Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Informatik - Wirtschaftsinformatik, Note: 1,7, FOM Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, München früher Fachhochschule, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Mikrozensus aus dem Jahr 2003 weist in der Bundesrepublik Deutschland 8,4 Millionen amtlich anerkannte behinderte Menschen aus, darunter 6,7 Millionen Schwerbehinderte. Gerade diese Personen haben oft aufgrund ihres eingeschränkten sozialen Umfelds ein starkes Interesse, Angebote im Web umfassend zu nutzen. Jedoch gibt es im Internet unterschiedliche Barrieren: Blinde benötigen zusätzliche Textinformationen für Bilder und Animationen, Sehbehinderte vor allem einen ausreichenden Kontrast zwischen Vorder- und Hintergrundfarbe und die Möglichkeit, Schriften zu vergrößern. Gehörlose profitieren von Informationen in Gebärdensprache und Körperbehinderte von einer Bedienung des Internetangebots ohne Maus. Eine klar strukturierte Webseite in einfacher Sprache ist ein Gewinn für Lernbehinderte, geistig Behinderte und Ausländer. Von schlüssiger und logischer Navigation profitieren letztendlich alle Benutzer. Hinter der Realisierung von Barrierefreiheit im Internet steckt der Grundgedanke des Universal Design, also das 'Produkt Internet' so zu entwickeln, dass es von möglichst vielen Menschen genutzt werden kann. Barrierefreiheit bedeutet dabei die Symbiose der technischen Zugänglichkeit (Accessibility) mit der Benutzerfreundlichkeit (Usability). Sämtliche wünschenswerten Anforderungen an eine barrierefreie Website sind in die Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung, kurz BITV, in 66 Bedingungen, die zu 14 Anforderungsgruppen zusammengefasst sind, eingeflossen. Entscheidet man sich für eine barrierefreie Umsetzung eines Webangebotes, sind diese Anforderungen der BITV zu berücksichtigen. Da diese teilweise sehr kryptisch formuliert sind, ist für Entscheider von Projekten, Projektleiter und Webdesigner ein Leitfaden unerlässlich, in dem man Schritt für Schritt die Bedingungen abarbeiten kann. Diese Diplomarbeit beschreibt den Relaunch der Internetpräsenz des Europa-Projektbüros in der sozialen Einrichtung Herzogsägmühle anhand eines solchen Leitfadens. Bei diesem Relaunchs orientierte man sich an anerkannten Kriterien des Projektmanagements, um die Risiken hinsichtlich Qualität, Finanzierung und Zeitrahmen zu minimieren. Ein interessanter Aspekt dieses Projekts war neben der Einhaltung und Überprüfung der BITV-Anforderungen durch Prüftools die Systemauswahl eines Content-Management-Systems. Hier fiel die Wahl nach Überprüfung mehrerer Auswahlkriterien auf das Open Source-System Typo3, das bereits vorgefertigte Module für Barrierefreiheit mitbringt.
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