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Biodanza und seine Wirkung auf den alltäglichen Umgang mit Musik: Eine Zielgruppenanalyse und kulturvergleichende Untersuchung

AutorTom John Wolff
VerlagDiplomica Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl140 Seiten
ISBN9783842845626
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
Biodanza ist eine südamerikanische Methode zur Stressreduktion und zur Vermittlung von Lebensfreude. Dabei werden Musik, Bewegung und Gruppenerfahrungen genutzt, um intensive Erlebnisse hervorzurufen, die menschliche Potentiale wie Vitalität, Sexualität, Kreativität, Affektivität und Transzendenz stimulieren. Mittlerweile hat dieses Übungssystem über Südamerika und Italien auch in Deutschland mehr und mehr Bekanntschaft erlangt und wird vielerorts in wöchentlichen Biodanzagruppen praktiziert. Zunehmend beginnt auch die Psychologie und Psychotherapieforschung ein Interesse an Biodanza zu entwickeln. Hier war man bemüht, grundlegende Wirksamkeitsstudien der Stressreduktion vorzulegen. Dieses Buch beschäftigt sich mit der Wirkung von Biodanza hinsichtlich des Umgangs der Teilnehmer mit Musik im Alltag. Da Musik im Biodanza als Symbolträger für Gefühle und als zentrales Medium zur Auslösung und Verstärkung intensiver Erlebnisse genutzt wird, wird hier der spannenden Frage nachgegangen, ob Biodanza- Teilnehmer tatsächlich einen Transfer dieser Erlebnis- verstärkenden Effekte von Musik in ihren Alltag hinein erleben. In der empirischen Untersuchung wird dieses Thema auf der Basis eines Kulturvergleichs zwischen Deutschland und Kolumbien behandelt.

Diplom-Psychologe Tom John Wolff wurde 1976 in Rostock geboren. Nach seinem Studium der Psychologie in Leipzig war er als Suchttherapeut tätig. Er arbeitet seit Jahren in der Psychosomatik und Psychotherapie nach dem bekannten Bad-Herrenalber Modell. Er ist außerdem Musiker und Lehrer der tanztherapeutischen Methode Biozentrischer Tanz?/Biodanza®, hält Seminare und Vorträge. Sein besonderes Interesse gilt der non konfessionellen Spiritualität in der Psychotherapie.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 2.2.6, Kolumbien: Innerhalb der kolumbianischen Stichprobe sind die meisten Personen in ihrem Lebensstil mit deutschen Verhältnissen in Bezug auf Ausbildungsniveau, Wohnung, Luxus, Arbeit in etwa vergleichbar. 25,97% der kolumbianischen Stichprobe bestehen jedoch aus sog. 'Desplazados'. Das sind Personen, die durch den kolumbianischen Bürgerkrieg aus ihrer Heimat, von ihrem Besitz und aus ihrem alten Leben vertrieben wurden und in den armen Außenbezirken von Bogotá leben. Es handelt sich um Menschen, die meist aus ländlichen Verhältnissen kommen und deren Bildungsniveau eher deutlich geringer ist, als das des Durchschnitts der ländlichen deutschen Bevölkerung. Die Schulbildung ist bei diesen Menschen geringer als deutsches Hauptschulniveau. Die kolumbianische Gesellschaft ist nach dem sozialen Status ihrer Mitglieder deutlich zweigeteilt. Die finanziellen, kulturellen und bildungsbezogenen Unterschiede sind eklatant. Der Status einer Person wird häufig daran abgelesen, in welchem Stadtviertel sie wohnt, wie sie sich kleidet, spricht und bewegt. In der Hauptstadt Bogotá gibt es sechs Estrato-Nummern, mit denen das Ausmaß an Wohlstand oder Armut im jeweiligen Gebiet beschrieben wird. Wohnt eine Person in 0, 1 oder 2, dann gehört sie dem großen Teil der ärmsten Personen an. Ist eine Person 3 oder 4, dann gehört sie der unteren oder oberen Mittelschicht an. 5 und 6 sind die Reichen und Superreichen. Klassische, mittlere deutsche Verhältnisse würde man wohl eher bei 4 ansiedeln. Es ist möglich und gängige Praxis, in Bogotá relativ unbehelligt vom Bürgerkrieg zu leben. Viele Kolumbianer aus Bogotá kennen den Krieg nur aus dem Fernsehen, waren noch nie im 'anderen' Bogotá, den riesigen Armenvierteln. Sie haben in ihrem Leben noch nie einen bewaffneten Guerrillero oder Paramilitär zu Gesicht bekommen. Wer macht in Bogotá Biodanza? Menschen, die in Bogotá zu den Biodanza-Klassen kommen, leben meist im finanziell gehobeneren und gebildeten Umfeld (Estrato 4). Diese Einschätzung entstammt einerseits dem erhobenen Bildungsstand der Teilnehmer und andererseits der durch eine Kolumbianerin abgegebenen Augenscheineinschätzung nach Kleidung, Sprache, Gestik und Mimik. Allerdings befinden sich auch in der Untergruppe der 'Desplazados' 6 Teilnehmer, die Biodanza-Erfahrung haben. Sie nehmen oder nahmen an einer Biodanza-Gruppe teil, die innerhalb des Hilfsprojektes 'Taller de Vida' im Stadtteil San Martín kostenfrei angeboten wird. Von diesen 6 Personen mit Biodanza-Erfahrung machen 2 'regelmäßig' Biodanza, 2 'gelegentlich' und 2 'früher mal, jetzt nicht mehr'. Bildungsstand der Kolumbianer, die regelmäßig Biodanza betreiben: Ein Großteil der kolumbianischen Biodanza-Teilnehmer, die regelmäßig Biodanza betreiben n=27, haben einen hohen Bildungsstand. (Eine Person machte keine Angaben): - akademischer Abschluss: 18 von 26 Personen - 69,2%. - Abitur: 5 von 26 Personen - 19,2%. - geht noch zur Schule, oder normaler Schulabschluss: 1 von 26 Personen - 3,8%. - geringe oder keine Schulbildung: 2 von 26 Personen - 7,7%. Psychotherapie und Selbsterfahrung: Häufig haben die Teilnehmer schon andere Therapien oder Selbsterfahrungskurse besucht, bzw. befinden sich in Therapie (Zwei Personen machten keine Angaben). - 'nein': 5 von 25 Personen - 20%. - 'früher mal, jetzt nicht mehr': 4 von 25 Personen - 16%. - 'gelegentlich': 9 von 25 Personen - 36%. - 'ja regelmäßig': 7 von 25 Personen - 28%.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Biodanza und seine Wirkung auf den alltäglichen Umgang mit Musik1
Vorwort3
1 Biodanza und Musik7
2 Untersuchung9
2.1 Fragestellung9
2.2 Methodik16
2.3 Hypothesen36
2.4 Ergebnisse und Interpretation38
2.5 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen119
3 Kritik und Ausblick123
4 Anhang125
5 Verzeichnis der Tabellen129
6 Verzeichnis der Grafiken133
7 Literatur135
Inhaltsverzeichnis5

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