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E-Book

Introvision - die Kunst, ohne Stress zu leben

AutorRenate Dehner, Ulrich Dehner
VerlagKreuz
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl160 Seiten
ISBN9783451802829
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis11,99 EUR
Unsere Wirklichkeit ist oft gar nicht so schlimm, wie die befürchteten Katastrophen, mit denen wir uns das Leben unnötig schwer machen. Hit Hilfe der Introvision können wir lernen, unseren Blick der Realität anzupassen. Statt uns mit Befürchtungen zu stressen, dass etwas passiert oder dass etwas nicht geschieht, was dringend eintreten sollte, richten wir unsere ganze Achtsamkeit auf die Wirklichkeit, wie sie ist. Das befreit von unnötigem Stress, entspannt und macht uns frei.

Renate Dehner ist Trainerin für Persönlichkeitsentwicklung.

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Leseprobe

1. Kapitel


Wie sich Menschen unnötig das Leben schwer machen: Vier Fallbeschreibungen

1. Fall: Anna Bauer


Eine selbständige Webdesignerin, die bislang sehr erfolgreich mit ihrer Arbeit gewesen war, suchte Hilfe im Coaching, weil sie einen so tiefen Einbruch bei ihrer Arbeit erlebt hatte, dass das nicht nur ihre berufliche Existenz gefährdete, sondern auch ihr Familienleben zu zerstören drohte. Anna Bauer hatte große Kunden gehabt, die sie ständig mit Aufträgen versorgt hatten, bis es eines Tages zu einem herben Einschnitt kam. Ein anderes Webdesign-Büro kickte sie mit niedrigeren Preisen und höherer Präsenz bei den Kunden aus dem Rennen. Ihr war klar, dass sie, um die Verluste auszugleichen, mehr neue Kunden akquirieren musste. Sie besorgte sich also die nötigen Adressen, um potenzielle Kunden ansprechen zu können. Statt jedoch sofort nach Betreten ihres Büros den Telefonhörer in die Hand zu nehmen, »musste« sie zunächst ihre Mails checken, diese Mails anschließend beantworten, dann »musste« sie überprüfen, ob nicht vielleicht jemand über Facebook oder Twitter ihre Dienste angefragt hatte, wo sie schließlich für gewöhnlich hängenblieb, denn interessante Artikel, auch solche, die für die eigene Profession wichtig sind, findet man dort immer. Mit Surfen im Internet ging der Arbeitstag vorbei, sodass sie, wenn sie spätnachmittags das Büro verließ, nicht eine einzige Firma angerufen hatte.

Tag für Tag wurde sie unzufriedener mit sich und den »vertanen Tagen«. Das bekam natürlich auch ihre Familie zu spüren. Sie reagierte gereizt auf ihre Kinder, die die heimkehrende Mutter bestürmten, und ihr Partner konnte ihr nichts mehr recht machen. Die Spannungen in der Familie wuchsen zunehmend, weshalb sie ihr Büro morgens zwar gern als Refugium aufsuchte, ohne aber an ihrem Akquise-Verhalten etwas zu ändern. Das führte dazu, dass ihr berufliches Problem – wie es für sie in ihrer Selbständigkeit weitergehen sollte – immer drängender wurde. Zwar war das zunächst finanziell noch nicht existenziell, da sie über Rücklagen verfügte und ihr Partner gut verdiente, aber ihre Unzufriedenheit wurde immer bedrückender.

Auf der Suche nach einer Lösung für diese frustrierende Situation probierte sie alle möglichen Hilfsmittel aus. Sie brachte Tage damit zu, Artikel und Bücher über Selbstmanagement zu lesen, studierte Anleitungen, wie man als Selbständiger erfolgreich wird, machte sich nach vorgegebenem Rezept einen Erfolgsplan, stellte für jeden Tag eine To-Do-Liste auf, brachte sich aber nie dazu, all diese wunderbaren Dinge in die Tat umzusetzen. In einer der vielen Facebook-Gruppen, die sie in der Hoffnung frequentierte, dort etwas zu finden, was ihr helfen könnte, stieß sie zum Beispiel auf die »Pomodoro-Technik«. Bei diesem Verfahren soll der Widerstand daegen, das zu tun, was man will und soll, dadurch überwunden werden, dass man sich vornimmt, nur zwanzig Minuten lang das Entsprechende zu tun. Das klappte bei ihr ein oder zwei Mal ganz gut, danach kam sie sich albern dabei vor, sich einen Wecker auf zwanzig Minuten zu stellen und »vergaß« es einfach, wie so vieles andere, was sie ausprobierte.

