Masterarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich BWL - Allgemeines, Note: 2,3, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Internationale Wirtschaftsbeziehungen), Sprache: Deutsch, Abstract: Ein limitierender Faktor für das Wirtschaftswachstum ist eine mangelhafte Energieversorgung. In Indien steigt das Energiedefizit seit den 1980er Jahren stetig an, da die Entwicklung der Energienachfrage noch nicht von der Wirtschaftsentwicklung des Landes abgekoppelt ist. Hierfür wird im Rahmen dieser Arbeit zunächst das Konzept der Entkopplung und ihre Bedeutung für die beiden Größen Primärenergiebedarf und Wirtschaftswachstum erläutert. Es folgt die Darstellung der indischen Energiewirtschaft mit ihren Spezifika und Problemstellungen, begünstigenden Ursachen für eine bisherige Kopplung sowie das Aufzeigen der Notwendigkeit, die Entwicklung der Energienachfrage von der Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes abzukoppeln. Besonders vor dem Hintergrund der aufgezeigten sehr unterschiedlichen in der Literatur zu findenden Entwicklungsmöglichkeiten für den Energiebedarf und -mix soll dies dazu dienen, den zahlreichen divergierenden Herausforderungen zu begegnen. Diese äußern sich in einer ineffizienten Energieallokation mit hohen Verlusten und Umweltinanspruchnahmen in der gesamten Prozesskette von der Energiebereitstellung bis zu deren Verwendung. Die hohe energiepolitische Subventionierung des Agrarsektors verstärkt den Effekt und führt zu einer defizitären Finanzlage der Stromgesellschaften. Die Verwen-dung der nicht-kommerziellen Energieträger Holz, Dung und Agrarabfälle durch die ärmeren Bevölkerungsschichten ist ebenfalls sehr ineffizient. Der zunehmenden Nutzung der indischen Kohle als gegenwärtigen und zukünftigen Hauptenergielieferant stehen zahlreiche infrastrukturelle Kapazitätsengpässe und ein zunehmend globales Umweltdenken entgegen. Ein Ausweich auf andere Energieträger ist mit zusätzlichen, teils erheblichen Problemen behaftet. Der hoffnungsträchtige Ausbau der Atomenergie ist neben umwelttechnischen Bedenken in seiner technologischen Entwicklung schwer planbar und daher ungewiss. Sinkende eigene Vorkommen an Erdgas und Erdöl lassen die Importabhängigkeit stetig steigen. Die damit verbundenen Probleme politischer Abhängigkeit und die schwer kalkulierbare, aber wachsende finanzielle Belastung durch die Importkosten können nur beschränkt gemildert werden. Es wird verdeutlicht, dass die Diversifikationsoptionen im Import von Erdöl und Erdgas durch die politische Instabilität in den Bezugs- bzw. Transitländern sehr eingeschränkt sind.Anschließend werden die zwei wesentlichen Optionen vorgestellt, um eine Entkopplung herbeizuführen.
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