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Checkliste Doppler- und Duplexsonografie

AutorHelmut Kopp, Malte Ludwig
VerlagGeorg Thieme Verlag KG
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl352 Seiten
ISBN9783131531155
FormatPDF/ePUB
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis75,99 EUR
Alle wichtigen Informationen zur Doppler- und Duplexsonografie im Kitteltaschenformat. Kompakt und übersichtlich! - Umfassend: ausführliche Darstellung der Methode und alles, was für die einzelnen Gefäßregionen relevant ist. - Übersichtlich: Flussdiagramme zeigen das ideale diagnostische und therapeutische Vorgehen. - Sicher durchführen: Schritt-für-Schritt-Beschreibungen für die Geräteeinstellung und den Untersuchungsablauf. - Richtig befunden: Fallstricke erkennen und Ergebnisse sicher interpretieren. - Anschaulich: Fallbeispiele und Befundkriterien zeigen das konkrete Vorgehen. Jederzeit zugreifen: Der Inhalt des Buches steht Ihnen ohne weitere Kosten digital in der Wissensplattform eRef zur Verfügung (Zugangscode im Buch). Mit der kostenlosen eRef App haben Sie zahlreiche Inhalte auch offline immer griffbereit.

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Leseprobe

1 Technische Grundlagen, apparative Voraussetzungen und Hämodynamik


1.1 Entstehung und Ausbreitung von Ultraschallwellen


1.1.1 Grundlagen


  • Definition des Ultraschalls: Longitudinale Druckpulswellen mit einer Frequenz zwischen 20.000 Hz und 1GHz werden als Ultraschall bezeichnet.

  • Größenordnung: 1 Megahertz (MHz) entspricht 1 Million Schwingungen pro Sekunde. In der klinischen Diagnostik liegen die Frequenzen zwischen 2 und 10 MHz. Bei speziellen Einsatzgebieten wie intravaskulärem Ultraschall oder der Tumordiagnostik in der Dermatologie kommen Frequenzen bis 30 MHz zum Einsatz.

1.1.2 Kenngrößen von Ultraschallwellen


  • Wellenlänge Lambda (λ): Räumlicher Abstand zweier benachbarter Maxima einer Sinusschwingung.

  • Frequenz (f): Anzahl der Schwingungen pro Sekunde; 1/s = 1 Hz.

  • Periode: Schwingungsdauer (in Sekunden).

  • Schallgeschwindigkeit (c): Produkt aus Frequenz und Wellenlänge.

  • Schallintensität (I): Amplitude der Auslenkung aus der Ruhelage. Einheit der Schallleistung in Ausbreitungsrichtung: mW/cm2.

1.1.3 Piezoelektrischer Effekt


  • Beim Anlegen einer Wechselspannung an Keramikelemente werden diese proportional zum Phasenwechsel der Spannung zu pulsatilen Formänderungen angeregt. Dieses Phänomen wird als piezoelektrischer Effekt bezeichnet. Die Frequenz der hierbei entstehenden Druckwellen liegt im Megahertz-Bereich. Umgekehrt können Ultraschallwellen beim Auftreffen auf Keramikkristalle diese wiederum in Schwingung versetzen und dadurch eine elektrische Spannung induzieren. Abhängig vom ▶ Schallwandler wird das Schallfeld durch einen Einzelkristall oder linear nebeneinander angeordnete Kristalle erzeugt.

1.1.4 Ausbreitung von Ultraschall im Gewebe


  • Schallausbreitungsgeschwindigkeit: Sie ist in verschiedenen Körpergeweben nahezu gleich und beträgt ca. 1540 m/s. Eine Ausnahme ist Knochengewebe, hier beträgt die Ausbreitungsgeschwindigkeit 3500 m/s.

  • Physikalische Effekte: Ultraschallwellen sind im Gewebe im Wesentlichen den folgenden vier physikalischen Effekten unterworfen:

    • Reflexion ( ▶ Abb. 1.1a):

      • Reflexion ist definiert als Umkehr der Ausbreitungsrichtung von Schallwellen an einer Grenzfläche. Einfalls- und Ausfallswinkel des Schallstrahls sind gleich. Bedingung für die Reflexion von Schallwellen ist eine Dicke der Grenzschicht bzw. des anderen Mediums von mindestens einer Wellenlänge. Weitere Voraussetzung ist eine unterschiedliche Impedanz der Gewebe.