Schlussendlich kam sie darauf, dass sie »positiver denken« müsse. Also nahm sie sich vor, sich beim Aufwachen gleich vorzustellen, wie gefragt sie jetzt wieder bei Kunden ist, wie sie sich in neue Projekte stürzt, Dinge voller Elan anpackt, wieder völlig zufrieden mit ihrem beruflichen Leben ist. Die Vorstellung klappte auch einigermaßen, solange sie noch im Bett war, doch kaum in ihrem Büro angekommen, wurde sie von der traurigen Realität eingeholt. Gelegentlich überwand sie sich sogar, einen potenziellen Kunden anzurufen, aber wenn das nicht sofort zu einer Terminvereinbarung führte, fiel sie nach dem Gespräch in ihr altes Verhalten zurück, surfte im Internet und beschäftigte sich »mit ganz interessanten Dingen«, tat jedoch nichts dafür, aus ihren Schwierigkeiten herauszukommen.

Das verschärfte auch die häusliche Situation, denn ihre Kinder und ihr Partner bekamen ihre Unzufriedenheit immer deutlicher zu spüren. Ihr Partner versuchte zunächst zwar sein Bestes, sie aufzubauen, indem er immer wieder sagte, sie sei doch eine sehr gute Webdesignerin, begabt und voller Ideen, er erntete dafür von ihrer Seite jedoch nur Widerspruch. Sie sei früher mal gut gewesen, jetzt sei es aber wohl anders, die Kunden wollten sie schließlich nicht mehr – kurz, sie hatte für jedes aufmunternde Wort ein »Aber«.

Schließlich war sie fast so weit, ihr Büro zu kündigen, weil sie die Hoffnung auf Veränderung schon aufgegeben hatte. Ihre Rücklagen waren aufgebraucht, und ihr Verhältnis zu ihrem Partner war so belastet, dass er zu seinem letzten Mittel griff, indem er ihr sagte: »Wenn du jetzt nicht etwas Wirksames unternimmst, um aus deinem Loch herauszukommen, überlege ich mir ernsthaft, ob es nicht besser wäre, wir würden uns trennen!«

All ihre Versuche, auf eigene Faust an ihrer beruflichen Situation etwas zu ändern, hatten nichts gefruchtet und jetzt stand auch noch die Drohung im Raum, dass ihre Beziehung scheitern würde. Als sie sich zum Coaching entschloss, zweifelte sie mittlerweile so stark an sich selbst, dass sie nahe daran war, ganz in einer Depression zu versinken.

2. Fall: Christian


Der zweite Fall ist der eines Studenten, der sein Physikstudium sehr verantwortungsvoll und leistungsbereit betrieb. Er verbrachte seine Tage mit Praktika an der Universität und lernte fleißig, hatte aber auch gute soziale Beziehungen, verstand sich gut mit seinen Eltern und hatte sein Leben im Griff. Er entwickelte trotz alledem immer mehr Prüfungsangst. Als ihm eine sehr wichtige Prüfung bevorstand, konnte er zwar noch dafür lernen, hatte sich aber bereits so in seine Angst hineingesteigert, dass er beim Gedanken an die eigentliche Prüfung von solcher Panik ergriffen wurde, dass ihm körperlich unwohl wurde. Das schaukelte sich so weit hoch, dass sein Magen revoltierte und er sich übergeben musste.

