeiger zu nennen und international die deutschen Forschungsleistungen anzuerkennen. Noch in den 1980er Jahren beschäftigte sich ein Forschungsprojekt mit der deutschen Namensgebung in der Antarktis. Im Zuge der Internationalisierung der Antarktis ist das Projekt des Jahres 1938, das durch eine norwegische Besitzergreifung und deren internationale Anerkennung rasch vereitelt wurde, fast in Vergessenheit geraten. Häufig wird es in wenig seriösen Publikationen als Anlass für Spekulationen über deutsche U-Boote oder eine Flucht Hitlers missbraucht. In dieser Studie wird in einem seriös erarbeiteten Kontext gezeigt, inwiefern die Forschung für symbolische Politik eingespannt wurde.

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