      • Akustische Impedanz: Schallwellenwiderstand; Materialkonstante, die sich als Produkt aus Schallausbreitungsgeschwindigkeit und Dichte des Mediums errechnet. Große Impedanzunterschiede haben eine überwiegende Reflexion der Schallenergie zur Folge, nur ein kleiner Teil erfährt eine Transmission (z. B. an der Grenzfläche Weichteilgewebe/Luft in der Lunge). Treffen Ultraschallwellen auf knöcherne Strukturen, resultiert wegen des deutlichen Impedanzunterschiedes eine überwiegende Reflexion; der kleine, transmittierte Anteil erfährt im Knochen eine starke Abschwächung durch hohe Absorption. Eine Abbildung von Strukturen, die im Schallschatten eines Knochens liegen, ist daher nicht möglich.

    • Transmission ( ▶ Abb. 1.1c): Bei der Transmission werden Grenzflächen von Schallwellen durchdrungen. Die Transmission ist mit einer Abweichung von der geradlinigen Ausbreitung der Schallwellen verbunden. Dieses Phänomen wird als Beugung bezeichnet.

    • Streuung ( ▶ Abb. 1.1b): Treffen Schallwellen auf Strukturen, die kleiner als eine Wellenlänge sind, kommt es zu einer Ablenkung der Schallwellen in sämtliche Raumrichtungen. An den korpuskulären Elementen des Blutes kommt es zu einer kompletten Streuung. Die nach Streuung an den Erythrozyten wieder den Schallwandler erreichenden Signale sind im Gegensatz zu reflektierten Gewebeechos von sehr geringer Intensität.

    • Absorption: Umwandlung von Schallenergie in Wärme. Neben Streuung und Reflexion ist die Absorption die hauptsächliche Ursache der Schallintensitätsminderung im Gewebe. Mit zunehmender Laufstrecke nimmt die Intensität des Schallimpulses exponentiell ab. Der Absorptionskoeffizient ist gewebespezifisch und liegt im Körpergewebe zwischen 0,6 und 1,5 dB/MHz · cm ( ▶ Tab. 1.1). Weiterhin ist das Absorptionsverhalten frequenzabhängig: Bei hohen Frequenzen ist in gleicher Tiefe der Energieverlust stärker als bei niedrigen Frequenzen.

Tab. 1.1 Akustische Impedanz und Absorptionskoeffizient in verschiedenen Geweben

Gewebe

akustische Impedanz
(106 kg/m2s)

Adsorptionskoeffizient
(dB/MHz · cm)

Blut

1,61

0,2

Wasser

1,48

0,002

Weichteilgewebe

1,63

0,7

Knochen

7,80

10,0

Luft

0,0004

Muskulatur

1,64 – 1,74

1,5

Abb. 1.1 
a) Reflexion: λ kleiner als die Dicke der Grenzschicht bzw. des zweiten Mediums;
b) Streuung: λ größer als die Dicke der Grenzschicht bzw. des zweiten Mediums;
c) Transmission und Brechung: Die Grenzschicht wird von einer Schallwelle durchdrungen. Bei unterschiedlicher Ausbreitungsgeschwindigkeit in den beiden Medien kommt es zur Änderung der Ausbreitungsrichtung

1.2 Zweidimensionaler Ultraschall


1.2.1 Puls-Echo-Prinzip


  • Vorbemerkung: Das Puls-Echo-Prinzip ist die Grundlage jeder Bildgebung mit Ultraschall.

  • Prinzip: Ein kurzer Schallimpuls (Dauer 1 – 2 Perioden, ca. 0,3 – 0,6μs) wird in das Gewebe eingestrahlt. Die in den Körpergeweben nahezu gleiche Schallausbreitungsgeschwindigkeit ermöglicht über die Laufzeit der Schallimpulse eine exakte Tiefenlokalisation der Reflektoren. Vor Aussenden des nächsten Impulses muss das Eintreffen des aus der gewählten maximalen Tiefe stammenden Echos abgewartet werden.

  • Puls-Echo-Zyklus: Abfolge von Impulsaussendung, Reflexion und Empfangen der Echos entlang eines Schallstrahls.

  • Darstellung: Die Darstellung der reflektierten Echos kann auf unterschiedliche Weise erfolgen: A-Mode (Amplituden-Mode), M-Mode (Time-motion-Technik), oder B-Mode...