Christian hatte in früheren Prüfungen auch bereits die Erfahrung gemacht, dass es ihm währenddessen entsetzlich ging, denn er war die ganze Zeit beherrscht von Angst und spürte deutlich, dass dadurch seine Denkfähigkeit stark beeinträchtigt war. Er konnte kaum einen klaren Gedanken fassen und wenn er merkte, dass er eine Aufgabe nicht sofort lösen konnte, geriet er in helle Aufregung – strukturiertes und gelassenes Nachdenken rückte in weite Ferne. So war er trotz guter Vorbereitung tatsächlich auch schon durchgefallen.

Obwohl seine Eltern und seine Freunde mit Verständnis darauf reagiert hatten, half das nicht, seine Prüfungsangst zu lindern. Seine Eltern taten, was sie konnten, um ihn zu beruhigen. Doch all ihre Versuche, ihm zu vermitteln, dass es doch kein Beinbruch sei, wenn er durch die Prüfung fiele, halfen ihm ebenso wenig wie das Wissen, dass er die Prüfung ja notfalls würde wiederholen können. Seine Freunde gaben sich Mühe, ihn abzulenken, wenn er in Panik geriet, doch diese Ablenkungsmanöver zeitigten immer nur kurzfristige Erleichterungen. Sobald Christian wieder an die Prüfung dachte, war es mit seinem Seelenfrieden vorbei. Auch die Maßnahmen, die er selbst ergriff, um seine Anspannung zu lindern, führten zu keinem Erfolg. Er hatte mit Autogenem Training und mit Progressiver Muskelrelaxation nach Jacobsen versucht, der Angst Herr zu werden. Doch keine der Methoden brachte dauerhaften Erfolg. Er konnte sich damit immer nur kurzfristig beruhigen.

Die jetzt bevorstehende Prüfung musste er bestehen. Diesmal wäre eine Wiederholung der Prüfung nicht mehr möglich – würde er jetzt durchfallen, wäre es mit seinem Studium vorbei. Dieses Wissen verschlimmerte seine Angst natürlich noch und das Coaching erschien ihm als der letzte rettende Anker.

3. Fall: Franziska Eberhard


Hier geht es um eine sehr schwierige Beziehung. Franziska liebte ihren Mann wirklich und hatte im Laufe ihrer Beziehung mit ihm viele sehr schöne Momente erlebt, sodass sie sich auch keineswegs von ihm trennen wollte. Doch gab es auch eine Kehrseite in dieser Beziehung. Franziska litt sehr unter den Abwertungen ihres Partners, zu denen es viel zu häufig kam. Wenn er sich selbst abgewertet fühlte, aus welchem Grund auch immer, wusste er sich nicht anders zu helfen, als seine Partnerin wüst zu beschimpfen. Sie fand diese verletzenden Szenen kaum auszuhalten, hing aber andererseits viel zu sehr an ihrem Mann, als dass sie die Ehe hätte beenden wollen.

Um zu lernen, mit diesen Schwierigkeiten umzugehen, hatte sie mehrere Therapien gemacht, die jedoch insofern erfolglos blieben, als sich am Grundmuster ihrer Konflikte mit ihrem Mann nichts änderte. In ihrer Verzweiflung hatte sie sogar einen Schamanen aufgesucht, in der Hoffnung durch die Arbeit mit ihm ihr Problem zu lösen.

Bei Franziska kam noch die Schwierigkeit hinzu, dass sie es an ihrem Arbeitsplatz jedem recht machen wollte, weshalb sie immer mit großer Anspannung bei der Arbeit war. Durch den Stress, den der Arbeitstag ihr verursachte, stieg gleichzeitig auch die Gefahr, dass sie abends mit ihrem Mann aneinandergeriet. Dabei wiederholte sich regelmäßig folgendes Szenario: Wenn sie erschöpft nach Hause kam und deshalb nicht in der Weise positiv auf ihren Mann reagieren konnte, wie er es erwartete, hatte er den Eindruck, nicht wahrgenommen und nicht wertgeschätzt zu werden. Darauf reagierte er abwertend und aggressiv, was sie veranlasste, eine Verteidigungshaltung einzunehmen und sich zu rechtfertigen, mit dem Erfolg, dass seine Angriffe immer heftiger wurden.

Das Ende vom Lied war immer, dass Franziska in Tränen aufgelöst...

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