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Helmut Kopp, Malte Ludwig: Checkliste Doppler- und Duplexsonografie1
Innentitel6
Impressum7
Vorwort8
Anschriften9
Inhaltsverzeichnis10
Grauer Teil: Grundlagen13
1 Technische Grundlagen, apparative Voraussetzungen und Hämodynamik13
Entstehung und Ausbreitung von Ultraschallwellen13
Zweidimensionaler Ultraschall14
Dopplersonografie19
Duplexsonografie30
B-Flow31
Kontrastmittel-Sonografie32
Sonografie in 3D bzw. 4D35
Geräteeinstellung37
Artefakte40
Arterielle Hämodynamik46
Grüner Teil: Fluss-Schemata und Fallstricke49
2 Fluss-Schemata49
Arterien der oberen und unteren Extremitäten49
Abdominale Arterien51
Venen der oberen und unteren Extremitäten53
Abdominale Venen57
Extrakranielle hirnversorgende Arterien58
3 Fallstricke bei der Doppler- und Duplexsonografie59
Allgemeine Fallstricke59
Spezielle Fallstricke60
Blauer Teil: Spezielle Gefäßregionen71
4 Arterien der oberen und unteren Extremitäten71
Anatomie der Arterien der oberen Extremität71
Anatomie der Arterien der unteren Extremität73
Untersuchung der Arterien: Doppler-Druckmethode, Bestimmung des ankle-brachial-index (ABI)75
Untersuchung der peripheren Arterien mit der Stiftsonde78
Untersuchung der peripheren Arterien mit B-Bild82
Untersuchung peripherer Arterien mittels Duplexsonografie87
Normalbefund91
Periphere Arterienstenose97
Peripherer Arterienverschluss110
Mediasklerose114
Peripheres Arterienaneurysma116
Arteriendissektion120
A.V.-Fistel, Shunt123
Arterielle Kompressionssyndrome128
Dokumentation131
Fallbeispiele132
5 Venen der oberen und unteren Extremitäten133
Anatomie der Venen der unteren Extremität133
Anatomie der Venen der oberen Extremität138
Übersicht sonografische Technik und Indikationen140
Untersuchungsgang I – Frage nach Beinvenenthrombose141
Untersuchungsgang II - Frage nach Armvenenthrombose150
Untersuchungsgang III – Frage nach Klappeninsuffizienz153
Normalbefund159
Thrombose der V. femoralis superficialis165
Thrombose der V. poplitea sowie der Unterschenkelvenen170
Beckenvenenthrombose172
Postthrombotisches Syndrom175
Stamm- und Seitenastvarikose der V. saphena magna177
Weitere pathologische Befunde181
Dokumentation184
Fallbeispiele185
6 Abdominale Arterien186
Anatomie der abdominalen Arterien186
Untersuchung abdominaler Arterien mit B-Bild188
Abdominale Arterien/Duplexsonografie189
Nierenarterienstenose198
Stenose der A. mesenterica superior201
Verschluss der A. iliaca externa204
Aneurysma der Aorta abdominalis206
Aortendissektion209
Seltene Befunde abdominaler Arterien213
Dokumentation214
7 Abdominale Venen215
Anatomie der abdominalen Venen215
Untersuchung abdominaler Venen mit B-Bild217
Abdominale Venen/Duplexsonografie218
Thrombose der V. cava inferior229
Portale Hypertonie bei Leberzirrhose231
Portale Hypertonie bei Pfortaderthrombose234
Seltene Befunde bei Untersuchung abdominaler Venen236
Dokumentation236
8 Extrakranielle hirnversorgende Arterien238
Anatomie der extrakraniellen Arterien238
Untersuchung extrakranieller Arterien mit Stiftsonde241
Untersuchung der extrakraniellen Arterien mit B-Bild247
Untersuchung extrakranieller Arterien mittels Duplexsonografie250
Normalbefund255
Stenosen im Karotisstromgebiet260
Karotisverschluss270
Stenose/Verschluss der A. subclavia273
Stenosen und Verschlüsse der A. vertebralis278
Karotisdissektion281
Glomustumor282
Dokumentation283
9 Intrakranielle hirnversorgende Arterien285
Anatomie der intrakraniellen Arterien285
Intrakranielle Arterien/Dopplersonografie287
Intrakranielle Arterien/Farbduplex293
Normalbefund295
Stenose der A. cerebri media298
Stenose der A. basilaris300
Sinus-cavernosus-Fistel301
Mikroemboliesignale (MES)304
Offenes Foramen ovale305
Intrakranielle Arterien  –  seltene Befunde305
Dokumentation307
Anhang: Befundungskriterien und Fallbeispiele308
10 Inhaltliche Befundungskriterien einer dopplersonografischen Untersuchung308
11 Fallbeispiele311
Fallbeispiel Arteriell 1311
Fallbeispiel Arteriell 2313
Fallbeispiel Arteriell 3315
Fallbeispiel Arteriell 4317
Fallbeispiel Arteriell 5319
Fallbeispiel Arteriell 6321
Fallbeispiel Venös 1323
Fallbeispiel Venös 2325
Fallbeispiel Venös 3327
Fallbeispiel Venös 4329
Fallbeispiel Venös 5331
12 Wichtige Links333
Sachverzeichnis334

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